09 || Der Unfall

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'Ding Dong'. Dank der brillanten Idee meiner Eltern, hatte ich nun einen privat Lehrer bekommen. Mr Archer war, laut der Beschreibung meiner Mutter, Anfang 60 und trug eine Cordhose in Kombination mit einer Tweatjacke inklusive der obligatorischen Flicken auf den Ellenbogen. Er roch wie eine alte Bibliothek nach verstaubten Büchern und Kaffe. „Dann wirst du wohl Teresa sein." Seine Stimme klang, als würde er jeden Tag mindestens 3 Tassen heiße Milch mit Honig trinken. „Es ist schön dich kennen zu lernen." Ich lächelte, immerhin schien er sympathisch zu sein. „Wir fahren dann mal einkaufen." Kam es ausdem Hintergrund von meiner Mutter, dann umarmte sie mich. „Vergraule ihn nicht sofort bitte, er soll gut sein." Es war nicht lauter als ein Flüstern und dennoch klang es ziemlich eindringlich, ihnen lag wohl etwas daran. „Dann fangen wir mal an. In der Küchewäre es am besten denke ich." Viel Zeit zum widersprechen gab es nicht, denn der Fußboden knarrte bereits unter seinen Füßen, alser in die Küche ging und mir blieb nichts anderes übrig als ihm zu folgen.

Eine Stunde später hatte Mr Archer festgestellt, dass ich gar nicht so weit hinter her hing und ich hatte festgestellt, dass es durchaus auch gute Lehrer gibt. „Dann sehen wir uns morgen um halb neun wieder." Und damit verschwand er auch schon wieder durch die Tür. Ich drehte mich um und beschloss Ely kurz zu erzählen, was in den letzen Tagen so passiert war, denn sie hatte immer nur kurze Nachrichten bekommen.

Als meine Eltern wieder da waren ging ich so schnell wie möglich die Treppe hinunter nur um festzustellen, dass meine Eltern gerade in einen heftigen Streit verwickelt waren. Eigentlich wollte ich nicht lauschen aber dann viel mein Name und naja ihr kennt das ja. „Es war ein Fehler Teresa zurück zu holen!" Die Stimme meines Vaters war laut. Normalerweise war er mehr der ruhige Typ aber jetzt schien er sich wirklich aufzuregen. „Nein war es nicht! Was passiert wenn sie es wirklich hat? Willst du sie dann einfach besinnungslos durch die Gegend irren lassen?" „Wenn sie es hat, wird ihr das sowie so passieren!"„Und dann hättest du sie nicht gerne hier um ihr beizustehen oder zu verhindern, dass sie jemanden anfällt?" Die Stimme meiner Mutter wurde immer hysterischer. „Wir sind so entfernt mit denClearwaters verwand, dass kann gar nicht sein!" Was ging denn hier ab? „Und wenn aber doch? Wenn Teresa nun dieses scheiß Gen geerbt hat und zu einem Werwolf mutiert..." Sie sagte noch etwas aber da hörte ich schon nicht mehr zu. Mir war schlecht geworden und ich taumelte auf meinem Weg nach draußen gegen einige Türrahmen. Ich kannte die alten Geschichten, die man sich über den Stamm hier erzählt und ich wusste, dass es einige gibt, die daran glauben und sie für war halten aber ich? Ich hatte nie daran geglaubt! Ein Werwolf... Natürlich könnte man jetzt sagen, was für ein Blödsinn, das war einer dieser Elternwitze aber die Art und Weisewie meine Eltern gestritten hatten war anders. Es war zu überzeugend.

Auf dem Weg stolperte ich alle zwei Sekunden über Wurzeln, stieß mir den Kopf an Ästen oder schrammte mir die Arme an Rinden auf. Eine gefühlte Ewigkeit lief ich so durch den Wald, bis ich irgendwann Stimmen hörte. Die Stimme gehörte zu einem Mädchen. Sie schrie jemanden an aber ich verstand kein Wort. Ein letzter Stoß an etwas, dass sich wie eine Wand anfühlte und ich bog um die Ecke. Es waren mehr Menschen als ich gedacht hatte dort. Und der Streit, den ich zuerst für den Streit eines Paares gehalten hatte entpuppte sich als etwas anderes. Ich wusste nicht was aber ich nahm war, wie das Mädchen auf mich zu rannte und dabei nur „Lauf!" schrie. Im nächsten Moment kam etwas riesiges auf mich zu gesprungen und ich spürte nur noch einen schneidenden Schmerz am Arm als ich auch schon nach hinten geworfen wurde und mit dem Kopf gegen die Wand schlug, von dir ich mir inzwischen sicher war, dass sie zu einem Haus gehörte.

With my EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt