1. Kapitel

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Hungern für die perfekte Bikini-Figur. Was für ein Quatsch!

Ich bin zufrieden mit meinem Körper, ich habe Kurven und bin schon ein wenig stolz auf meine Figur. Vorallem wenn man bedenkt, dass ich kaum etwas dafür mache.

Ein letzter, prüfender Blick in den Spiegel, dann zupfe ich mein T-Shirt zurecht, streiche mir eine Strähne aus dem Gesicht und öffne grinsend die Tür. Gut gelaunt spaziere ich mit meiner Badetasche runter zum See, suche ein freies Plätzchen, breite das Badetuch aus und warte auf meine Freunde.

Eine Stunde voller Gekreische, Gelächter und ausgiebigem Austoben im Wasser später klettern wir wieder an Land, trocknen uns ab und sonnen uns auf unseren Tüchern. Durch die Wimpern hindurch schiele ich zu meiner besten Freundin rüber, welche mit geschlossenen Augen und geniesserischem Gesichtsausdruck auf dem Rücken liegt. Innert weniger Minuten ist sie bereits knackig gebräunt. Wohlig räkelt sie sich und ich starre auf ihre langen, dünnen, perfekten Beine. Kein einziges Gramm Fett scheint an ihnen zu viel zu sein. Ihre Hüftknochen heben sich leicht ab und auf ihrem flachen, trainierten Bauch glänzen noch einzelne Wassertropfen.

Ich sehe an mir selbst runter und bin plötzlich nicht mehr ganz so zufrieden wie zu Beginn des Tages. Waren diese Fettpölsterchen an meinen Oberschenkeln heute Morgen auch schon so vielzählig vorhanden? Auch meine Taille könnte noch etwas schlanker sein. Die Bikini-Hose hinterlässt bereits rote Striemen. Auf ein Mal bin ich nicht mehr so glücklich mit meinem Aussehen und unbehaglich streife ich mir meine Kleider wieder über.

"Gehst du schon wieder?", fragt mich Estelle überrascht. Estelle mit dem perfekten Körper, stets von den Blicken der Männer verschlungen und immer umgeben von einer Traube Neider.

Angewidert schüttle mich bei diesem Gedanken. Ich hatte doch noch nie ein Problem mit ihrem Aussehen!

Das Badetuch bereits wieder in der Tasche verstaut, nicke ich, verabschiede mich mit irgendeiner gemurmelten Ausrede, die selbst ich nicht verstanden habe, und haste nach Hause.

Wie eine SeifenblaseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt