Sakura's erster Mord

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Sherlock lief dramatisch mit wehendem Mantel voraus, dicht gefolgt von Sakura. Sakura zog ihren eigenen Koffer und   hatte ihren Strauss an einer Leine. Ihr Vater hatte ihr einen Arm um die Schulter gelegt und zog sie sanft aber bestimmt hinter sich her. Normalerweise würde er sie nicht so behandeln, aber am Bahnhof konnte man so jemanden wie Sakura schnell verlieren und nie mehr wiederfinden.

Dahinter kamen Mycroft und Noctura. Noctura trug Smaug vor sich hin und ihr Vater liess einen seiner Mitarbeiter das Gepäck tragen. Er hielt Noctura's Hand fest in seiner, aus etwa demselben Grund wie sein Bruder, und sein Regenschirm schwang er leicht hin und her. Es war mehr als nur wahrscheinlich, dass er jemanden damit erschlagen würde. Vermutlich der erste arme Kerl, welcher sich ihm und seiner Tochter in den Weg stellen würde.

"Und denk dran, lass dich ja nicht erwischen!", meinte Sherlock zu seiner Tochter. "Meinst du nicht, wir sollten gar nichts anstellen?" "Ich habe die Wahrscheinlichkeit ausgerechnet, dass ihr nichts anstellen würdet, sie liegt bei einem 1% und dieser Fall wird nur eintreten, wenn der Zug unterwegs verunglückt", erklärte Sherlock und suchte die Bahngleise nach dem Gleis 9 3/4 ab.

"9 3/4? Sollen wir etwa gegen eine Wand rennen? ", grummelte Noctura und Sakura grinste ihr zu: " Wir werfen einfach ein Buch hindurch" "Wetten wir treffen jemand?" "Das wollen wir doch hoffen!" "Uh, noch nicht mal angekommen und schon ein Verbrechen begannen, gefällt mir" Die Freundinnen warfen sich ein verrücktes Lächeln zu und ihre Väter stöhnten auf.

"Ich will erst nach einer Woche einen Brief bekommen", rief Mycroft aus und drohte ihnen mit seinem Regenschirm. "Denkst du allen ernstes, dass die beiden Idioten ne Woche durchhalten?", fragte Sherlock und zog eine Augenbraue hoch. Die beiden Mädchen sahen sich schulterzuckend and und beobachteten dann, wie mehrere Leute volle Kanne gegen ne Wand rannten und hindurch verschwanden.

"Ich glaube, wir haben die Wand gefunden" "Halleluja, wir haben ne Wand gefunden, hier gibt es ja so wenige davon" "Höre ich da etwa Sarkasmus?" "Niemals, würde ich niemals benutzen, Sarkasmus ist scheisse", grinste Sakura und Noctura gab ihr einen Klaps an den Kopf. "Wollt ihr nicht mal durch die Wand rennen?", kam es von Sherlock,worauf die beiden grinsten. "Normalerweise sind wir nicht so der mit dem Kopf durch die Wand Typ" "Ja, wir treten lieber die Tür auf " Mycroft schüttelte den Kopf und murmelte: "Ich wäre lieber an euch vorbei gelaufen" "Dir wäre langweilig", meinte die Blondhaarige und lächelte ihren Vater zuckersüss an. "Ich habe ja noch Sherlock..." "Hey!" "Uh Burn" "Sakura, Hausarrest!" "Ich gehe auf ein Internat, was willst du da machen?" "Fordere mich nicht heraus!" "Sonst?"

Sherlock drehte sich um und verwarf die Hände, dann drehte er sich erneut um und stiess Sakura durch die Mauer. Diese kreischte auf und zog Thranduil mit sich mit. Dieser jedoch ging nur mit seinem Kopf hindurch, sein Körper blieb auf der anderen Seite. Ein Beamter warf dem Strauss einen verwirrten Blick zu, worauf Noctura sich zu ihm wandte: "Bloss nicht den Kopf verlieren , mein Lieber. Sonst enden Sie noch wie der Vogel und das wollen wir doch wirklich nicht oder? " Der Fremde sah sie an, sah zu Thranduil, sah zu Sherlock und Mycroft, welche beiden mit den Schulter zuckten und dann rannte er laut schreiend weg. Noctura winkte ihm nach. "Auf Wiedersehen! Noch einen schönen Tag!"

Kurze Zeit später waren auch die anderen auf der anderen Seite, wo bereits ein roter Zug auf sie wartete. Um sie herum geschahen wunderbare Abschiedsszenen, doch weder Sherlock noch Mycroft zeigten gross irgendwelche Gefühle. "Kommt ihr in den Ferien zurück?",fragte Mycroft, wohl eher um seinen Terminkalender neu auszurichten als um Interesse an seiner Tochter zu zeigen. Die beiden zuckten mit den Schultern. "Vermutlich schon, wir wollten ja Weihnachten mit John und Miss Hudson feiern"

Mycroft nickte und zog seine Tochter in eine unbeholfene Umarmung. Sherlock nickte Sakura nur zu und dann verschwanden die beiden bereit. Die Mädchen sahen sich an , zuckten mit den Schultern und schleppten ihr Gepäck in den ersten Wagon. Ihre Väter waren nicht gerade die gefühlvollsten Menschen. Die einzige Regung, welche man bei den beiden sah, war Langweile oder sie waren genervt. Doch mit ihren Vätern dealten die beiden nun schon länger und hatten sich deshalb auch an ihr seltsames Verhältnis gewöhnt.

Beide hatten sich in ein Abteil gesetzt, wobei einer der vier Sitze von Thranduil in Beschlag genommen wurde. Smaug kuschelte sich eng an seinen neuen Freund und Sakura und Noctura sassen sich gegenüber. "Müssen wir die Schuluniform echt anziehen?" "Welche Schuluniform?" Die beiden Mädchen sahen sich an und in diesem Moment wussten sie beide, sie waren am Arsch. Natürlich nicht wortwörtlich.

"Nun ja, wir hätten uns sowieso mit der Krawatte erwürgt, spätestens im Matheunterricht" "Oder in Sport" "Uh, hör mir auf", murmelte Noctura und lehnte sich in den Sitz zurück. Ihr Blick schweifte zu ihrer Schwester, welche ein T-Shirt trug , auf das mit fetter weisser Schrift stand. "Die Kekse waren alle, da bin ich durchgedreht" Die Blutspritzer auf dem Oberteil machten die ganze Sache nur noch besser. Sakura entschied sich gerade dazu, ihren Kopf gegen die Scheibe zu donnern, da nun auch ihr aufgefallen war, welche geniale Shirts sie trugen. "Es ist ganz normal einen Pinguin aus dem Zoo zu stehlen!" , stand auf Nocturas Top. "Super, erst recht wenn du auch noch einen Pinguin dabei hast", murmelte sich. "Und wir haben beide Trainerhosen an" "Was haben wir uns dabei gedacht?" "Vermutlich wieder einmal gar nichts"

Für einen Moment herrschte Stille, dann brachen sie ins lautes Gelächter aus. "Wir werden Legenden sein" "Wir sind bereits Legenden, nun kommt nur noch die Krönung" "Aber dein Shirt wird uns viele Kekse geben, falls wir nicht gleich wieder fliegen" "Wir sind Hexen, bekommen wir echt nen Besen?" Beide lachten wieder auf und ein kleiner Junge, welcher sich ins Abteil setzten wollte, ging rückwärts wieder raus und verschwand im Flur. Obwohl es kaum möglich war, lachten sie noch lauter und sogar ihre Vögel stiegen mit ein.

Als der Zug endlich an der Endhaltestelle ankam, stiegen die beiden Mädchen aus und sahen sich verwirrt am Bahnsteig um. Es herrschte ein Riesenchaos. Schüler rannten auf Kutschen, suchten ihre Haustiere oder Freunde, manchmal auch beides, wiederum andere lagen kreischend am Boden und die jüngsten wurden von einem Riesen zu sich geholt.

"Okay, da ist ein Riese... Sonst noch etwas?", murmelte Noctura. Da die beiden Mädchen im Pennerlook dastanden , zogen sie relativ viel Aufmerksamkeit auf sich. Als dann der Riese auch noch ihre Namen aufrief, waren sie ja schon fast Superstars oder Schwerverbrecher. Man konnte sich was aussuchen.

"Sakura und Noctura Holmes, ihr kommt mit mir und den Erstklässlern mit, immerhin müsst ihr ja noch in eure Häuser eingeteilt werden" "Toll, umgeben von kleinen Knirpsen" "Ihr seid nicht viel grösser!", rief einer. Sakura sah ihn herablassend an: " Halt's Maul oder ich stopf es dir" "Dann bekommst du aber Minuspunkte für dein Haus!", quengelte der Junge weiter und Sakura's Hand zuckte gefährlich in Richtung Zauberstab. "Ganz ruhig, du kannst ja gar nicht zaubern", meinte ihre Schwester und wollte sie wegziehen. "Ich will ihm eigentlich die Augen ausstechen" "Erstklässler und die Holmes-Schwestern, mir nach!" Diese Worte unterbrachen den Streit, aber die Sache war noch nicht vorbei

Ihr Gepäck konnten sie übrigens einfach dort lassen, ebenso Smanduil.

Sie stiegen in die Boote, wobei Sakura genau aufpasste, dass sie mit der kleinen Nervensäge im selben Boot war. Sie ruderten wie von Zauberhand über den See. Momentmal, nicht wie von Zauberhand, das war ja wahrscheinlich ein Zauber. "Lebt in diesem See eigentlich etwas oder jemand?", fragte Noctura den Riesen neugierig , der übrigens Hagrid hiess. "Nur ein Riesenkrake" "Uh, Jack Sparrow würde sich jetzt auch freuen" "Ach ja und Meerjungfrauen und Grindelos", ergänzte Hagrid. Sakura fragte ihn darauf, ob diese Dinger denn gefährlich sind. "Nein, höchstens ein wenig. Manchmal verschwinden ein zwei Schüler, aber das war's auch schon"

Das Boot fuhr um eine Ecke und vor ihnen tauchte Hogwarts auf. Der Anblick war einfach nur unglaublich. Das Schloss war hell erleuchtet und hob sich gegen den dunklen Nachthimmel ab. Noctura lehnte sich fasziniert nach vorne und sie war nicht die einzige. So gut wie alle starrten auf das Schloss, mal von Sakura abgesehen. Diese beförderte nämlich soeben die kleine Nervensäge mit einem Tritt über Bord. Dieser verschwand mit einem leisen Plop in den tiefen des Sees und Sakura hätte schwören können, dass ein Krakenarm sich um ihn schlang.

Noctura bemerkte das Verschwinden des Jungen und warf ihrer Schwester einen genervten Blick zu. "Was? Noch bin ich in keinem Haus, also kann ich auch keine Punkte verlieren!", rechtfertigte diese ihr Tun. Ein Kopfschütteln war die einzige Antwort, welche sie bekam, dann legten sie endlich an und auf geht es!

Nächstes Kapitel: Die Fledermaus ist Lehrer

Wie wir Umbridge aus Hogwarts vertrieben (Harry Potter)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt