5.

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Wir beschlossen uns eine Kleinigkeit zu Mittag zu holen. Nach langen Hin und Her gingen wir in ein kleines Diner in dem es Baguettes zum Mitnehmen gab. Gerade wollte ich genüsslich in mein Hawaii Baguette beißen, da klingelte mein Handy. "Was?!", fragte ich genervt als ich abnahm. Ich hasste es beim Essen gestört zu werden. "Hey. Hier ist Erik. Ihr könnt mich abholen." "Das ist ein schlechter Zeitpunkt. Wir essen!", zickte ich. "Dann bring mir einfach was mit", überredete mich Erik zum Gehen. "Du Penner! Was willst du für ein Baguette?" "Hm. Ich glaub ich nehme eins mit Salami." "Gut. Bis gleich.", dann legte ich auf. Alice verdrehte die Augen: "Was hast du eigentlich gegen ihn? Er hat dir doch gar nichts getan!" "Nichts getan? Er hat sich einfach mal mein Bett geschnappt und nun muss ich mir so ein dummes Gelaber von den anderen anhören!...Und ehrlich?... Er nervt mich einfach mit seiner angeberischen Art! Er lässt mich nie in Ruhe!", druckste ich herum. Mir war selber noch nicht ganz klar, warum ich so abweisend zu Erik war. Aber es war leichter schlecht zu anderen zu sein, vor Allem wenn der andere erfolgreich war. Ich wollte Erik auf keinen Fall zeigen, dass ich ein Megafan von ihm bin. Ja das muss es wohl gewesen sein. Ich ging zum Tresen und bestellte ein Salami Baguette für Erik. Nach fünf Minuten war es dann auch fertig und wir konnten zahlen und das Diner verlassen, Alice und ich schlenderten zum Auto und setzten uns hinein. Anschließend startete ich den Motor und wir fuhren zum Trainingsgelände. Dort angekommen wartete Erik schon sehnsüchtig auf uns oder auf sein Baguette. Er stieg ein und diktierte seine Adresse. Ich gab sie ins Navi ein und wir fuhren schweigend zu seinem Haus. "Na geh schon.", befahl ich ihm als er nur geradeaus aus dem Scheibe schaute. "Jaja", nuschelte er und stieg aus. Er nahm seine Tasche und ging dann die Treppen zu seinem Haus hinauf. Auf der letzten Stufe drehte er sich um und kam wieder zu uns gestürzt. "Ihr könnt gerne wieder fahren. Ich habe mein eigenes Auto. Und dann muss ich auch keine Zicke fahren lassen!" Was war denn mit dem auf einmal losß Aus dem Nichts heraus war er stocksauer, Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte also zuckte ich nur mit den Schultern. Kurz darauf knallte er die geöffnete Beifahrertür zu und rannte ins Haus. Alice fragte geschockt: "Was war das denn?" "Ich würde auf einen wütenden Erik tippen." "Sieh an was du gemacht hast! Nur wegen deiner ewigen Zickerei!" "Wieso ich?" Frustriert startete ich den Motor meines Autos und fuhr Heim. Ohne mich nochmal zu Alice zu drehen stieg ich aus dem Auto und ging schnurstracks ins Haus und in mein Zimmer, 'War das wirklich meine Schuld?' zweifelte ich an mir. 'Aber ich habe doch gar nicht mit ihm geredet!' Ich schmiss mich auf mein Bett und vergrub meinen Kopf im Kissen. Meine Tränen kannten kein Halten mehr. Ein paar Mal klopfte es an meiner Zimmertür, doch niemand kam herein. Zum Glück. "Was mach ich hier eigentlich?", fragte ich mich selbst, drehte mich um und fiel in einen unruhigen Schlaf. Ich träumte von dem heutigen Abend:

Alle hatten schon ein wenig getrunken. Malte und Alice tanzten eng umschlungen auf der Tanzfläche. Auch Cathy und Mats hatten ihren Spaß. Soweit so gut. Tobi war nur noch auf dem Klo oder an der Bar anzutreffen und Marco schleppte ein Mädchen nach dem anderen in seiner Trunkenheit ab. Bleiben nur noch Erik und ich. Ich war hacke dicht.. Erik kam zu mir und fragte, ob ich tanzen wollte. "Ich weiß nicht. Aber wenn ich dich sehe bekomm ich das Kotzen!", versuchte ich in abzuwimmeln. Scheiterte jedoch, denn Erik kam auf mich zu. Was als nächstes passierte war eine reine Glanzleistung. Ich legte meine Hände in seine, beugte mich langsam vor und reierte auf seine Schuhe. "Sag ich doch!" lallte ich als ich mich wieder erhob.

Dann wachte ich plötzlich auf und wischte mir aus Reflex über den Mund. "Alles nur ein Traum!" schmunzelte ich. "Ich trinke heute Abend nicht!" war daraufhin mein Vorsatz.

Chaos in Dortmund- abgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt