Kaum habe ich das Tuch auf dem Balkon zum Trocknen ausgelegt, stürme ich in meine Küche und reisse alle Schränke auf. Ich muss endlich damit beginnen, mich gesund zu ernähren! Energisch stelle ich eine Einkaufstasche mitten auf den Küchenboden und mache mich auf die Suche nach Übeltätern.
Erdnussbutter, Chipstüten und Schokolade verschwinden in der Tasche, füllen sie bereits. Also, her mit der zweiten! Auch diese füllt sich schnell mit Popcorn, Süssigkeiten und Fast-Food. Aus dem Kühlschrank fische ich geräucherten Speck und packe auch diesen dazu.
Zufrieden schleppe ich die Einkaufstaschen hinunter auf die Strasse und erblicke an der nächsten Ecke einen bettelnden Obdachlosen. Wieso alles fortwerfen, wenn der Mann dort nur von Schokolade und Speck träumen kann? Kurz entschlossen stelle ich meine Ausbeute vor dem Mann hin und wünsche einen guten Appetit. Fassungslos starrt dieser mich an und meint dann stotternd: "Sie müssen ein Angel sein!"
Lächelnd schüttle ich meinen Kopf und will mich wieder auf den Heimweg machen, als der Obdachlose mir hinterherruft: "Hey, warten Sie! Bei wem darf ich mich denn überhaupt bedanken?"
Ich drehe mich um, werfe dabei meine Haare über die Schulter und meine: "Sie können mich Angie nennen."
Wieso sollte ich ihm auch meinen echten Namen verraten? Er hat doch selbst gesagt, ich sei ein Engel.
Wieder drehe ich mich um und gehe beschwingten Schrittes nach Hause.
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Wie eine Seifenblase
Literatura FemininaDies ist die Geschichte einer jungen Frau - nennen wir sie Angie. Angie befällt aus heiterem Himmel plötzlich der Neid auf den perfekten Körper ihrer besten Freundin und spontan beschliesst sie, die eigene Ernährung völlig umzukrempeln, um sich woh...