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Daniel weckte Anna, als ihre Mutter zum Abendessen rief. Er selbst hatte nicht geschlafen, sondern nur sie dabei beobachtet.
Als er sie nun anstupste, blinzelte sie, bevor sie ihren Kopf noch mehr in seinem Hoddie vergrub und weiter schlief. Das ganze wiederholte sich ein paar mal, bis er irgendwann einfach aufstand und sie zur Seite plumpste.
Erschrocken setzte sie sich nun hin und schaut sich um:"War was? Bin ich eingenickt?"
"Du hast geschlafen, über eine Stunde lang. Es gibt Essen, deshalb habe ich dich geweckt, beziehungsweise es erst mal vergeblich versucht.."

Peinlich berührt schaute Anna weg, sie wusste nur zu gut, wie schwierig es sein konnte sie wach zu bekommen. Davon hatte ihre Mutter ihr schon des öfteren berichtet. Das schlimme war nur, dass sie sich daran nie erinnern konnte.
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Nach dem Abendessen gingen sie beide wieder auf ihr Zimmer.
Zum Glück hatten sich ihre Eltern weitgehend benommen. Allerdings hatte ihr Vater sie mit den Worten "Wenn ich in neun Monaten Großvater bin, bekommst du was zu hören!", nach oben verabschiedet.

Jetzt schauen sie einen Film und genossen es einfach, zusammen zu sein. Als der Abspann lief, schaute Anna auf die Uhr, in rund einer Stunde wäre sie 16.

Daniel folgte ihrem Blick, gab ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn und murmelte:"Um kurz vor zwölf, hol ich Bier hoch"
Auf seine Art und Weise, war das ziemlich süß, so seltsam das klingen mochte.

Die restliche Zeit, verbrachten sie mit reden und kuscheln, bevor Daniel tatsächlich zehn Minuten vor Mitternacht runter ging und mit einem Sixpack Bier, sowie ihrer Familie wieder kam. Er öffnete mit seinem Feuerzeug, vier Flaschen und drückte jedem eine in die Hand. Der kritische Blick von Annas Mutter, verschwand sofort, als sie sah, dass er für Lilo, Annas kleine Schwester, extra Cola mitgebracht hatte.
Diese motzte zwar, sie könne mit zwölf auch ruhig etwas trinken, aber das sollte wer anders entscheiden.

Nun schauten sie zusammen auf die Uhr und warteten darauf, das die letzte Minute verstrich. Kaum änderten sich die Ziffern der Digital Anzeige, wurde Anna von allen gratuliert, bevor sie zusammen anstießen. Feierlich verkündete ihre Mutter:"Auf das Geburtstagskind!", bevor sie tranken.

Daniel bemerkte, das Anna es nicht mochte, so im Mittelpunkt zu stehen. Sie wirkte fast schon gestresst, als sie allerdings seinen Blick sah, lächelte sie sofort.
Er drückte kurz ihre Hand und nickte wissend, bevor er sich wieder ihren Eltern zu wandte, welche gerade erzählten, wie tollpatschig Anna als Kleinkind war.

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Irgendwann waren alle Flaschen geleert und Anna wieder alleine mit Daniel.
Dieser sah sie erst an und beugte sich nun vor und küsste sie gefühlvoll, aber auch intensiv.
Wie automatisch legte sie eine Hand auf seinen Nacken und fuhr mit der anderen durch seine Haare.
Er selbst, hatte eine Hand an ihrer Hüfte liegen und die andere ruhte auf ihrem Rücken, mit welcher er sie noch näher an sich drückte.
Sie beide waren sich so nah, das Anna glaubte seinen Herzschlag spüren zu können.
Die Luft um sie beide herum, knisterte regelrecht.

Als der Kuss endete, schauten sie einander tief in die Augen, sodass es ihr vorkam, als würde sie in seinen versinken. Dann betrachtete sie ihn eingehend und legte ihre Hände auf seine Schulter. Zu perfekt war er, trotz diesen Makeln, die er hatte, einfach weil es menschlich war.
Nach einigen Minuten, unterbrach er die durchaus angenehme Stille, indem er "Happy Birthday, Anna!", flüsterte, bevor er noch ein kleines Päckchen, aus seiner Hosentasche zauberte.
"Ist jetzt nicht's Großes und auch nicht so besonders schön eingepackt, aber ich hoffe du magst es trotzdem", druckste er herum, bevor er es ihr überreichte.

Vorsichtig löste Anna das Klebeband und faltete das Geschenkpapier auseinander. Darin eingepackt war ein kleines blaues Kästchen, welches sie gespannt öffnete.
In dem Kästchen war ein fast schon winziger Bilderrahmen, in welchem eine kleine Zeichnung gerahmt war. Diese Zeichnung zeigte sie beide, händchenhaltend auf einer Bank sitzend.

Mehr, als begeistert viel sie ihm um den Hals, nicht bevor sie ihr Geschenk auf dem Nachttisch abgestellt hatte:"Das ist so unglaublich süß von dir. Und ich wusste ja, das du ganz gut zeichnest, aber soo gut? Du bist ein verdammter Supermensch, was kannst du eigentlich nicht?!"
Überrascht, von ihrer Freude, zuckte Daniel bloß mit den Schultern und legte ebenfalls die Arme um sie, was sie noch breiter grinsen ließ. Der Tag heute, war jetzt schon perfekt und sie glaubte nicht, das irgendetwas diesen Moment übertreffen konnte.

Immer noch voller Euphorie, gab sie ihm noch einen kurzen Kuss, auf den Mund, bevor sie sich hinlegte um zu schlafen. Keine zwei Sekunden später, senkte sich die Matratze neben ihr, das Licht ging aus und jemand hob die Bettdecke an. Eigentlich hatte Daniel sein eigenes Bettzeug, von Annas Mutter bekommen, jedoch war ihm das ziemlich egal.

Ein klein wenig beschützend, legte er einen Arm um seine Freundin. Niemand sollte auch nur die Chance haben, ihr etwas zu tun. Dabei wusste er, das die Dinge, die sie am meisten belasteten, tief in ihr drin schlummerten und nur auf die nächste Gelegenheit warteten, heraus zu kommen.

Was genau das dir Dinge waren, wusste er selbst nicht so genau, als er das Thema heute angerissen hatte, hatte sie sofort zugemacht und abgelenkt. Das machte sie öfters.
Sie war eine fabelhafte Schauspielerin, wenn es um sie und ihre Probleme ging. Früher war im diese Sache nie aufgefallen, er war allerdings auch nicht wirklich einfühlsam. Schon gar nicht bei Leuten, mit denen er nicht viel zutun hatte. Wenn er sich näher damit beschäftigte, kam er sich vor, wie der größte Egoist auf Erden. Und dafür schämte er sich, aufrichtig.

Sie bemerkte seine Anspannung und drehte sich um, so dass ihre Gesichter nur wenige Zentimeter auseinander waren. Vorsichtig legte sie eine Hand auf seinen Arm, tastete sich an diesem entlang zu seiner Hand und begann, als er nichts dagegen unternahm, mit den Fingerspitzen zaghaft, in kleinen kreisförmigen Bewegungen, über seinen Handrücken zu fahren.

Wie lange es gedauert hatte, bis sie einschliefen, wusste keiner von ihnen so genau. Allerdings waren sie am nächsten Morgen einig, das es definitiv zu spät war, oder eher, das sie für diese Uhrzeit, definitiv zu früh aufwachten.

Mitschuld daran, trug Annas Schwester, welche probiert hatte heimlich ein Foto zu machen. Mit Blitz. Und Ton. Nachdem sie das Licht eingeschaltet hatte. 
Das
das natürlich nicht reichte, drehte ihr Vater kurz danach, unten die Anlage auf und beschallt das gesamte Haus mit den Rolling Stones.
Gab zwar schlimmeres, nur waren sie nun mal unglaublich müde.

So kam es, das um Punkt neun Uhr, zwei junge, Zombie ähnliche Wesen, am Frühstückstisch saßen und in ihren O-Saft starrten. Ihre Geschenke packte Anna, jedoch etwas motivierter aus und freute sich vor allem über ein paar CD's und einen Pulli von ihrer Lieblingsband.
Danach bekam Daniel ausgiebig das Dorf gezeigt, bis sie schließlich, nun deutlich wacher, von ihrem Spaziergang zurück kamen um alles für die Feier vorzubereiten.

Ihre Familie räumte extra das Haus, beziehungsweise waren sie auf einen anderen Geburtstag von Bekannten eingeladen. Da diese weiter entfernt wohnten, würden sie erst am nächsten Tag zurück kommen.
Anna hatte eine halbe Ewigkeit gebraucht, ihre Eltern davon zu überzeugen, dass das okay war und auch das Haus noch stehen würde, wenn sie wiederkämen.

Schließlich hatte es mit dem Argument geklappt, das sie ja auch David dabei hatte und dieser schlief verantwortungsbewusst war und über zwanzig. Wieso ihre Mutter daran glaubte, verstand sie zwar nicht, aber man stellte das Glück schließlich nicht auf die Probe.

Zu Mittag bestellten sie Pizza, bevor es mit dem herbei schaffen zweier Stehtische und dem kalt stellen der Getränke, weiterging.
Zusammen machten sie noch einen Salat, nach dem Rezept von Daniels Oma, bevor sie sich selbst ebenfalls parat machten.

Kaum kam Anna, nun in Party tauglicher Kleidung, die Treppe wieder herunter, klingelte es.
Die Feier konnte beginnen.

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