Kapitel 11

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Ich erwachte. Etwas raschelte. Schritte zogen an uns vorbei. An mir und Roman. Ich schaute in Richtung des Auslösers. Es war ein heruntergekommen aussehender, junger Mann. Ich flehte, dass er uns nicht bemerkte und weiterging. Doch in genau diesem Moment fing Roman an zu weinen. Der Mann fuhr schlagartig zu uns herum. Ich drehte mich zu meinem Baby, um es zu beruhigen. "Ballerina!", schrie der Mann. Baby weinte weiter. Der Mann erblickte uns. Er kam näher. Ich schaute ängstlich zu ihm hoch. Er hatte ein Tuch vor dem Mund und eine Kapuze auf. Komplett in schwarz gekleidet. Er grinste. Zumindest vermutete ich das. Es zeichnete sich ganz leicht unter dem Tuch ab. "Ach, hallöchen! Wir kennen uns doch!", meinte er. Ich kannte die Stimme. Doch woher? Sie kam mir so bekannt vor... Ein Gedankenblitz durchzuckte mich. Ich wusste wer er war. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich zu ihm auf. Er zog sich die Kapuze vom Kopf. Er entfernte das Tuch aus seinem Gesicht. Nein, das konnte nicht sein! "Flo...", keuchte ich auf. "Ach, du sprichst wieder?", grinste er. Ich weiß nicht warum, aber ich sprang auf und fiel ihm um den Hals. Gefühlschaos. Lang zurückliegende Gefühle. Zuerst erwiederte er die Umarmung. Dann schob er mich von sich. "Ach Kleine", seufzte er. "Es tut mir leid. Alles was passiert ist, alles was passieren wird." Ich schaute ihn verwirrt an. Er schüttelte nur abwinkend den Kopf. Auf einmal fing mein Baby hinter mir an zu glucksen. Ruckartig drehte ich mich um. Eine kleine Katze schmiegte sich schnurrend an ihn. Ich hatte sie irgendwann schon mal gesehen. "Das ist Ballerina", sagte Flo. Ich packte meine Sachen und Roman zusammen und ging mit Flo und Ballerina mit. Die beiden brachten mich in eine kleine Waldhütte. "Hier hab ich die letzten 4 Jahre gewohnt. Hast du den Teddy noch?" Ich nickte. Er lächelte. Ich legte meine Sachen ab ich nahm meinen Sohn auf den Arm. Dann verfiel Flo in einen seltsamen Zustand. "Geh schlafen!", befahl er mir grob. Er zerrte mich zu einem kleinen ranzigen Bett. Er legte sich hin und zog mich unsanft zu sich. Ich versuchte mich und Roman einigermaßen bequem hinzulegen. Ich war müde. Ich schlief wieder ein.

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