Open your eyes *PAUSIERT*

Damals~eight

Ich schlug die Augen auf.

Träge hob ich den Kopf, sofort wurde mir kotzübel.

Stimmengewirr umwarb mich wie in einem summenden Bienenschwarm.

Ich blinzelte, konnte aber nichts erkennen.

Blinzelte noch einmal heftig. Nichts.

Wieso waren meine Augen geöffnet und trotzdem sah ich nichts als Schwärze? War es Nacht? War der Raum abgedunkelt? Nein, das hier war eine andere Wahrnehmung. Es fühlte sich nicht nach "sehen" an. Ein mulmiges Gefühl stieg in mir auf.

Jemand redete irgendetwas auf mich ein, aber ich hörte ihm nicht zu.

Ich fing an zu zittern, Angst ergriff mich. Mit einem Mal war ich hellwach, hob ruckartig die Hände zu meinem Gesicht. Ein unerträgliches Stechen fuhr durch meine Muskeln und ich keuchte auf. Beim zweiten Versuch schaffte ich es.

Ich rieb mir die Auge, öffnete sie wieder, rieb, versuchte durch das Schwarz etwas zu erkennen. Das konnte nicht sein.

Ich rieb immer panischer, immer verzweifelte, kratze mir fast die Haut auf, bis mir jemand die Hände festhielt.

"Lass mich los", zischte ich und versuchte mich zu befreien.

Als mir das nicht gelang, holte ich röchelnd tief Luft und fing an all meine Panik hinauszuschreien.

Ich wollte mich loszureißen, schleuderte mich von einer zur anderen Seite.
Doch ich besaß einfach keine Kraft in meinen träge pochenden Armen.

Mein Schluchzen hallte von den Wänden wieder.

Irgendwann gab ich es auf, gegen den eisernen Griff zu kämpfen und ließ mich erschöpft aufs Bett fallen.

Außer meinem Schluckauf war nichts mehr zu hören, doch ich fühlte die Anwesenheit vieler Menschen. Es war totenstill.

Auf einmal sprach eine erstickte Stimme leise.

"Meine Süße..."

Mein Herz setzte aus.

„Mum?", flüsterte ich ängstlich.

Meine dünne Stimme versagte.

Ein Aufschluchzen, dann fühlte ich den weichen Stoff ihrer Bluse an meiner Wange und atmete den Duft ihres Parfüms ein.

Krampfhaft klammerte ich mich an ihren zitternden Rücken und vergrub mein heißes Gesicht in ihrer Schulter.

Was zur Hölle war mit mir passiert!?