Kapitel 7

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Wir verbrachten lachend und scherzend die letzten gemeinsamen Stunden und dann wurden uns auch schon die Zeugnisse ausgehändigt.

"So nun ist eure Schulzeit endlich vorbei", sagte die Lehrerin.

"Es war wirklich schön euch zu unterrichten und mit euch hat es mir wirklich Spaß gemacht."

"Sagt man dann", flüsterte Liam.

Typisch Liam. Dieser lustige Typ der immer gut drauf war und mit dem man immer Spaß hatte.

"Es ist wirklich schade das ihr nun von dieser Schule geht."

Die Lehrerin hielt noch eine längere Rede und ließ uns dann gehen. Wir gingen alle auf den Schulhof und verabschiedeten uns herzlich. Alle schenkten sich gegenseitig eine lange Umarmung. Einige Mädchen weinten sogar, weil sie die Schüler, Lehrer und die Schule vermissen würden.

Als Liam mich umarmte, wollte ich ihn am liebsten nie wieder los lassen. Ich schmiegte mich an ihn.

"Ich hoffe wir sehen uns weiterhin und bleiben gute Freunde", flüsterte er mir ins Ohr.

"Natürlich", antwotete ich.

"Was denkst du denn?"

"Man weiß ja nie", sagte er.

"Aber bei dir bin ich mir ganz sicher."

"Das ist gut", meinte ich und lachte.

Er ließ mich los.

"Wollen wir zusammen nach Hause gehen?"

"Klaro."

Ich winkte noch mal alle zum Abschied.

"Wir sehen uns ja beim Klassenzelten", rief ich.

Dann schlenderten wir beide den langen Weg nach Hause den ich mit Liam aber immer genießen konnte.

"Schon schade das wir nicht mehr zur Schule gehen", meinte Liam nachdenklich.

"Ja natürlich. Aber dafür beginnt jetzt ein neuer Abschnitt für uns."

Er nickte. "Mit dir hat es mir immer Spaß gemacht", gestand er.

"Ich hatte mit dir auch viel Freude", sagte ich.

Er lächelte.

Wir gingen weiter ohne auch nur ein Wort zu sagen. Ich war so froh das ich ihn hatte.

Zu Hause als ich sah das meine Mutter alleine in der Küche saß, setzte ich mich zu ihr. Ich wollte mit ihr einfach ganz offen reden.

"Mum?", fragte ich.

"Ja mein Schatz?"

"Kannst du mir jetzt endlich die Wahrheit sagen?"

Meine Mutter sah so geschockt aus das ich es schon bereute ihr das gefraft zu haben. Was hatte sie nur?

"Welche Wahrheit Schatz?"

"Naja das mit dem Babykleid. Du verheimlichst mir doch was. Das merke ich sofort."

"Aber das ist doch die Wahrheit Hannah. Das Kleid wurde für dich genäht mit dem Namen Hannah Mae, weil ich dich erst so nennen wollte."

Da hörte ich auch schon wie mein Dad die Küche betrat.

"Wieso Hannah Mae? Du heißt Hannah mein Schatz."

"Ich weiß es aber-", sagte ich.

Meine Eltern warfen sich besorgte Blicke zu.

"Worum geht es denn ihr beiden?", fragte er uns.

Meine Mum fasste kurz zusammen worüber wir disskutierten.

Mein Vater seufzte.

"Ist es dir denn so wichtig?", fragte er mich.

"Was meinst du?"

"Das du eigentlich einen Doppelnamen kriegen solltest."

Ich schüttelte den Kopf.

"Nein. Natürlich nicht. Aber es kommt mir immer so vor als ob ihr mir etwas verheimlicht."

"Was sollten wir dir denn verheimlichen?", fragte mein Vater mich.

"Ich weiß es doch nicht. Es kam mir so vor als ob Mama sich eine Lüge ausgedacht hat."

Ich seufzte lange. "Tut mir leid. Ich hab mir einfach zu viel dabei gedacht."

Ich nahm mir eine kalte Limonade aus dem Kühlschrank und begann zu trinken. Als ich mich umdrehte, sah ich wie in Mum's Augen Tränen glitzerten.

"Wir sollten es ihr erzählen, Paul", schluchzte meine Mutter unter Tränen.

"Was?", fragte ich mit weit aufgerissenen Augen.

"Du hast Recht", stimmte mein Vater zu und nickte.

HannahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt