We all got flaws

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AN: Ich bin 15+ Stunden unterwegs und ich muss nicht fahren ( hallelujah), beten wir alle zusammen, dass mir beim schreiben nicht schlecht wird.
P.S. Fun fact: Ich bin ein Geschichte-Fanatiker, deshalb dieser One-Shot. (Ich schwöre, ich bin kein Langweiler)

Ich gebe Dean einen Kuss auf seine Schläfe bevor ich aus dem Bett steige und mich in meinen Morgenmantel schlinge. Ich schlappe mit meinen Hausschuhe richtung Tür und bleibe vor dem Kalender stehen, der neben dem Türrahmen hängt. Noch ein Tag ist vergangen. Noch ein Tag ist überstanden. Ich greife nach dem Kalender und reiße den obersten Zettel ab und zerknülle ihn in meiner Hand und schaue dann über meine Schulter zu Dean. Noch ein Tag um die Wunden heilen zu lassen.
Ich schaue auf meine Füße und versuche die Bilder zu verdrängen die sich in meinem Kopf auftuen wollen. Es ist das Jahr 1948 und es sind nun 3 Jahre vergangen, seit wir alle das letzte Mal um unser leben fürchten mussten. Es sind nun drei Jahre her seit Dean das letzte mal die Waffe abfeuern musste - Ziellos, um sein eigenes leben zu retten. Es sind drei Jahre her, seit ich das letzte mal diesen Bus gefahren bin, mit dem unsere Soldaten transportiert wurden, die das Glück hatten überlebt zu haben. Oder das Pech.

Ich schüttelte seufzend meinen Kopf und schaute wieder auf und ging dann leise aus dem Zimmer in die Küche. Dean und ich waren im Krieg zusammengekommen. Ich musste öfters an sein Batallion Verwundete, Überlebende und auch Verlorene transportieren und ihm als General begegnete man dann doch hier und da. Es muss im zweiten Kriegsjahr gewesen sein, dass er den Mut zusammengekratzt hat mich einzuladen. Ich war die leitende Krankenschwester in unserem Distrikt gewesen. Wobei man doch von einem willensstarken General mehr Mut erwarten würde, sind Männer eben immer noch Männer. Wir hatten unsere Höhen und Tiefen. Wenn er Siegreich aus einer Mission kehrte. Wenn er fast tot aus einer Mission kehrte. Wir hatten uns jedoch nie getrennt. In einem Leben wo der Krieg, der Tod unzählige Geliebte aus dem Leben reißt, trennt man sich nicht freiwillig von den Wenigen die übrig sind. Ich denke der überstandene Krieg ist der Hauptgrund weshalb wir ohne einander nicht mehr können, nicht mehr wollen.

Ich stand in der Küche und setzte einen Kaffee auf und schnappte mir eine Banane und zerkleinerte sie in einer Schüssel. Ich gab ein wenig Milch und Mehl dazu und verarbeitete, das ganze zu einem Pancake-Teig und gab es schließlich in eine beschichtete Pfanne. Gerade als ich mir meinen Kaffee eingoss hörte ich Dean in die Küche schlürfen.

"Morgen.", murmelte er und nahm sich ebenfalls eine Tasse aus dem Küchenschrank und lief zur Kaffeemaschiene, wobei er mir im Vorbeilaufen einen Kuss auf die Wange gab.
"Morgen! Hast du gut geschlafen?", fragte ich hoffnungsvoll und wendete meinen Pancake.
"Hmpf.", gab er nur als antwort von sich und ich schüttelte mit einem Sachten lächeln meinen Kopf.
Dean hatte immer noch nicht den posttraumatischen Stress ablegen können. Er schrie immer noch nach seinen Soldaten in seinem Schlaf, hatte alpträume und zuckte bei jedem lauten Geräusch oder einer plötzlichen Bewegung zusammen. Ich hatte mich wirklich an diese vorsichtige Lebensweise gewöhnen müssen, um ihm das Leben bestmöglichst zu erleichtern.

Denn ich war im Krieg genau auf das Gegenteil dressiert worden. Alles so schnell wie nur möglich und so praktisch wie möglich. Keine trödeleien,  keine Vorsicht. Denn oft hing das Leben eines Soldaten an einer Sekunde.
Ich ließ das Pancake auf einen Teller gleiten und klopfte dann meine Hände ab bevor ich zu Dean ging und ihn von hinten umarmte. Ich lehnte meinen Kopf zwischen seine Schulterblätter und schloss meine Augen, um seine Wärme zu genießen. Sogar als ich ihn von hinten berührte war er leicht zusammengezuckt und das tat mir schon in der Seele weh. Es war Anfangs sogar noch schlimmer gewesen. Wir hatten schon Fortschritte gemacht.

Er stellte seine Tasse ab und drehte sich in meiner Umarmung und legte seine Arme ebenfalls um mich. Ich schaute zu ihm auf in seine wunderschönen grünen Augen und lächelte ihn an. Er beugte sich ein wenig runter und lehnte seine Stirn an meine und schloss seine Augen bevor er erleichtert ausatmete.
"Ich liebe dich.", hauchte er an meine Lippen und ich musste zufrieden lächeln.
"Ich weiß.", neckte ich ihn und gab ihm einen kurzen Kuss.
"Aber mein Pancake wird kalt.", flüsterte ich ihm zu und entkam seiner Umarmung und schnappte mir meinen Teller und biss in meinen Pancake, sodass ich Dean gegenüber stand.
"Na warte.", zischte Dean spielerisch und kam gerade auf mich zu als wir von jemand anderem unterbrochen wurden.

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