Damals~seven

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Benommen nahm ich einen immer lauter werdenden hohen Ton war.

Er kam immer näher, wurde immer durchdringlicher.

Ich versuchte meine Augen zu öffnen.

Der schrille Ton stieg ins unermessliche.

Ich wollte mir die Ohren zuhalten, ich wollte schreien vor Schmerzen.

Doch während mein Trommelfell fast zu platzen schien, bemerkte ich, dass ich meine Arme und Beine nicht spürte.

Panik breitete sich in mir aus.

Ich versuchte die Augen aufzureißen, doch bekam sie nur einen Spalt weit auf, konnte nur ein verschwommenes weiß erkennen.

Ich versuchte mich krankhaft zu bewegen, doch dadurch wurde das schrille Piepen in meinem Ohr noch unerträglicher.

Ich hörte wieder Stimmen, wieder Geräusche.

Sie kamen näher, färbten das weiß was ich sah, zu bunt.

Doch plötzlich war alles verschwunden.

Ich schwebte, wieder einmal wie ich ironischerweise feststellte, im dunklen Nichts.

Doch diesmal war ich bei vollem Bewusstsein, konnte alles fühlen und wahrnehmen.

Ich bewegte meinen Arm, es funktionierte problemlos.

Langsam drehte ich mich um meine eigene Achse, auf der Suche nach etwas handgreiflichem, irgendetwas.

Meine Gedanken waren ruhig und überlegt, müsste ich in so einer Situation nicht eigentlich panisch reagieren?

Ich wandte meinen Kopf mit einem Ruck nach oben.

Da war etwas.

Es kam langsam auf mich zu, näher und näher.

Ich erkannte IHN erst, als er direkt vor mir schwebte, denn er war wie aus purem Licht gewebt.

Seine grünen Auge musterten mich.

Ich holte überrascht tief Luft und setzte an, etwas zu sagen.

Doch er hob seinen Finger und legte ihn auf meine Lippen.

Ich erbebte unter seiner Berührung.

Ich fühlte wieder diese Energie, die er auszustrahlen schien.

"Du musst dich nicht fürchten."

Ich zuckte zusammen.

Seine Stimme war tief und beruhigend, aber sie hatte eine Sprachmelodie, die ich noch nie vernommen hatte.

Dieser Klang war so anders, als alles was ich kannte.

"Ich weiß, dass du wütend warst, aber du musst mir vertrauen, du wirst wieder aufwachen. Du wirst ein neues Leben beginnen."

Er nahm den Finger von meinen Lippen.

Sofort merkte ich den Verlust seiner Energie.

Ich versuchte etwas zu sagen, ein Wort herauszubekommen.

Was sollte das heißen? Neues Leben? Wie konnte ich ihm vertrauen?

Doch alles was ich Zustande bekam, war ein verängstigtes "Wer bist du?".

In dem Moment sah ich IHN zum ersten Mal lächeln.

"Nenn mich wie du willst, ich trage keinen Namen der für deine Ohren verständlich ist. Aber sei dir sicher, irgendwann werde ich ihn dir nennen können."

Open your eyes *PAUSIERT*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt