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*Hiiii... Würde mich über Kommentare freuen^^ Übrigens wollte ich wissen, ob jemand etwas dagegen hat, wenn ich im Hintergrund ein paar Paare einbringe (nicht unbedingt Yaoi) solange sie nicht die Geschichte komplett übernehmen. Bakura und Ryo werden trotzdem kein Paar sein!*

Sobald die Pause begonnen hatte standen die Schüler um ihren neuen Kameraden herum und versuchten Informationen aus dem Jugendlichen herauszupressen. Bakura ignorierte jedoch jede Frage genervt.
"Wie war es so in Ägypten?"
"Warum wechselst du mitten im Schuljahr?"
"Wie alt bist du?"
"Hast du eine Freundin?"
"Warum trägst du Straßenschuhe?"
Es ging einmal wieder so weit, dass Anzu ihre Faust auf den Tisch donnerte und die Schülermenge wütend niederstarrte, besonders Honda und Jono, die es einfach nicht lernen wollten. "Lasst ihn doch allein, er muss sich sicher erst einmal ein leben und da hilft eure Neugier nicht!"
Yugi und Ryo sahen sich an und hielten ihr Lachen zurück, während die Schüler sich schuldbewusst an ihre Plätze setzten und in kleinen Gruppen redeten. Bakura ließ das alles kalt.
Doch Yugi hatte in dem Moment einen Entschluss gefasst und wandte sich mit einem höflichen Lächeln an Bakura. "Hey, ähm, Bakura-kun! Wenn es dir nichts ausmacht, könnten wir dir ja das Schulhaus zeigen!"
Zum ersten Mal überhaupt wandte der Neue seinen Blick vom Fenster ab, starrte Yugi einige Sekunden an und schien sogar zu überlegen, dann jedoch gab er ein abfälliges Geräusch von sich und drehte sich wieder um. Und damit konnte man Yugis Selbstbewusstsein fast schon zerbrechen hören.
"Tut mit leid..."

Die Schule zog sich dahin, bis die Glocke die Jugendlichen letztendlich erlöste und man denken könnte, die Schüler hätten auf einen Knopfdruck eingepackt.
Wieder hatte sich eine kleine Gruppe um Bakura gebildet, diesmal hauptsächlich Mädchen, und fragten ihn nun, wo er denn wohne und welchem Klub er beitreten wollte.
Doch, wie auch schon zuvor, wurden sie alle ignoriert.
Und während Bakura von den Mädchen umzingelt war, verabschiedete sich die Gruppe um Yugi. Jeder würde seinen eigenen Aktivitäten nachgehen; bis auf Ryo. Der würde nach Hause gehen und in der Stille seiner Wohnung daher gammeln.
Also ging er zum Schuleingang, wechselte seine Schuhe und wollte gerade nach draußen gehen, als er die andere Person sah.
Diese Person war Bakura, der an der Wand lehnte und nach draußen starrte.
Über die Stunde hatte es angefangen, zu regnen, und das schien ihm nicht zu gefallen.

Kurz fragte sich Ryo, ob der Neue auf jemanden wartete oder ob er abgeholt würde. Dann jedoch brachte er sich dazu, zu ihm hinzugehen.
Ryo verbeugte sich kurz vor seinem Ebenbild, was ihm einen seltsamen Blick einbrachte, und lächelte dann komisch. "Ähm, ich hab mich gefragt, ob du vielleicht einen Regenschirm brauchst? Wenn du mir sagst, wo du wohnst, könnten wir uns meinen, äh, vielleicht teilen."
Er lächelte noch immer nervös und erwartete bereits, einen bissigen Kommentar ab zu kriegen, doch sein Gegenüber seufzte.
"Nahe vom Krankenhaus."
"Äh, okay, das liegt in meiner Richtung! Komm, äh..."
"Hör auf zu stottern."
Damit ging er aus der Tür und blieb unter dem überdachten Teil stehen, drehte sich um und sah Ryo abwartend an. Dieser senkte den Kopf und folgte, öffnete still seinen Schirm und lief dann neben Bakura her.

"Also... Wieso wechselst du mitten im Schuljahr?" Ryo war ein wenig leiser als sonst, da Bakura auf ihn irgendwie einschüchternd wirkte... Dann wiederum war er einfach ein höflicher und vielleicht etwas schüchterner Mensch.
"Familie."
"Okay... Warum ignorierst du jeden? Ich meine, willst du keine Freunde haben?" Der Kleinere sah zu Bakura auf, während dieser den Regenschirm etwas in seiner Hand bewegte. Aufgrund des Größenunterschiedes hatte Bakura ihm den Schirm schnell aus der Hand genommen.
"Freundschaften sind nutzlos. Es zeigt anderen deine Schwächen." Noch immer starrte Bakura stur gerade aus und Ryo hatte das Gefühl, er wolle damit eine Art Rangordnung andeuten. Gleichzeitig sah er aber auch kurz einen Funken Trauer im Gesicht des Älteren, als ob seine Worte etwas anderes verstecken sollten.
"Aber niemandem zu vertrauen ist doch auch eine Schwäche... Du hast niemanden, der dir hilft."
Ryo zuckte zusammen, als Bakura stehen blieb und ihn zum ersten Mal richtig ansah. Die roten Augen starrten direkt in seine und schienen fast zu glühen vor Wut. "Und? Wenn ich dich hier und jetzt mit der Spitze dieses Regenschirmes absteche, wo sind dann deine 'Freunde'? Niemand kümmert sich um die Gefühle eines anderen, man will einfach nicht allein sein!"
Bakura setzte sich wieder in Bewegung, während sein Begleiter mit gesenktem Kopf dastand. Er reagierte nicht auf Bakuras genervte Kommentare und ging auch nicht weiter, als Bakura ihm den Schirm in die Hand drückte und nach Hause ging. Er stand einfach im Regen, wütend und traurig zugleich, bis er es über sich brachte in die Richtung seiner Wohnung zu laufen.
"Du führst ein trauriges Leben, Bakura-kun...", murmelte er, während er den Schirm ausschüttelte und die Schlüssel hervor kramte. "Das müssen wir ändern."

Jetlag  (Arbeitstitel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt