23 - Philadelphia, USA

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SHAWN

Es herrschte Funkstille. Eine unglaublich lange und sehr stille Zeit hörte ich nichts von Ellie. Sie ignorierte mich und würdigte mich keines Blickes.

Und ich hatte keinen blassen Schimmer wieso.

Nach unserer Aussprache fühlte ich mich so gut und so beflügelt wie schon lange nicht mehr. Ich wusste, dass es das Richtige gewesen war, offen mit ihr über meine Gefühle zu sprechen.

Zumindest dachte ich das für eine zeitlang.

Aber dann änderte sich alles. Jegliche Versuche mit ihr in Kontakt zutreten, wimmelte sie einfach ab.

Ich vermutete, dass vielleicht der Besuch von Camilla das Problem gewesen war. Auch wenn ich mir nicht wirklich vorstellen konnte wieso.

Camilla und ich kannten uns schon seit unserer Kindheit und auch wenn sie bildschön und unglaublich talentiert war, würde sie nie mehr sein als nur eine Schwester für mich sein.

Ich saß in meine Garderobe und starrte die Wand an. Irgendwie musste ich diesem ganzen hin und her endlich ein Ende bereiten und Ellie endgültig beweisen, dass ich sie in meinem Leben haben wollte.

Aber wie? Hatte ich ihr nicht bereits mein Herz offen gelegt und ihr damit bewiesen, dass sie sich keine Gedanken machen brauchte, sondern es nur noch eine Frage der Zeit war, bis wir endlich zusammenfinden würden.

Doch dann kam mir die Idee. Warum ich nicht schon viel früher darauf gekommen war blieb mir schleierhaft. Trotzdem wusste ich plötzlich, dass dies die Lösung der Probleme war.

Die Stunden schlichen dahin und ich wurde von Minute zu Minute aufgeregter. Immer wieder ging ich den Plan in meinem Kopf durch und überdachte jede Kleinigkeit. Aber bis zum Ende blieb doch ein kleiner Zweifel.

Es war bereits fünf Minuten vor Acht und ich stand nervöser als sonst hinter der Bühne. Plötzlich räusperte sich jemand hinter mir. Ich drehte mich um.

„Wir...ähm.. wir müssten dein Mikro noch einmal wechseln. Irgendetwas stimmt mit der Übertragung nicht.", sagte Ellie, gefasst wie immer und schaute dabei trotzdem unsicher auf den Boden.

Im ersten Moment wusste ich nicht was ich antworten sollte, da dies die ersten Worte waren, die sie seit Tagen zu mir sagte.

Ich strahlte sie an. „Klar, kein Problem.", antwortete ich und begann dann mein Headset abzunehmen. Allerdings verhedderte sich das Kabel in meinem T-Shirt und ich konnte mich selbst nicht befreien.

Ellie stand immer noch neben mir und beäugte meinen Kampf mit dem Kabel.

„Könntest du mir vielleicht..", fing ich gerade an, als ich ihre kalten Finger bereits unter meinem T-Shirt spürte. Sie entknotete mein Shirt und das Kabel so vorsichtig, dass sie kaum meine Haut berührte. Und trotzdem lief mir ein Schauer über den Rücken, da ich mich seit einer gefühlten Ewigkeit nach ihrer Berührung gesehnt hatte.

Nach einen Sekunden hielt sie mein altes Headset in den Händen und überreichte mir ein Neues.

Gerade als ich etwas sagen wollte, machte sie auf dem Absatz kehrt und ließ mich stehen.

Die Hoffnung die kurz in mir aufgeflammt war und die Nervosität vertrieben hatte, verschwand nun genauso schnell wie Ellie. Dafür kam die Nervosität zurück. Nur noch tausendmal schlimmer als zuvor.

Und dann begann die Show.

Ich war souverän wie immer. Doch in mir herrschte das reinste Chaos.

Und dann war es Zeit meinen Plan endlich in die Tat umzusetzen.

Nachdem die letzten Töne von „Mercy" verklungen waren, nahm ich meine Akustikgitarre und stellte mich erneut vor das Mikro.

„Es gibt für heute Abend eine kleine Planänderung..", fing ich mit zitternder Stimme anzusprechen.

Meine Band schaute mich verwirrt an und auch die Leute von der Technik wussten nicht wovon ich sprach.

Also erklärte ich weiter: „Das nächste Lied ist brandneu. Abgesehen von mir hat es noch niemand gehört, da es erst auf dieser Tournee entstanden ist."

Einen raunen ging durch die Menge und allmählich wurde es immer leiser.

Die Jungs hinter mir verstanden und legten ihre Instrumente beiseite und zogen sich in den Hintergrund zurück.

„Das nächste Lied ist erst vor Kurzem entstanden, weil ich den Menschen um den es in diesem Lied geht, erst am Anfang dieser Tour kennengelernt habe."

Plötzlich war die ganze Halle komplett leise.

Ich hörte meinen eigenen Atem und vor allem mein Herz, welches wie verrückt in meiner Brust klopfte.

Dann nahm ich all meinen Mut zusammen, drehte mich zu ihr, die wie immer am linken Bühnenrand im halbdunkeln stand und sagte: „Ellie, dieses Lied ist für dich!"

Teach me how to love - Shawn Mendes Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt