Manuel Neuer/Marco Reus Teil 2

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Willkommen zurück zum zweiten Teil! Wie angekündigt geht's heute nach Rio, was da wohl alles passiert.... Ich fange jetzt an, mehr AU zu schreiben, weil mir das am meisten Spaß macht. Hat da jemand Wünsche? Ich werde in diesem Teil besonders auf die Armutsverhältnisse in Rio eingehen. Und es wird etwas tragisch...

Es war verdammt schwül und wolkenloser Himmel, als der Bus über die mehr recht als schlecht gepflasterten Straßen rumpelte. Sie fuhren ein nach Rio de Janeiro, jene Stadt, die er zuvor nur auf Bildern gesehen hatte. Schönen Bildern- aber nicht immer. Manchmal zeugten sie auch von so großer Armut, dass es ihm im Herzen wehtat.
Er starrte aus dem Fenster, seine Beats auf den Ohren. Gebäude zogen an ihm vorbei, jedes so anders als das vorherige, alles so farbenfroh. Menschen, wohin man auch blickte- Frauen mit Kindern auf dem Arm, kleine Kinder, die lachend und mit befreiten Gesichtern durch die Gassen jagten, meist einem kleinen zerfetzten Lederball hinterher. Manuel beobachtete all das, eine gewisse Faszination auf seinen Gesichtszügen, versunken in der Welt, die sich vor ihrem Fenster abspielte. Kevin blinzelte, brach den Vorgang, Manuel zu verarschen, ab und zog seine Hand zurück.
Der Torhüter ließ sich vom Klang der Musik tragen.

And to those I leave behind
I want you all to know

Die Sonne tauchte alles in gleißend helles Licht, als er ausstieg. Automatisch kniff er die Augen zusammen, hörte Kevin hinter ihm aus dem Bus springen, die anderen ebenso lärmend hinter ihm.
Doch dafür interessierte er sich nicht.
Sein Blick wanderte über diese Menschen, Touristen in bunten, leuchtenden Klamotten, aber auch so viele arme. Leute, die gebückt gingen, denen Zähne fehlten, die schmutzige Kleidung trugen und sich trotzdem an einem Lächeln versuchen würden, wenn sie seinen Blick auffingen.
Drei Jungen rannten an ihm vorbei, ausgeleierte T- Shirts, schmutzige Hosen. Sie waren dünn, so dünn.
Kurz versuchte er, ihnen nachzublicken, doch zu schnell waren sie auch wieder verschwunden. Es war laut, überfüllt.
Fast wie eine andere Welt.

"Na Manu?" Wie lange musste er dagestanden und sich wie ein Roboter in seine Umgebung vertieft haben? Seine Gedanken abschüttelnd, drehte er seinen Kopf in Lukas' Richtung.
"Na", brachte er zustande, ehe er seine Augen mit der Hand vor der Sonne abschirmen musste. Lukas probierte, seine Arme auf Manuel's Schulter zu platzieren und seinen Kopf darauf zu legen, scheiterte aber. Der Größenunterschied zwischen beiden war einfach nicht zu überwinden. Manuel ließ ihn einfach machen, was er wollte- Innerhalb der Mannschaft galt er als gerecht, gelassen- und sobald er dich akzeptiert hat, war er geduldig, bei manchen sanftmütig und offen im Umgang.
Lukas lehnte sich etwas undeutliches murmelnd und mit einem kaum hörbaren Seufzen jetzt einfach gegen seinen Rücken. Huch?! Er ließ ihn einfach machen. Das kannte er eigentlich nur von einem in diesen Momenten sehr verzweifelten Basti. Ganz leicht runzelte er die Stirn. Lukas war eindeutig von irgendwas sehr stark erschöpft. Brachte die Hitze jetzt alle zu Grunde?

Marco pov.

Als er in Begleitung von Mario, Mesut und Basti aus dem Bus stieg, drehte er sich kurz um die eigene Achse. Registrierte im Augenwinkel Manuel und Lukas, überall Menschen, klapprige Fahrräder, knallende Sonne. Welcome to Rio.

You've always shared my darkest hours
I'll miss you when I go

Nach dem er sich einmal umgesehen hatte, trottete er leise und und unbemerkt hinter seiner Mannschaft her. Wohin sie gingen?
War ihm egal. War doch alles egal.
Woher die plötzliche Stimmungsumschwankung kam, war ihm auch gleichgültig. Das passierte ihm momentan immer öfter, und guess what?
Es war ihm egal.
Also marschierte er gedankenverloren hinter der Truppe Spieler hinterher, die Sonne brannte gefühlte Löcher in sein T-Shirt, um ihm herum die Geräusche der Stadt und die Stimmen seiner Teamkameraden. Den Blick hatte Marco ein wenig nach unten gerichtet. Doch irgendwas vermisste er.
Ja, ihm fehlte definitv etwas.
War es Liebe? Der Fußball? Nähe, die er sich vermehrt von seinen Teamkameraden wünschte, aber zu wenig bekam? Zu Manuel? - Manuel, der hatte sich auch mal wieder einfach kackfrech in seine Gedanken geschlichen. Er brummte leise. Vielleicht könnte das mit Manuel stimmen. Es machte ihn fertig, ihm nicht näher zu stehen, ihn nur als seinen Torwart zu akzeptieren. Aber warum machte es ihn fertig? Nachts hatte er sich den Kopf darüber zerbrochen. Tags lähmte ihn die darauffolgende Erschöpfung. Er musste sich einfach mehr zutrauen. Manuel sollte ihn genauso behandeln wie Lukas oder Rafinha, verdammt. Leicht angesäuert durch diesen Gedankengang trat er einen Stein, der mit einem Klacken über den Weg vor ihm kullerte. Kurz drehte sich Mats zu ihm, bemerkte aber, dass er Zeit für sich alleine brauchte, und ließ ihn in Ruhe.
Mats hatte einen warmen, freundlichen Blick. Er hatte sich schon immer mit dem recht großen, braunhaarigen Mann verstanden, sie kannten sich gut. Er war mit der einzigste, der jede einzelne Gefühlslage des anderen sofort erkannte, ihm half, wenn es Probleme gab, dem er alles anvertrauen konnte.
Noch ein Pluspunkt, mit dem Neuer verstand er sich ja auch super. Stimmt! Er musste mit Mats reden. Unbedingt.

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