Damals~four

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Plötzlich wurde ich unter Wasser gedrückt. Ich versuchte verzweifelt an die Oberfläche zu kommen, aber zwischen dem Sonnenlicht und mir lag ein ganzes sinkendes Schiff.

Meine Bewegungen waren panisch, mein Herz hämmerte wie ein Presslufthammer.
Die Luft wurde mir schon nach wenigen Sekunden knapp. Warum versuchte ich dem Unumgänglichen zu entfliehen?
Ich fürchtete mich vor dem Tod. Das wurde mir im selben Moment des Überlegens klar.

Die Kälte zog mir meine Kräfte aus dem Körper und meine Lunge schmerzte vom Wasserdruck.

Ich sank, das Schiff sank und meine Ohren zerbarsten fast von dem hohen Druck.

Als erstes setzte diese Beklommenheit ein, die man aus dem Schwimmbad kannte, wenn man zu lange unter Wasser blieb, weil der Tauchwettbewerb doch sooo wichtig war.

Dann diese Unerträglichkeit, bei der ich mich im Schwimmbad abrupt nach oben abgestoßen hätte.

Das Gefühl danach war mir allerdings unbekannt, und ich hätte wahrscheinlich alles darum gegeben, es niemals hätte spüren zu müssen. Es war unbeschreiblich.

Es fühlte sich an, als ob mir die Augen aus dem Kopf quellen würden, als ob meine Lunge in tausend Teile zerspringen würde und als ich nach Luft hechelnd das Wasser einatmete, bestand mein ganzer Körper nur noch aus Schmerzen. Aus unmenschlichen Schmerzen.

Ich schrie in blaue Wasser, mein Körper bäumte sich auf, die letzte Wehr die ich aufbringen konnte.

Dann war es still.

Meine trampelnden Beine wurden immer träger, meine Arme schwebten bewegungslos neben mir im Wasser.

Meine Gedanken wurden verschwommener.
Ich hörte nur noch mein Herz schlagen, immer langsamer, wie eine Uhr, die man aufziehen müsste, um sie wieder zum Leben zu erwecken. Doch ich hatte kein Schlüsselloch, in das ein Schlüssel zum Aufziehen passte. Ich konnte nur einmal leben.

Meine Sinne wurden immer schwächer und ein tiefes Schwarz zog mich immer weiter nach unten, streckte seine Arme hungrig nach mir aus.

Mein Geist schwebte im bodenlosen nichts.
Alles um mich war dunkel und irgendwie warm. Ich fühlte mich fast wohl hier, dem Tod so nah.

Bis weit entfernt ein Licht erschien.

Open your eyes *PAUSIERT*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt