17 || Bloß weg

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Nachdem ich mich ein bisschen gelöst hatte, es kostete eine Menge Überwindung, ich fühlte mich bei ihm einfach zu wohl, viel mir wieder ein woher ich die Stimme und den Geruch kannte und ich erstarrte. Paul Lahote stand vor mir bzw. hielt er mich eigentlich noch halb im Arm. Von allen Jungs der Schule, die mich hätten trösten können, war es ausgerechnet er. Schnell wich ich nach hinten aus. Meine letzten Erinnerungen an Paul waren, naja sagen wir nicht die Besten. „Teresa es tut mir wirklich wirklich leid was alles passiert ist."  Begann er und das Problem war, ich glaubte ihm und noch schlimmer: ganz tief in meinem Innersten hatte ich ihm schon Verziehen und genau dieser innere Teil übernahm jetzt die Kontrolle und winkte ab. "Ist schon gut ich kann sowieso nicht sauer sein also jedenfalls nicht auf dich." Ich wischte mir die Tränen vom Gesicht. "Hast du ein Taschentuch?" Er reichte mir eins. "Ähm ich hab mitbekommen was passiert ist." Sagte er vorsichtig und mir schossen schon wieder die Tränen in die Augen also sprach er schnell weiter. "Soll ich dich hier weg bringen?" In meinem Kopf wog ich die Möglichkeiten ab. Hier bleiben und im schlimmsten Fall Marc treffen oder mit Paul gehen, der mich beim letzten Mal angegriffen hatte. Ich nickte. "Ja bitte." Meine Stimme klang schwach und weinerlich was möglicherweise an den dämlichen Tränen lag die schon wieder unaufhaltsam über mein Gesicht liefen. Ungefragt nahm Paul meine Hand und führte mich zu seinem Auto. Da ich ja nun fast den direkten Vergleich hatte würde ich sagen, warum um Himmels Willen habe ich jemals freiwillig Marcs Hand gehalten? Pauls Hand war groß und warm und hatte genau die genau richtige Mischung aus feucht und trocken. Am liebsten hätte ich seine Hand nie wieder losgelassen. An dieser Stelle stellte ich mir die Frage wie zum Teufel ich von 'ich will nie wieder was mit ihm zu tun haben' zu 'ich Himmel ihn an' gekommen war.

Irgendwann waren wir an seinem Auto und Paul führte mich zur Beifahrerseite um mir dort die Tür aufzuhalten. Von mir kam nur ein geschnieftes "Danke" aber ich war mir dennoch sicher, dass er es verstanden hatte. Als wir auf einer graden Straße, ich vermutete die Landstraße, die von Forks zum Reservat führt, waren, nahm Paul wieder meine Hand. "Wenn du nicht willst sag es einfach." Er Klang nervös. Im ersten Moment wollte ich meine Hand weg ziehen aber dann durchströhmte mich die Wärme, die von ihm ausgingen und ich nahm seine Hand in meine Beiden, auch wenn sie ein bisschen zu klein waren und es vermutlich seltsam aussah aber das war mir total egal. Paul neben mir entspannte sich merklich und drückt leicht meine Hände. "Willst du reden?" Fragte er sanft, während er weiter auf die Straße schaute. Ja, das wusste ich, weil es erstens ein anderer Ton ist wenn man in eine andere Richtung spricht und zweitens sah ich sein Profil. "Ich weiß nicht." Ich räusperte mich. "Du sagst du hast es sowieso gehört." Es war nicht als Vorwurf gemeint, eher als Feststellung. "Ja ich also ich hab dich gesehen und dann hab ich dieses" es folgte eine Reihe Schimpfwörter "gehört und naja das wars also ich wollte nicht lauschen wirklich nicht." "Schon gut." Jetzt war ich es die seine Hand drückte. Ich dachte nach. Sollte ich ihm alles erzählen? Es richtig stellen? Dabei würde ich ziemlich ins Detail meiner Gefühle gehen müssen aber andererseits wollte ich auch mit jemandem reden und auf Abby war ich noch ein bisschen sauer. Bevor ich mich entschieden hatte, hielten wir. "Wir sind da, ich hab dich ahm mit zu mir genommen."

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