Kapitel 5

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Am nächsten Tag hatten wir in der ersten Stunde Biologie. Was ich besonders mochte. Mein platz war neben Liam. Ich murmelte eine Begrüßung und setzte mich.

"Hey",sagte er gutgelaunt.

"Wie gehts?", fragte ich ihn.

Er strahlte. "Richtig gut würde ich sagen."

"Läuft was mit Glori?"

"Naja also wir gehen öfters aus und verstehen uns richtig gut. Aber wir sind noch nicht zusammen."

"Was noch nicht ist kann ja noch werden", meinte ich zwinkernd.

Er lachte.

"Danke", flüsterte er leise.

"Wofür?", fragte ich.

"Ach einfach für alles. Für deine Freundschaft und das du immer für mich da bist."

"Gerne", sagte ich. "Ich bin ja auch froh das ich dich hab."

Er nickte und holte lächelnd seine Schreibsachen heraus. Wie süß er doch dabei aussah. Ich schüttelte mich, um auf andere Gedanken zu kommen. Ich durfte mich einfach nicht in ihn verlieben. Wir waren schließlich beste Freunde. Ich war froh das die Stunde sich langsam dem Ende näherte. Denn immer wenn er mich anlächelte oder sich einfach näherte um mit mir in ein Buch zu schauen, spürte ich dieses Krippeln im Bauch. Warum kam das so plötzlich? Früher konnte ich stundenlang neben ihn sitzen und selbst wenn er meine Hand hielt, verspürte ich nichts. Doch nun war alles anders.

In der Pause als ich neben Liam und Jordan saß, kam Gloria auf uns zu.

"Hey Liam", flötete sie. "Kann ich mich vielleicht neben dir setzen?"

Ich sah wie seine Augen aufleuchteten.

"Klar komm her."

Es stach mir so sehr ins Herz, das ich am liebsten einfach weg rennen wollte. Aber dann würde Liam hinter mir herrennen. Ich kannte ihn doch. Liam klopfte auf den Platz zwischen uns beiden und rutschte ein Stück zur Seite damit Gloria Platz hatte. Sie lächelte und machte einen verführerischen Augenaufschlag wo ich einfach nur meine Augen verdrehen konnte.

Jordan sah mich von der Seite an. Sie merkte sofort wenn etwas mit mir nicht stimmte.

"Alles okay?", fragte sie besorgt.

Ich nickte nur.

"Wollen wir abhauen?", fragte sie weil sie wusste das ich ihr etwas vormachte.

"Ach ich weiß nicht."

Jordan stand auf und sagte an Liam gerichtet : "Wir sind dann mal weg. Müssen aufs Klo."

Liam nickte. "Okay bis nacher."

Jordan zog mich mit sich. Wir gingen auf die Toiletten zu.

"Was ist los?"

Ich seufzte hörbar auf.

"Keine Ahnung. Ich weiß auch nicht was mit mir los ist."

Ich musste es Jordan jetzt einfach anvertrauen. Denn sie hatte auch immer alles mit mir geteilt.

Sie zog ihre Stirn in Falten.

"Also wenn ich es jetzt richtig deuten würde, dann würde ich sagen du bist eifersüchtig."

"Wahrscheinlich", flüsterte ich leise.

"Vielleicht bin ich sogar in ihn verliebt was eigentlich gar nicht sein darf."

Auf Jordans Gesicht bildete sich ein Lächeln.

"Ich habs doch immer gewusst.Toll"

"Was soll denn daran bitteschön toll sein."

"Ihr passt einfach so gut zusammen. Und naja... wenn du ihn schon mal liebst dann kann ja noch was werden."

"Jordan du hast echt komische Vorstellungen. Nur wenn ich ihn liebe heißt das nicht das wir zusammen kommen und hast du schon mal gehört das ein Mädchen sich viel schneller verlieben kann als ein Junge? Also was bringt es mir dann? Er ist ja sowieso hinter dieser eingebildeten Gloria her."

"Ach Schätzchen das wird schon", sprach Jordan mit ihrer beruhigender Stimme.

"Komm her", sagte sie und nahm mich in den Arm. Am liebsten wollte ich einfach meine Augen zu machen und an nichts mehr denken.

HannahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt