Supernatural Oneshots Deutsch -CLOSED-

Unkontrollierbare Macht

Für einen Menschen, der das ganze Leben lang auf Reisen gewesen ist und nie ein festes zu Hause hatte, ist es nicht einfach Sesshaft zu werden. Es fühlt sich so an, als würde man seinen Feinden die Möglichkeit geben, einem alles mit einem Mal zu nehmen. Ich war lange Zeit nicht bereit mich verwundbar zu machen, doch diese Meinung änderte sich als ich den stursten, problematischsten und unausstehlichsten Mann meines Lebens traf. Es war unter ungewöhnliches Umständen, aber nichts hat sich so Real angefühlt wie diese Verbindung.

Ich trug die letzten Kisten in den Bunker und stellte sie ächzend auf den Boden und stützte dann laut ausatmend meine Hände an meine Hüften und schaute mich um. Das war also mein neues zu Hause. Alles war in ein warmes gelbes Licht getaucht und der Kartenraum wirkte gigantisch auf mich, weil ich nur die kleinen muffigen Motelzimmer kannte, in denen ich eine Nacht verweilte. Eine meiner Regeln, um nicht gefasst zu werden war, nie länger als eine Nacht irgendwo zu bleiben. Nun legte ich diese langerhaltene Regel ab und wurde sesshaft. Wow.
In dem Moment spürte ich wie sich zwei Hände um meinen Bauch legten und eine Brust die sich an meinen Rücken schmiegte. Sam legte sein Kinn auf meinen Kopf und ich legte meine Hände auf seine.

"Wilkommen zu Hause.", sagte er und ich konnte das Lächeln in seiner Stimme hören und schmunzelte selber.

"Immer noch sehr gewöhnungsbedürftig. Aber hört sich gut an.", antwortete ich ihm und schmiegte mich an seine Brust und ignorierte die hohe zweifelnde Stimme in meinem Hinterkopf. Was sollte schon schiefgehen?

***
Ich saß festgebunden auf einem Stuhl und Blut strömte aus meinen Wunden. Ich war geknebelt und versuchte vergeblich zu schreien. Ich sah Sam auf dem Boden vor mir knien, evenfalls geknebelt und festgebunden. Ich spürte eine dunkle Gestalt in dem Raum wandern und bekam Gänsehaut am ganzen Körper.

"Du hast es uns zu einfach gemacht, D/N", hörte ich eine verzerrte Stimme in meinem Kopf.

"Du hast euch, uns auf einem Silbertablett serviert in dem du hier eingezogen bist.", fuhr sie fort und ich kniff meine Augen schluchzend zu. "Mach deine Augen auf und sieh dir an was du angestellt hast.", knurrte die Stimme, jetzt ganz nah an meinem Ohr und ich schlug in panick meine Augen auf.

Plötzlich hörte ich ein Pfeifen und im nächsten Moment steckte ein Pfeil tief in Sams Brust und ließ mich aufschreien. Blut strömte um den Pfeil herum und plötzlich hustete Sam und der Stoff in seinem Mund wurde mit Blut getränkt. Dan traf mich die Erkenntnis, als sein Gesicht sich anfing lila zu färben. Er erstickte an seinem eigenen Blut. Ich zerrte verzweifelt an meinen Gelenken und Tränen verschleierten meine Sicht. In dem Moment tauchte eine schreckliche Gestalt genau vor meiner Nase auf und ich verstummte vor schreck. Es starrte mir lange in die Augen und für eine kurze Zeit spürte ich nichts und dann spürte ich einen unaustehlichen schmerz in meiner Brust als es mir ein Dolch ins Herz rammte.

Ich hatte wieder einmal einen unglaublich schrecklichen Alptraum und schreckte im Bett hoch. Es dauerte eine Weile bis ich mich an mein Drumherum gewöhnte und mein Atem sich beruhigte. Ich schaute nach Rechts und sah dass die Decke zurückgeschlagen war und im Augenwinkel sah ich Licht aus dem Wohnzimmer kommen. Er muss wohl ebenfalls schlecht geschlafen haben. Ich schlug die Bettdecke zurück und ließ meine Füße vom Bett baumeln. Ich zog meine Pantoffeln an und zog meinen Morgenmantel über und schlappte mit halb geöffneten Augen, mit geneigten Kopf ins Wohnzimmer. Gerade als ich eintrat hörte ich seine Stimme.

"D/N! Lauf weg!", genau im selben Moment wie ich Sams stimme hörte spürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Schulter. Ich keuchte auf und umfasste den Pfeil der in meiner Schulter steckte mit meiner Hand und schaute mit weiten Augen auf. Sam und Dean saßen mitten im Raum an stühle gefesselt. Sams T-Shirt war zerissen und blutüberströmt und wunden schimmerten in seinem Gesicht.
Von Dean sah ich nur den Hinterkopf.