1. Prolog

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Samuel POV:

Ich lief durch die dunklen Gassen Madrids. Ach was ich rannte. Meine Lunge und Beine schmerzten bereits, doch ich rannte immer weiter. Hinter mir hörte ich Schüsse und lautes Rufen. Ich riskierte einen Blick über die Schulter und sah meinen Vater mit einer Schusswaffe in der Hand hinter mir her laufen.

Ich geriet in Panik und sprintete weiter durch die immer mehr schmaler werden Gassen bis ich endlich unser Haus sah. Mamá.

Ich stieß die Tür auf und schlug sie hinter mir zu und verriegelte diese. Ich stand vielleicht eine halbe Ewigkeit mit ausgestreckten Armen an der Holztür gelehnt und atmete heftig ein und aus um meine Lungen mit nötigen Sauerstoff.

Als ich mich dann umdrehte und meine Mamá, bekam ich wieder keine Luft. Ich wollte schreien doch mein Mund brachte keinen Ton heraus und ich sank auf die Knie weil meine Beine sowie meine gesamte Muskulatur versagten. Vor mir lag der tote Körper meiner madre.

„Gut gemacht, hijo" mein Junge. ich zuckte zusammen und erblickte aus meinen Tränenschleier meinen padre der nun urplötzlich im Zimmer stand. Wie immer war er betrunken und stank nach Alkohol und Zigaretten.

Was hast du getan?" schrie ich ihn an. Er verzog nur belustigt die Brauen und nahm eine Flasche die gerade auf den Küchentisch stand und nahm einen Schluck.

„Ich hab gar nichts getan. Deine perra (Schlampe) von Mutter ist selber schuld wenn sie nicht das tut was ich sage" er stieß mit den Fuß gegen den leblosen Körper. Ich spürte Wut in mir aufsteigen und donnerte mit meinen 10-Jährigen Kinderhänden auf den Mann ein der mein Vater sein sollte.

„Hör auf, du tust ihr weh, warum trittst du mamá?" Plötzlich holte er mit der Hand aus und schalte mir eine, die Kraft ließ mich gegen die Wand fallen und ich keuchte auf wegen den Schmerzen auf der Wange und im Brustkorb. Ehe ich überhaupt zu Atem kommen konnte war mein Padre aufgestanden und zog mich heftig auf die Beine und schlug auf mich ein.

„Was fällt dir ein so mit deinen Padre zu sprechen, Samuel! Ich sagte doch ich toleriere keinen Widerspruch in meinem Haus. Wie oft muss ich dir das noch in deinen dummen Schädel einprügeln bist du verstehst das Mitgefühl keinen Platz hier hat. Deine Madre hat es nicht einsehen wollen aber dafür ist jetzt gesorgt und du bist der Nächste mein nichtsnutziger hijo"

Er schleifte mich hinter in einen fensterlosen Raum den ich von früher kannte und immer mied, dort hatte mein Padre schlimme Dinge mit Madre gemacht den ich konnte selbst mit zugehaltenen Ohren ihr Flehen und ihre Schreie hören.

Ich hatte Angst vor diesem Raum.

Jetzt stand ich mit den Rücken zu meinen Vater angekettet an der bröckeligen Wand und wimmerte. Hinter mir das gehässige Lachen meines Vaters. Dann durchfuhr mich ein Schlag wie von einer Peitsche, ich schrie wie am Spieß.

„Du schreist wie ein Mädchen Samuel. Aber sei mir dafür dankbar ich werde einen Mann aus dir machen der keine Schmerzen kennt." Als Antwort ließ er nochmal die Bullenpeitsche über meinen Rücken fliegen, ich habe sie gesehen während er sprach.

Wieder schrie ich laut auf. Nach einigen Hieben fiel ich in eine Art Trance. Auf einmal erschien das Gesicht meiner Mamá und ich lächelte schwach.

„Samuel, mein Hijo. Hab keine Angst ich bin immer bei dir. Du darfst nie Schmerzen zeigen wenn du sie fühlst das macht dich schwach aber ich weiß das du stark bist. Wenn du alles gibst und die das richtige Mädchen an deiner Seite hast kannst du alles schaffen. Ich liebe dich mein hijo"

Nein mamá geh nicht ich will nicht alleine sein. Padre macht mir Angst und tut mir schrecklich weh.

Ich wusste nicht wann padre aufgehört hatte mit der Peitsche auf mich drauf zu schlagen, aber ich bemerkte es erst als etwas glühendes sich in meine Schulter bohrte. Diesmal schrie ich nicht sondern biss die Zähne zusammen bis ich das Gefühl hatte sie würden brechen.

„Sei ein Mann, Samuel" schrie mein besoffener Vater und haute mit einem Knüppel auf mich ein und verpasste mir einen Schlag gegen den Hinterkopf.

NEIN" Schweißgebadet fuhr ich aus dem Schlaf hoch und mein Atmen ging schnell und abgehackt. Mit zitternden Händen fuhr ich mir durchs Haar bis zu der Stelle am Hinterkopf wo ich eine lange Narbe fühlen konnte.

Nur ein Traum ein Albtraum. Es war Jahre her seit ich wieder diesen Traum von meiner missratenden Kindheit hatte.

Ich betete mein Gesicht in den Händen und versuchte meinen rasenden Herzschlag zu beruhigen.




In Love with a CriminalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt