17. Kapitel

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17. Kapitel

Estelle reisst die Augen auf, mustert mich von Kopf bis Fuss. Jeder Quadratzentimeter meines Körpers scheint sie einzuscannen und besonders lange verharrt sie bei meinem Bauch.

"Ich sehe deine Rippen," lässt sie unverblümt verlauten und stellt die Waage vor meine Füsse. Hoffentlich habe ich genug Wasser getrunken.

Die Anzeige springt hin und her, gespannt warten meine beste Freundin und ich auf das Einpendeln der Waage, bis...

39 Kilo.

"Das ist einfach nur krank. Deine Haut ist leichenblass und deine Hüftknochen stehen hervor. Ich sehe jede einzelne Rippe und zwischen deinen Beinen haben sicher drei Finger Platz!"

Es sind vier, ich habe es gestern ausgetestet.

"Deine Hände sind total knochig und die Adern treten hervor; das ist nicht mehr gesund!", fährt sie fort, "Warum hungerst du dich so krass auf 39 Kilo hinunter? Ich weiss, was du da drinnen getan hast!" Anklagend zeigt sie auf den Wasserhahnen. "Wir gehen zu einem Arzt, okay?"

Einen Dreck werde ich machen!

Empört schüttle ich den Kopf. "Vergiss es, der hat doch keine Ahnung!", gifte ich Estelle an.

"Na gut, dann machen wir doch mal einen BMI-Test. Wo steht dein Laptop?", doch sie hat ihn schon erspähnt, tippt etwas in die Suchmaschine ein und dreht sich schliesslich zu mir um.

"Gewicht: 39 Kilo. Geschlecht: weiblich. Alter: 23. Wie gross bist du?"

Wie komme ich nur aus dieser Situation raus?! Je kleiner ich meine Grösse angebe, desto höher der BMI.

"Einsfünfunfünfzig."

Estelle schaut mich mit kritischem Blick an, gibt jedoch brav den Wert ein und klickt auf ausrechnen.

Stark untergewichtig. Suchen Sie unverzüglich einen Arzt auf.

Wie eine SeifenblaseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt