Kapitel 14

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Ich erwachte. Ich spürte etwas sanft über meine Wange streichen. Ich hörte ein zärtliches Flüstern. Ich merkte wie mich jemand hochhob. Es war Flo. Ich fühlte eine Wärme in meiner Brust aufsteigen. Ich hörte weit in der Ferne panische Schreie. Sie schrien einen Namen. Es war mein Name. Warum? Es kam ein zweiter Name dazu. Babys Name. “Flo“, wisperte ich. Er sah zu mir runter: “Du bist wach?“ Ich bejahte. Ich kuschelte mich an seinen schützenden Oberkörper. “Wir müssen hier weg“, erklärte er. “Wir werden gesucht“, erklärte er. Dann floh er entgegengesetzt den Stimmen in den Wald. Nach einigen Minuten des Rennens erschrak ich. Roman war nicht bei mir! Ich wollte Flo zum Umkehren bewegen. Bedauernd guckte er mich an. “Tut mir Leid“, sprach er, “Ich weiß, was er dir bedeutet. Aber mir tut er zu sehr weh. Und ich möchte, dass wir zusammen glücklich werden.“ Verstört schaute ich zu ihm hoch. Nicht sein Ernst.... Ich strampelte so lange, bis er mich fallen ließ. Plötzlich erkannte ich die Stimme, die panisch durch den Wald schallte. Max' Stimme. Er machte sich Sorgen um mich und seinen Sohn, der gar nicht sein Sohn war. Ich wollte zu ihm. Auf einmal war Florian mir wieder egal. Auf einmal wurde ich wieder klar im Kopf. Ich gehörte zu Max. Lars' Sohn gehörte zu Max. Bei Flo hatten wir nichts verloren, nichts zu suchen und erst recht keine Zukunft. Ich musste zurück. Ich rappelte mich auf. Ich lief los. Meine Beine gaben nach. Ich kämpfte mich wieder hoch. Ich legte den Weg teils laufend, teils kriechend zurück. Mir war kalt. Ich zitterte. Ich stürzte. Mein Kopf schlug hart auf. Es schmerzte. Stiche plagten mein Bewusstsein. Langsam verabschiedete es sich. Meine Sinne schwanden. Jemand stürmte zu mir. Jemand rief meinen Namen. Jemand, der mir viel bedeutete. Dieser Jemand war Max. Ich kippte weg, tauchte in eine andere Welt. Ich schlief wieder ein.

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