ELLIE
Nachdem ich ein viel zu kurzes Nickerchen, auf der viel zu weichen Matratze gemacht hatte und mich danach noch etwas aufgefrischt hatte, ging es gemeinsam mit Sam in das Foyer des Hotels.
Dort tummelten sich schon eine Menge Menschen, deren Gesichter mir teilweise bekannt vorkamen. Sam stellte mich Tim und Tom vor. Zwei eineiige Zwillinge mit feuerroten Haaren, einem unglaublichen Humor und dem richtigen Blick für die Lichttechnik bei Konzerten. Ich mochte beide sofort und dies merkten auch meine Lachmuskeln auf dem Weg zur „Mall of Asia".
Nach einer guten halben Stunde in einem nicht ganz verkehrssicheren Bus und einer Menge Verkehr standen wir nun vor einem gigantischen Einkaufscenter, mit einer monströsen Metallkonstruktion in Form der Erde.
Sam und ich musterten abwechselnd die Mall und dann uns. „Seit wann gibt es in einem Einkaufszentrum eine Konzerthalle?", fragte Sam verwirrt, worauf ich mindestens genauso verwirrt mit den Schultern zuckte und weiter staunend das Gebäude vor mir betrachtete.
Robert führte uns durch die riesigen Flure des Einkaufszentrums, die wie Strahlen von der Sonne abgingen. In der Mitte befand sich unser Ziel: Die Konzerthalle.
Sie war gigantisch und bot mindestens 60.000 Menschen Platz. Von außen hätte man niemals erwartet, dass sich im Inneren der Mall so eine Halle verbergen könnte.
Die nächsten zwei Stunden gingen unglaublich hektisch vorbei. Das Innere der Halle verwandelte sich in einen Haufen Ameisen, die wie wild durch die Gegend rannten, Dinge hin und her schleppten oder zweifelt drein schauten, weil sie von Robert angeschrien wurden.
„Das ist ganz normal.", sagte der Robert, der eine kurze Pause vom Diktator spielen machte, „Es dauert immer ein bisschen, bis sich die Crew aneinander gewöhnt und aufeinander abgespielt hat. Von Konzert zu Konzert wird das besser."
Mich beruhigte das kaum. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, bloß nichts falsch zu machen und alle Instrument an der richtigen Stelle, gestimmt anzuschließen. Dann musste ich mich mit Sam und einigen anderen Technikern darüber verständigen, ob sie von jedem Instrument ein Signal hatten.
Ich spielte jedes Instrument kurz an und sprach in alle Mikros, damit alles bereit für die Band war. Mit ihnen würden wir sie dann richtig einstellen.
„Das wäre es dann.", sagte René, der mit Sam zusammen arbeitete, „Ellie? Könntest du dann Shawn Bescheid sagen, dass wir mit dem Soundcheck anfangen können?"
Verwirrt sah ich ihn an. „Ich?", fragte ich kleinlaut, „Ich kenn ihn doch kaum und weiß gar nicht, wo sein Raum ist." René nickte mir zustimmend zu: „Kein Problem. Er ist in Raum A.1. Das ist nicht schwer zu finden."
Ich nickte motorisch und versuchte meine Beine zu bewegen. Warum machte es mir so viel aus, zu ihm zu gehen? Er sah zwar gut aus und war einer der erfolgreichsten Stars unserer Zeit, trotzdem war er auch nur ein Mensch, wie ich.
Nachdem ich meine Beine dazu überredet hatte sich von der Stelle zu rühren, ging ich Richtung Treppenhaus. Jegliche Aufenthaltsräume befanden sich unter der Halle. Raum A.1 dürfte eigentlich nicht schwer zu finden sein, da es vier Flure mit den Buchstaben A-D gab. Und tatsächlich stand ich schneller vor Raum A.1, als es mir lieb war.
An der Tür vor mir ging ein weißer Zettel mit schwarzen, festgedruckten Buchstaben: Shawn Mendes.
Ich merkte, wie mein Herz raste und wie meine Hand zitterte, als ich sie zum klopfen erhob.
Jetzt beruhig dich mal wieder, redete ich mir gut zu, sonst bist du doch auch nicht so.
Ohne es wirklich zu realisieren, klopfte ich an die Tür und erschrak, als ich von drinnen ein genervtes „Herein!" hörte. Vorsichtig griff ich nach der Klinke und drückte sie, so langsam es ging, nach unten. Dann öffnete ich die Tür.
Der Raum war nicht sonderlich groß. In der hinteren linken Ecke standen zwei Couchen und dem gegenüber ein Tisch mit Essen und daneben ein Kühlschrank. Auf der anderen Seite des Raumes stand ein weiterer Tisch mit zwei Stühlen und ein Spiegel.
Shawn saß auf einem der Sofas und sah mich an. Ich konnte seinen Blick nicht deuten. Es herrschte einige Sekunden stille und gerade als ich etwas sagen wollte, kam er mir zuvor.
„Ein Autogramm und ein Foto! Dann gehst du, sonst muss ich den Sicherheitsdienst rufen.", sagte er trocken.
Verwirrt sah ich ihn an. Ein Autogramm und ein Foto? Was meinte er damit?
„Ja oder Nein? Sonst rufe ich direkt die Security."
„Was meinst du damit?", stotterte ich verdutzt, „Ich bin von der Crew und sollte dich zum Soundcheck holen."
„Warum hab ich dich dann noch nie gesehen? Und warum trägst du kein Crew-T-Shirt?", sagte er immer noch trocken und stand dabei auf.
Ich sah an mir herunter und stellte fest, dass er recht hatte. Rob hatte kein passendes T-Shirt für mich, da ich ja nur eingesprungen war und das noch nachbestellt werden musste.
Verunsichert versuchte ich mich zu erklären: „Ich bin kurzfristig für jemanden eingesprungen, daher gab es für mich kein passendes T-Shirt mehr. Außerdem haben wir uns wohl schon gesehen. Ich bin die Cousine von Louis. Er hat uns am Flughafen vorgestellt und nach dem Flug sind wir zusammengestoßen."
Er blickte mich stur an und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Sein Blick und seine Haltung wirkten unglaublich einschüchternd auf mich. „Da könnte ich mich ja wohl dran erinnern. Und dich habe ich definitiv noch nie gesehen.", antwortete er abwertend, „Und jetzt raus!"
Mit diesen Worten kam er zu Tür, blickte mich noch einmal an und schlug mir dann die Tür vor der Nase zu.
Zitternd starrte ich auf die Tür. Ich wusste nicht was ich denken sollte, geschweige denn was ich nun machen sollte.
Das Einzige was ich wusste war, dass es ein großer Fehler gewesen war, überhaupt mitzufahren. Und das Shawn Mendes Anwesenheit ein unbekanntes Kribbeln in mir auslöste.
![](https://img.wattpad.com/cover/95437932-288-k611475.jpg)
DU LIEST GERADE
Teach me how to love - Shawn Mendes Fan Fiction
FanficEllie besucht ihren Onkel in Kanada und bekommt die Möglichkeit als Crew-Mitglied mit Shawn Mendes auf Tournee zu gehen. Erst ist sie gar nicht begeistert, da sie Shawn für einen eingebildeten Teeniestar hält, doch dann merkt sie, dass das ihre Chan...