SHAWN
So leise wie möglich schlich ich durch die Flure des Hotels. Es waren elegante, lange Flure, die mit Bildern geschmückt waren. Die massiven Steinwände wirkten kalt und die edlen Teppichen federten meine Schritte ab.
Ich trug eine Badehose, eine Sweatjacke und ein T-Shirt. Jeder der mich jetzt sehen würde, würde vermuten, dass ich irgendein Tourist war, der sich in ein sehr teures Hotel verirrt hatte.
Aber das war ich nicht. Ich war eher ein Star, auf der Flucht. Wenn man es so nenne wollte.
Im Fahrstuhl angekommen, drückte ich die Taste mit der 5. Die Türen fingen leise an zu summen und schlossen sich dann.
Das weiße Display zeigte an, dass ich mich gerade im 18 Stock befand. Dem Stockwert mit den edlen Apartments.
Ellies Zimmer hingegen befand sich weiter unten und war vermutlich, nicht mal halb so groß, wie das überdimensionale Apartment, das ich bewohnte.
Ich schüttelte den Kopf und ärgerte mich über diese Ungerechtigkeit.
Dann erklang ein helles Klingeln und die Türen öffneten sich mit dem selben Summen, wie zuvor.
Ich trat aus dem Fahrstuhl und blickte mich um.
Die Zimmernummer rechts von mir begannen bei 501, während das Zimmer links von mir, die Nummer 549 trug. Ich entschied mich links rum zugehen.
Das Zimmer in dem Ellie wohnte, hatte die Nummer 537. Als gestern die Zimmerschlüssel ausgehändigt wurden, hatte ich unauffällig die Liste mit der Zimmerverteilung abfotografiert. So konnte ich ganz gemütlich herausfinden, in welchem Zimmer sie wohnte und musste nicht mitten in der Nacht, dass komplette Hotel absuchen und an jede Tür klopfen.
540, 539, 538, 537.. Ich war da.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es 04.14 Uhr war. Ich musterte die Tür einige Sekunden und versuchte ruhig zu atmen, da ich Angst hatte, dass mein schneller Herzschlag, das ganze Hotel wecken könnte.
Dann erhob ich meine Hand, formte sie zu einer Faust und klopfte gegen die dunkelbraune Holztür mit der Nummer 537.
Obwohl ich ganz vorsichtig geklopft hatte, hallte das Geräusch in meinem Kopf umher. Als es verklang, herrschte Stille.
Ich hörte nur noch meinen langsamen Atem durch die Flure hallen. Aber von hinter der Tür kam kein Mucks.
Also beschloss ich noch einmal zu klopfen, dies mal etwas fester. Schließlich schlief Ellie und hatte mein ersten Klopfen bestimmt nicht gehört.
Das Geräusch meiner Hand auf dem Holz klang unglaublich laut. Aber nachdem es verklungen war, herrschte wieder absolute Stille.
Bevor ich groß darüber nachdenken konnte, klopfte ich wieder und wieder, immer und immer fester.
Dann stoppte ich.
Was wenn sie es nicht hören würde? Würde ich dann einfach wieder in mein Bett gehen und so tun, als wäre nichts gewesen? Und würde ich es so lange probieren, bis mir endlich irgendjemand diese Tür öffnen würde?
Als ich kurz davor war aufzugeben, wurde die Tür von innen aufgerissen.
Im Türrahmen stand nun Ellie. Sie trug ein dunkelgrünen T-Shirt mit der Aufschrift „Made in Ireland" und dazu sehr kurze, weiße Shorts. Ihre Haare waren zu einem Zopf zusammen gebunden, aus dem schon fast die Hälfte alle Strähnen rausgerutscht waren. Unter ihren Augen konnte man noch etwas verschmierten Mascara erkennen.
Es war mitten in der Nacht. Und trotzdem war sie wunderschön.
Sie hielt sich die Hand über ihre Augen, um sich von dem hellen Licht aus dem Flur zu schützen. Trotzdem konnte ich erkennen, wie verwirrt sie war. Ich musste sie aufklären, warum ich so früh am Morgen, vor ihrer Tür aufgetaucht war.
Da ich so fasziniert von ihrem Anblick war, fiel mir nichts besseres ein als „Hey!"
Hey? War das wirklich mein Ernst?
Ihre Augen verwandelten sich zu scharfen Schlitzen. „Hey?", fragte sie verwirrt, mit einem leicht säuerlichen Unterton, „Wir haben viertel nach 4, mitten in der Nacht. Was zur Hölle willst du hier?"
„Dich abholen!", antwortete ich schnell und merkte selber, dass ich mich vollkommen idiotisch verhielt. Also schob ich noch schnell hinterher: „Zum surfen!"
Ich sah ihr an, dass sie immer noch nicht wusste, was ich wirklich von ihr wollte. Sie öffnete die Tür nun ganz und trat hinaus zu mir auf den Flur. Dann griff sie die Schlüsselkarte, die neben der Tür hing und schloss die Tür von außen.
Nun stand sie mir direkt gegenüber und sah mich fordernd an. Genauso, wie sie es nach meinem Konzert in Manila getan hatte.
„Also, nochmal von vorne..", fing ich nun an, mich endlich richtig zu erklären, „Ich wollte fragen, ob du Lust hast, mit mir surfen zu gehen. Ein Freund von mir wohnt hier und er kann uns Surfbretter und Neoprenanzüge zur Verfügung stellen. Der Bondi Beach ist morgens wunderschön! Und vor allem nicht zu überlaufen, dass mich jeder sofort erkennen würde."
„Und was hab ich damit zutun?", fragte Ellie, immer noch ziemlich skeptisch.
Ich überlegte kurz ihr den wahren Grund zu nennen, nämlich, dass ich einfach Zeit mir ihr verbringen wollte, um sie näher kennenzulernen. Beschloss dann aber, dass das hier nicht der richtige Zeitpunkt dafür war.
„Louis hat mir erzählt, dass du mal einen Surfkurs in Frankreich gemacht hast. Daher dachte ich, dass du vielleicht Lust hättest, deine Surfkünste unter Beweis zustellen.", sagte ich und ärgerte mich darüber, nicht den Mut gehabt zuhaben, ihr die Wahrheit zu sagen, „Außerdem macht surfen zu Zweit viel mehr Spaß!"
Sie musterte mich mit einem überlegenden Blick.
„Okay!", antwortete sie dann, immer noch mit einem finsteren Blick, der mich zunehmend verunsicherte.
„Okay?", fragte ich vorsichtig, „Heißt das ja?"
„Ja!", sagte sie und fing an zu Lächeln.
Auch ich konnte meine Lächeln nun nicht mehr unterdrücken und merkte, wie mir ein Stein vom Herzen fiel. „Dann zieh dich um! Wir müssen langsam los. Ich warte hier auf dich.", forderte ich sie auf.
Sie verharrte kurz, nickte dann aber und verschwand im Zimmer.
Ich hingegen blieb alleine auf dem Flur zurück und war einfach unglaublich glücklich, dass sie so spontan war und zugesagt hatte.
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Teach me how to love - Shawn Mendes Fan Fiction
FanficEllie besucht ihren Onkel in Kanada und bekommt die Möglichkeit als Crew-Mitglied mit Shawn Mendes auf Tournee zu gehen. Erst ist sie gar nicht begeistert, da sie Shawn für einen eingebildeten Teeniestar hält, doch dann merkt sie, dass das ihre Chan...