Teil 13 ~ Aurora

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Ein großer und breiter Junge öffnete die Tür. Ich hatte ihn schon oft mit Liam gesehen, die beiden sind befreundet, sogar sehr gut soweit ich es gehört habe.
Brian heißt er glaub ich.
Sina wird vor Eifersucht platzen, wenn die hört, dass er mich 'therapiert', für die, die es nicht wissen:
Sina, die schönste Tochter der Venus, ist verliebt in Brian, den nettesten und hilfreichesten Jungen im ganzen Camp. Zudem sieht er auch gar nicht schlecht aus muss ich mal ganz ehrlich zugeben.

Nach ein paar kurzen Sätzen hielt er mir gentlemanmäßig die Tür auf und erläuterte mir den Weg, während er noch etwas mit Liam plauderte.

Drinnen war es viel wärmer als draußen. Kein Wunder, immerhin war das Feuer im Kamin schon groß und warm.
Die Wände bestanden aus Holz und überall im Raum waren Sitzsäcke, bequeme Sessel und sogar eine Couch, und auf jedem Teil schlief irgendjemand, sind ja immerhin auch die Kinder des Gottes des Schlafes.

Vorsichtig ging ich die Treppe rauf und bog dann rechts ab. Da war nur eine Tür, aber sollte ich auf Brian warten oder doch schon reingehen?

Ich entschloss mich zu warten, weil ich eh schon die Tür zugehen hörte. Man hörte genau wie er Stufe für Stufe hoch ging.

>>Da bin ich.<< lächeln stand er aufeinmal neben mir und öffnete mir die Tür.
>>Mach es dir bequem, ich hol noch etwas Süßkram und Knabberzeug.<<

Langsam setzte ich mich auf die Kante seines Bettes. Es war wirklich weich, und schön kühl. Im Zimmer standen noch ein Schreibtisch mit Computer, ein Sofa und ein Fernseher. Eigentlich ein ganz schönes Zimmer.

>>Bin wieder da! Also dann fang mal an. Was hast du für ein Problem?<< er stellte das Essen auf den Tisch, und ging zum Fenster um es zu zu machen. Anschließend schaute er noch ob die Heizung warm ist.

Ich atmete tief ein und aus.
>>Ich hatte einen Albtraum. Von einer ... Person, di-die eigentlich tot sein sollte.<< es fällt mir schwer über ihn zu reden.

>>Was meinst du mit 'eigentlich tot sein sollte'? Ist diese Person tot oder nicht?<< er schob sich einen Drehstuhl zu mir hinüber und setzte sich drauf.

>>Das ist ziemlich kompliziert. Es hat was mit meiner Vergangenheit zu tun, und darüber will ich eigentlich nicht reden...<< ich zog meine Knie an mich und schlang meine Arme drum herum.

>>Hör mal, Aura, ich darf doch eh Aura sagen?<<
Ich nickte.
>>Das über das wir hier reden, wird kein anderer erfahren. Ich schwöre dir, dass ich es für mich behalte.<< er sprach leise aber dennoch hörte es sich für mich laut an.

Während er mich stumm anstarrte, stiegen mir Tränen in die Augen.
>>Ich kann d- das nicht...<< meine Stimme brach mitten im Satz ab, und die Tränen durchbrachen meine imaginäre Schutzmauer.

Er stieß sich mit dem Fuß von Boden ab, rollte nach hinten zu seinem Schreibtisch und nahm aus einer Lade eine kleine Box raus. Als er wieder bei mir war, überreichte er sie mir. Es waren Taschentücher. Anscheinend bin ich nicht die Erste, die anfängt zu weinen.

>>Brian, ich kann dir vom Traum erzählen, aber nicht von meiner Vergangenheit. Du würdest es nicht verstehen, und man würde mir das Gleiche antun, wie man es ihnen angetan hat.<<
Meine Stimme war nicht laut, eigentlich nur ein Flüstern.

>>Also willst du eine Traumdeutung?<< fragend sah er mich an.
Reden konnte ich in diesem Zustand nicht mehr, deshalb nickte ich.

>>Okay, dann... Willst du es mir erzählen, oder soll ich es mir gleich selbst anschauen?<<

Brian, ist ein starker und mächtiger Sohn des Somnus. Er ist in der Lage sich Träume anzuschauen, in Gedanken anderer einzudringen, oder seine und andere Träume zu kontrollieren.

>>Aber nur den Traum!<< sagte ich ihm eindringlich.

Er nickte und rückte näher an mich heran.
Vorsichtig berührte er meine Stirn an der rechten Seite, etwas neben meinem Auge  und fing dann an mir ein paar Fragen zu stellen.
>>Wann war der Traum? In welcher Verfassung warst du da? Und wo warst du da?<<
>>Am Tag meiner Aufnahmen, am Nachmittag. Naja, ich war bewusstlos, und irgendwo zwischen Wald und Krankenstation.<<

Er nickte und sah kurz konzentriert auf den Boden, schließlich reichte er mir seine Hand und ich ergriff sie.

Ich hatte Angst. Panik. Zum Schluss schloss er seine Augen und nahm einen letzten Atemzug.

Schon war er weg. Mindestens fünf Minuten, dann auf einmal sprang er auf und riss seine Hand aus meiner.

>>Wow! Na das war ja mal ein Traum.<< verblüfft fuhr er sich mit beiden Händen durch die Haare und atmete ein paar mintenlang nur stoßweise.

>>Geht es dir gut?<< fragte ich ihn besorgt nach.

Seine Hände glitten von seinen Haaren in seinen Nacken und er sah mich schnell an.
>>Jaja, es geht schon. Ich hatte schon Schlimmeres erlebt.<<

>>Wirklich?<< verwirrt sah ich ihn an.

>>Nein, eigentlich nicht... Wenn es dir nichts ausmacht, dann würde ich dir jetzt noch ein paar Fragen stellen.<<
Er setzte sich wieder auf den Drehstuhl.

>>Du hörst dich an wie ein Polizist.<< sagte ich ihm wenig erfreut.

Er lachte. Es war ein tiefes, kurzes Lachen, aber es hörte sich trotzdem so perfekt an. Kein Wunder, dass Sina auf ihn steht.

Er sah mich noch immer fragend an. Achja, ich hatte ihm ja noch nicht geantwortet. Ich Dümmerchen! Schnell nickte ich und sah ihn gefaket lächelnd an.

>>Hast oder hattest du eine tiefe Beziehung zu diesem Jungen?<<
>>Ja.<<
>>Hat es etwas bestimmtes mit diesem weißen Trägerkleid auf sich?<<
>>Nicht, das ich wüsste.<<
>>Kommt dir dieser Ort bekannt vor?<<
>>Nein, ich war zum Ersten Mal dort.<<
>>Okay. Auf das Kommende musst du mir nicht antworten, wenn du nicht willst, du solltest nur zuhören. Verstanden?<<
>>Ja.<<
>>Okay. Dieser Ort ist eine Art Parallelwelt, zwischen Erde, also wo wir jetzt sind, und Tod. Sie wird oft 'Inter' genannt. Und meistens befinden sich dort die, die weder tot noch lebendig sind, und wir Menschen und Halbgötter auch, wenn wir schlafen und träumen.<<

Ich nickte.

>>Es gibt Personen, die ihre Träume kontrollieren können, und das müssen nicht unbedingt Kinder des Somnus sein. Ganz starke Personen können sich sogar andere in ihren Traum dazuholen, und bestimmen dann auch, was diese Tragen sollen, deshalb das weise Trägerkleid.<<

Wieder nickte ich.

>>Aura. Ist dieser Junge ein Halbgott?<< er sah mich ernst an.
Ich überlegte kurz und sagte dann
>>Ja.<<
Er nickte, aber er sah so aus, als wäre er ganz woanders, nur nicht bei mir.
>>Und ist er zufällig dein Bruder?<<

Ich sah auf den Boden, und drückte meine Lippen fest aufeinander.
Nach mehreren tiefen Ein- und Ausatmungen antwortet ich ihm schließlich.

>Special Vorschlag?<

HII!

Ich wollte euch zuerst einmal Fürs Lesen und Voten danken!

Und 2.

WOLLT IHR DAS NÄCHSTE KAPITEL VIELLEICHT AUS BRIANS SICHT HABEN?

Ja

Oder

Nein?

(Nach 5 Antworten kommt dann das nächste Kapitel.)

Der WaldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt