7 - Manila, Philippinen

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ELLIE

Das weiche Leder des Sitzes, schmiegte sich an meine Haut und hieß mich willkommen. Der Sitz gab unter meinem Gewicht ein wenig nach und ich konnte tief in den Sitz sinken. Da ich nicht mit einem Linienflugzeug fliegen sollte, sondern mit einem Privatflugzeug, war nicht nur das Leder und die Sitze weicher, sondern auch die Sitzfläche schien fast doppelt so breit, wie ich es gewohnt war. In jeder Reihe gab es zwei Sitze, jeweils einen auf einer Seite und in der Mitte ein Gang.

Ich schloss die Augen und fünf Minuten später, landete das Flugzeug auf der Landebahn. Zumindest fühlte es sich so an, als wären nur fünf Minuten vergangen. Dabei waren es in Wirklichkeit 19 Stunden gewesen. Ich hatte die meiste Zeit geschlafen, aber auch hin und wieder die Alben von Shawn Mendes gehört und etwas gegessen. Und jetzt war ich am anderen Ende der Welt. Ich war noch nie auf den Philippinen oder überhaupt in Asien gewesen. Daher war ich noch aufgeregter als sowieso schon.

Als ich mich aus meinem Sitz erhob, merkte ich jeden einzelnen Knochen in meinem Körper. Ich hatte gerade erst den Flug aus Dublin hinter mir und hatte diesen noch immer den Knochen. Dem entsprechend fühlte mein ganzes Körper sich jetzt an. Ich sammelte mein Handgepäck zusammen und steckte mir meine Sonnenbrille ins Haar, da die Sonne bereits durch die kleinen Fenster schien. Dann machte ich mich auf den Weg Richtung Tür.

Vor der Tür hatte sich eine Schlange gebildet und als ich endlich nach draußen trat, strahlte mir leuchtend hell die Sonne entgegen. Vorsichtig stieg ich die Treppen herunter. Vor der Flugzeug hatten sich bereits viele Menschen versammelt. Einige schoben große Kisten und andere Koffer durch die Gegend. Andere standen in kleinen Grüppchen auf dem Rollfeld und schienen einfach nur miteinander zu reden.

Der Flughafen schien von hier aus nicht sonderlich groß. Hinter dem kleinen Gebäude, dass vermutlich der Sicherheitsbereich war, ragten noch einige größere Gebäude und vier Flugzeuge hervor.

Mit meinem Rucksack über der Schulter, suchte ich unter all den Leuten Rob. Aber ich konnte ihn einfach nicht finden. Verzweifelt lief ich umher und versuchte mir einen Überblick zu verschaffen. Aber vergeblich. Robert schien wie vom Erdboden verschluckt.

Plötzlich merkte ich einen dumpfen Aufprall. Ich war mit jemanden zusammen gestoßen und hatte dabei meinen Rucksack fallen lassen. Nervös hob ich ihn auf und schaute mich dann nach der Person um, die ich umgerannt hatte. „Es tut mir echt total leid, aber ich bin..", fing ich verlegen an zu stottern. „Ach, gar kein Problem.", sagte die Person mit der ich zusammen gestoßen war, „Emma? Richtig?" Ich versuchte meinen Gegenüber zu erkennen, aber die Sonne strahlte mir direkt ins Gesicht, so dass es selbst mit Sonnenbrille unmöglich war, etwas zu erkennen. Trotzdem antwortete ich: „Ellie. Meine Name ist Ellie." „Stimmt. Tut mir leid, meinen Namengedächtnis ist echt schlecht." sagte er. Dann erkannte ich ihn. Es war Shawn Mendes. Er stand vor mir. Im Gesicht hatte er eine coole schwarze Sonnenbrille und seine Haare waren leicht verstrubbelt vom Flug. Er trug ein dunkelgraues Tshirt, dass seine trainierte Brust und seinen Bizeps umspielte. Außerdem hatte er eine graue Jogginghose und weiße Nikes an. Meine Puls fing an zu rasen und mein Mund wurde trocken. Ich kannte ihn kaum und wusste nur das über ihn, was auch jeder Andere auf der Welt über ihn wusste und trotzdem machte seine Anwesenheit mich ziemlich nervös. Mein Blick war an sein Gesicht geheftet und ich merkte, dass auch er mich intensiv ansah.

Für einen Moment blieben wir so stehen. Eine ungewohnt Wärme breitete sich in meinen Wangen aus und meine Hände wurden zunehmend schwitzig. Ich versuchte jede einzelne Ecke seines Gesichtes einzufangen und es in meinem Kopf zu speichern.

„Shawn!", hörte ich eine Stimme von weit weg, „Shawn! Los, komm. Wir müssen zu deiner ersten Pressekonferenz!" Shawn hielt meinem Blick noch einen kurzen Moment stand und verschwand dann ohne ein weiteres Wort.

Ich blieb wie angewurzelt stehen und starte weiter in die Ferne. Die Wärme aus meinen Wangen wich sofort dahin. Dafür verkrampften sich meine Hände und ein schwerer, dicker Kloß bildete sich in meinem Hals. Die Gedanken kreisten hin und her und rauschten in meinen Ohren.

Dann herrschte plötzlich eine unaufhaltsame Leere in meinem Kopf und ich setzte meine Suche nach Robert fort.

Teach me how to love - Shawn Mendes Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt