Und genau in dem Moment ging der Alarm los...
Ich wusste ja, dass das Internat eine Schutzvorrichtung hat, aber ich war doch nun wirklich nicht gefährlich.
Okay, doch schon ein bisschen. Vielleicht auch ein bisschen mehr, aber nur gegenüber denen, die ich nicht mochte. Aber da ich alle die im Internat lebten noch nicht kannte, wusste ich auch nicht ob ich sie mögen würde, oder nicht. Wahrscheinlich eher nicht.
Zumindest viele eher nicht.Überall im Internat gingen Lichter an, hektische Schritte waren zu hören. Anscheint hatte ich nicht nur Schüler geweckt, sondern auch gleich den gesamten Lehrertrakt mit.
Ups...
Schnell schlich ich vom Tor weg und verschmolz mit den Schatten.
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Schüler und Lehrer liefen hektisch durcheinander. Die Panik konnte man fast greifen. Die Alarmanlage war noch nie, abgesehen von den Übungen, angegangen, doch dies war ganz bestimmt keine Übung. Die Lehrer hätten es gewusst und die Schüler ebenfalls.
Immer mehr Schüler näherten sich dem Eingangsbereich. Die Lehrer waren alle schon da und versuchten die Schüler zu beruhigen, mit eher weniger dollem Erfolg. Das Chaos, welches dort herrschte, war nicht mehr zu übertreffen. Die versammelte Masse quetschte sich durch die Eingangstür, um draußen nach dem Auslöser der Alarmanlage zu lösen.
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Noch kurz wartete ich, bis die gesamten Schülermassen durch die Tür nach draußen gedrängt waren. Sobald dies der Fall war, schlich ich mich im Schutze der Dunkelheit zur Eingangstür und schlüpfte hindurch.
Da ich mich hier nicht auskannte, wählte ich den erst besten Gang und machte mich auf die Suche nach dem Zimmer der Schulleiterin.•*•*•*•*•*•*•*•*•*•*•*•*•
Lautes Stimmengewirr erfüllte das Schulgelände um die Burg herum. Immer wieder versuchten die Lehrer die lauten und aufgebrachten Schüler zu beruhigen, mit eher weniger Erfolg.
Plötzlich erhob sich eine gigantische Löwin in mitten der Schüler und sorgte mit ihrem Brüllen für Ruhe. Sobald Totenstille eingekehrt war, verwandelte sich diese zurück und erhob die Stimme...
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Immer noch auf der Suche nach dem Zimmer der Direktorin, irrte ich durch die Gänge des Internats.
Wäre ich noch der Engel des Lebens und der Freude, hätte ich vermutlich über meine jetzige Situation gelacht und mich mit meiner imaginären Freundin über mich selber lustig gemacht, ich bin es aber nicht mehr.
Mit steinernen Miene setzte ich meinen Weg durch die düsteren und einsamen Gänge also fort.•*•*•*•*•*•*•*•*•*•*•*•*•
"Da jetzt alle ruhig sind, möchte ich euch meinen Plan vorschlagen, wie wir nun am besten fortfahren. Die Schüler der fünfzehnten und sechzehnten Klasse tun sich bitte mit den Schülern der ersten und zweiten Klasse zusammen und suchen das Schulgelände im Norden ab. Die Schüler der dreizehnten und vierzehnten und der dritten und vierten suchen bitte zusammen das Ostgelände ab. Die Schüler der elften und zwölften Klasse und die der fünften und sechsten suchen das Südgelände ab und die der siebten, achten, neunten und zehnten Klassenstufe suchen den Westen ab. Zu jeder Gruppe kommen jeweils 5 Lehrer und das restliche Kollegium sucht mir mir das Internatsgebäude ab. Haben alle den Plan verstanden?"
Zustimmendes Gemurmel zog durch die Reihen.
"Dann los!"•*•*•*•*•*•*•*•*•*•*•*•*•
Immer tiefer schlich ich mich in das Internatsgebäude und näherte mich dem Kern.
Auf leisen Sohlen ging ich weiter.Als ich um die nächste Ecke bog, stand ich plötzlich einer großen Flügeltür gegenüber, in die mit kunstvollen Buchstaben das Wort 'Direktorin' eingearbeitet war. Leise drückte ich die Türklinke der prachtvollen Tür hinunter und stemmte die Tür auf.
Durch ein Fenster, welches in die Wand des Zimmers eingelassen war, vielen die hellen Mondstrahlen und ließen es mystisch wirken. Insgesamt war das Zimmer recht groß und schön gestaltet.
Viel Zeit, um mir den Raum genauer anzuschauen, hatte ich allerdings nicht, da ich plötzlich schnelle und laute Schritte auf dem Gang hörte. Immer wieder hörte ich eine Tür aufgehen und wieder zugehen, dann wieder Schritte. Dies wiederholte sich immer wieder und die Schritte näherten sich immer mehr.
Schnell suchte ich mir ein passendes Versteck und schaffte es auch kurz bevor die Tür aufging. Ein leicht gehetzter und auch leicht ängstlich aussehender Lehrer steckte seinen rundlichen Kopf durch den Spalt der geöffneten Tür und zog seinen restlichen Körper hinterher.
Nun stand ein kleiner, dicker Kobold im Raum.
Das war kein Spaß, es ist wirklich ein Kobold.
Wie passend.Schnell guckte er sich im Raum um und verschwand dann genauso schnell wieder, wie er gekommen war.
Sein Blick ging kein einziges Mal nach oben an die Decke.
Pech für ihn, Glück für mich.Nachdem die Tür wieder hinter dem Lehrer zugefallen war, ließ ich mich wieder auf den Boden sinken und stellte mich in eine dunkle Ecke neben der Tür.
Dann wartete ich.
Und wartete...•*•*•*•*•*•*•*•*•*•*•*•*•
"Und? Habt ihr irgendetwas oder irgendjemanden entdeckt?" "Nein."
Auch die letzte eingetroffene Gruppe hatte nichts auffälliges entdeckt.
Die Schüler und Lehrer waren ratlos.
Warum war der Alarm angegangen, wenn sich nichts und niemand auf dem Gelände befand, was da nicht auch hingehörte?"Da dies anscheinend ein Fehlalarm war, würde ich euch bitten, nun wieder in eure Zimmer zu gehen und zu schlafen. Schließlich ist morgen wieder Unterricht und ich möchte keinesfalls, dass ihr übermüdet seid. Gute Nacht euch allen!" Man hörte noch vereinzeltes Gähnen und auch gute-Nacht-Wünsche, bevor sich die Masse auflöste und alle sich in ihre Zimmer verabschiedeten.
Auch die Schulleiterin machte sich nun auf den Weg in ihr Zimmer. Als sie dieses betrat und sie sich gerade in ihr Bett legen wollte, ertönte ein Stimme aus einer Ecke des Raumes.
"Aussichtslose Suche, oder?"
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Hey ihr Donuts!
Hier ist ein neues Kapitel für euch, ich hoffe es hat euch gefallen ^-^
Habt ihr eine Idee, wer die Löwin am Anfang war?
Wenn ja, dann ab damit in die Kommentare!
Gute Nacht euch allen ;*
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Erst Leben, dann Tod und wie geht es weiter?
Fantastik...für fast alle war sie die Schönheit in Person und hinterließ an den Orten wo sie war pure Lebensfreude und Respekt vor Natur und Mitmenschen. Sie war der Engel des Lebens und der Freude. Doch wie auch alles andere, war das Glück irgendwann vorbei...