Der Unterschied »Gott« vs »Engel«
Gott ist nicht nur Gott. Es gibt noch den »Sohn«, der ebenso wie der »Geist« bei der Schöpfung gegenwärtig war (1. Mose 1,1). Vom »Sohn« heißt es, dass er »von Anfang und Ewigkeit her gewesen« ist (Micha 5,1). »Der hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her« (Sprüche 8,22).
Durch seinen »Sohn« wirkte der »Vater« bei der Erschaffung aller himmlischen Wesen: »Denn in ihm [dem Sohn] ist alles geschaffen ... es seien Throne oder Herrschaften oder Reiche oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.« (Kolosser 1,16).
Auch Jesus sagte von sich: »Ehe Abraham [der Stammvater des jüdischen Volkes] war, war ich.« (Johannes 8,58) - Diese Präexistenz dürfte auch für Engelwesen gelten, aber Jesus war mehr als ein Engel. »[Christus Jesus], der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub [– also eine Anmaßung –] hielt, Gott gleich zu sein.« (Philliper 2,6).
»Gott gleich zu sein« stand keinem Engel zu. Es gibt Stellen, die klar zeigen, dass weder Menschen noch Engel angebetet werden dürfen (Apostelgeschichte 10, 25.26; Offenbarung 19, 10; 22, 8.9) - Jesus wurde aber angebetet (Johannes 9, 35-38; Hebräer 1, 6; Offenbarung 5, 11-14) und er lies diese Anbetung zu!
Gott wünschte sich als Antwort auf seine Liebe und seinem göttlichen Charakter, geliebt zu werden. Solange die Gemeinschaft im Himmel nach dem »Gesetz der Liebe« bestand, frei von Zwang, herrschte vollkommene Eintracht. Alle erschaffenen Wesen wurden von Glück erfüllt, den Willen ihres Schöpfers zu tun. Es gab keinen Anlass die göttliche Ordnung, Gott-Geschöpf, zu hinterfragen. Sie selbst spiegelte Gottes Herrlichkeit wieder, und solange die Liebe zu Gott das Höchste für sie blieb, waren die geschaffenen Wesen in Liebe zueinander selbstlos und voller Vertrauen. »Dienen« und »lieben« und »glücklich sein« waren eins. Aber es blieb nicht dabei...
Einer der schönsten und prächtigsten Engel wurde Ausgangspunkt einer Auseinandersetzung, die viel Unglück mit sich bringen sollte. Es war Luzifer, der »schöne Morgenstern« (Jesaja 14,12). Dieser Name kommt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich »Lichtträgter« ...
»... So spricht Gott der HERR: Du warst das Abbild der Vollkommenheit, voller Weisheit und über die Maßen schön. In Eden warst du, im Garten Gottes, geschmückt mit Edelsteinen jeder Art, mit Sarder, Topas, Diamant, Türkis, Onyx, Jaspis, Saphir, Malachit, Smaragd. Von Gold war die Arbeit deiner Ohrringe und des Perlenschmucks, den du trugst; am Tag, als du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet. Du warst ein glänzender, schirmender Cherub und auf den heiligen Berg hatte ich dich gesetzt; ein Gott warst du und wandeltest inmitten der feurigen Steine. Du warst ohne Tadel in deinem Tun von dem Tage an, als du geschaffen wurdest, bis an dir Missetat gefunden wurde. « (Hesekiel 28,12-15).
Diese Worte von Hesekiel richten sich historisch gegen den König von Tyrus. Die Umschreibungen gehen aber deutlich über das hinaus, was den menschlichen König betraf. Daher wird der König von Tyrus als Antitypus* (*siehe Fußnote) von Luzifer gesehen. Gleiches betrifft die Texte in Jesaja 14. Was war die »Sünde«, die Luzifer zu einen Missklang in der himmlischen Harmonie machte? Nach und nach stieg bei ihm das Verlangen nach Selbsterhöhung. »Weil sich dein Herz erhob, dass du so schön warst und du deine Weisheit verdorben hast in all deinen Glanz...« (Hesekiel 28, 17) »Du aber gedachtest in deinem Herzen: Ich will ... meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen; ich will ... gleich sein dem Allerhöchsten« (Jesaja 14, 13.14)
Die Sterne Gottes stehen für die übrigen Engel. Luzifer war nicht mit seiner Stellung zufrieden. Er begehrte die gleiche Huldigung, die dem Schöpfer gebührte. War er nicht prächtiger und weiser als alle anderen geschaffenen Wesen? Die Bibel sagt wenig darüber, was in Luzifer alles vor sich ging, doch wird er als »Vater der Lüge« (Johannes 8, 44) bezeichnet. Es muss ein langsamer Prozess gewesen sein, der schließlich zu einem schrecklichen Konflikt führte. Alle Engelwesen wären sofort aufgerüttelt gewesen, hätte Luzifer von Anfang an Gott angeklagt und eine Rebellion betrieben ... zu der es dann schließlich kam.
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Die fehlende Antenne - Und wo, bitteschön, ist Gott?
Kurgu OlmayanIn diesem Buch schildere ich meinen Glaubensweg - semi-christlich erzogen, dann Atheist, Agnostiker - am Ende Christ (so ein gaaanz schlimmer!). Bitte tut mir einen Gefallen: Lest dieses Buch NICHT, wenn für euch »Glaube« ein rotes Tuch ist. Versuch...