Krankengymnastik

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Chloe

Als ich gegen mittags nachhause kam, waren Toms Sachen wirklich alle weg. Zum Glück.. es ist besser so. Außerdem will ich wirklich rausfinden, was das mit Beca ist.

„Detektive Chloe Beale hier. Dienstnummer 25 25 5. Ich würde gerne wissen, unter welcher Adresse Beca Mitchell gemeldet ist.", sagte ich, als bei der Leitstelle endlich jemand ranging. Nachdem sie mir die Adresse durchgegeben hatte, setzte ich mich in meinen Wagen und fuhr los. Am Arsch des Armenviertels.. nicht so hübsch hier.. Von den Leuten die die Straße entlang spazierten, bekam ich lauter komische Blicke zugeworfen. Die riechen wahrscheinlich 3km gegen den Wind, dass ich ein Cop bin.. Als ich bei dem Wohnhaus ankam und zu Becas Türe ging, die gleich im Erdgeschoss war, kam mir ein beißender Geruch entgegen. „Ist hier jemand gestorben?", sagte ich vor mich hin. „Noch bin ich am Leben Schätzen. Stress mich nicht.", sagte eine grimmige, alte Dame, die wohl Becas Nachbarin sein musste. „Detektive Beale. Sie sind Beca Mitchells Nachbarin?", fragte ich freundlich und reichte ihr meine Hand, doch die Frau sah sie nur abwertend an. „Ja bin ich. Mrs. Gardener. Ich habe sie seit Wochen schon nicht mehr gesehen, obwohl sie mir noch was schuldet. Was ist mir Beca?", fragt sie neugierig. „Liegt im Krankenhaus nach einem Autounfall mit Gedächtnisverlust. Haben Sie zufällig einen Ersatzschlüssel für ihre Wohnung?", fragte ich hoffungsvoll. „Erst ihre Dienstmarke Schätzchen. Sie könnten ja sonst wer sein!", erwiderte sie grinsend und ich zeigte meine Marke her. Anschließend wackelte sie in ihre Wohnung rein und kam mit einem Schlüssel zurück. „In 15 Minuten hab ich den Schlüssel wieder. Sonst hole ich ihn mir selber klar!", warnte Mrs. Gardener. „Klar."

Bereits als ich ihre Türe öffnete, stieß ich auf das erste Hindernis. Sie ging gar nicht ganz auf, da irgendetwas hinter ihr stand. Wie soll sie hier mit ihrem Rollstuhl reinkommen? Nachdem ich mich durch die Türe gezwängt hatte und hinter sie sah, sah ich dort eine kleine Kommode mit ihren Schuhen stehen. „Hattest du keinen anderen Platz dafür?" Allgemein war ihre Wohnung wirklich sehr klein und verwinkelt. „Das kann man vergessen, dass sie hier alleine zu recht kommt. Meine Wohnung ist 4x so groß und wir haben einen Aufzug. Vielleicht sollte ich sie zu mir holen?", überlegte ich laut. Ich ging wieder raus und klingelte bei Mrs. Gardener. „Waren sogar nur 10 Minuten.", sagte ich grinsend, nachdem sie geöffnet hatte und gab ihr den Schlüssel. „Streber. Und sagen Sie dem kleinen Arschloch gute Besserung. Sie soll sich mal wieder blicken lassen. Ich vermisse den Scheißer.", sagte sie etwas sanfter als vorher. „Richte ich aus. Danke nochmal.", sagte ich lächelnd, stieg wieder in meinen Wagen und fuhr aufs Revier.

Beca

Mittlerweile war es Nachmittag und ich hatte gleich wieder Krankengymnastik, doch alles an was ich denken konnte, waren Chloes Lippen. „Bereit Becs?", fragte Amy, als sie grinsend reinkam und den Rollstuhl neben mein Bett stellte. Wieder kletterte ich in den Sitz, hatte aber diesmal Schwierigkeiten mein linkes Bein nachzuziehen. „K..kannst du mal?", fragte ich und deutete in die Richtig. „Ne ne, das machst du schön selber. Zuhause hast du auch niemanden.", erwiderte Amy und sah zu. „Dein ernst? Ugh.." Ich versuchte es nochmal, schaffte es aber wieder nicht. „Man hilf mir! Ich schaffs nich verdammt!", sagte ich wütend und Amy gab nach. „Das ist scheiß anstrengend und du lässt mich da so halb hängen!", zischte ich genervt. „Reg dich ab Mitchell, das wird schon noch. Du brauchst einfach nur mehr Übung.", erwiderte sie und schob mich in den Krankengymnastikraum. „Deine Physiotherapeutin kommt gleich ja.", sagte Amy und ging wieder. Jetzt saß ich hier, mitten im Raum, alleine und wartete. Chloe.. „Na wie geht's heute Beca?", fragte mich meine Therapeutin Shelly, als sie reinkam. „Passt schon. Nachdem ich mich in den Rollstuhl gekämpft hab, weil Amy nicht helfen wollte.", antwortete ich und zog eine Augenbraue nach oben. „Stell dich nicht so an. Irgendwann musst du es selber hinkriegen.", erwiderte sie und half mir auf die Liege hoch. „Das sehe ich ja ein, aber momentan bin ich einfach noch nicht stark genug.", seufzte ich enttäuscht. „Das wird schon Beca. Mach dir keinen Stress." Shelly tastete meine Beine ab. „Spürst du irgendwas davon?", fragte sie. „Können Schweine fliegen? Nein ich spüre nichts.", antwortete ich. „Kein Grund sarkastisch zu werden.", sagte sie kichernd und machte ein paar Übungen mit meinen Beinen. Das ist doch alles scheiße! Verdammt..  „Können wir kurz aufhören Shelly.", sagte ich ernst. „Drei Übungen noch dann haben wirs ja?" Ich presse meine Lippen aufeinander und schluckte hart, es war kaum auszuhalten. Ich kann das nicht mehr.. „Ich meins ernst Shelly! LASS MICH LOS!", sagte ich laut und sie ließ von mir ab. „Ich kann das einfach nicht mehr. Fass mich NICHT an!", fügte ich hinzu und Tränen kamen mir hoch. „Beca.. ich muss dich aber anfassen. Die Übungen sind wich-" „Das wird mir einfach zu viel! Können wir aufhören für heute.. bitte?", fragte ich schluchzend. „Wir haben noch gar nicht richtig angefangen?", sagte sie irritiert. Wenn sie mich noch einmal anfass, flippe ich aus.. Gerade als sie mich wieder anfassen wollte, drückte ich sie von mir weg. „NICHT. ANFASSEN!", schrie ich. „Ok, das reicht. Ich rufe diese Chloe an.", sagte sie und ging. Ich hasse mein Leben.. ich spüre meine Beine nicht, ich sitze im Rollstuhl.. bin immer auf Hilfe angewiesen. Ich werde nie eine Chance bei Chloe haben..

Ich versuchte an den Rollstuhl ranzukommen, der etwas von der Liege entfernt stand, aber ich kam nicht hin. Als ich es nochmal versuchen wollte, viel ich vorne über und knallte mit meiner Stirn gegen den Boden. „Scheiße.. C.. Chloe..", schluchzte ich und setzte mich auf.

Ein illegales Autorennen (Bechloe FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt