Versuchskaninchen

1.1K 23 0
                                    

Von da an bekam mein Leben einen Tagesablauf. Morgens wurde ich unsanft geweckt und musste die ersten Tabletten schlucken, dann ging ich in den Essenraum. Eine große Halle mit Platz für ungefähr hundert Menschen, es herrschte immer absolute Stille keiner Sprach und alle aßen ihre Ration. Ab und an kam jemand neues dazu und an anderen sagen verschwanden andere. Anschließend wurde ich in einen Raum gebracht, wo ein Arzt auf ich wartete. Er erzählte vom morden und töten, vom vernichten und zerstören, vom kämpfen und gehorchen. Am Anfang und Ende jeder Sitzung sagte er immer ein paar Worte auf Russisch. Mittags musste ich die nächsten Medikamente nehmen und danach trainierten wir, Ausdauer-, Kraft- und Kampftraining. Abends gab es wieder Medikamente, dann aß ich schweigend mit den Anderen zu Abend. Zuletzt wurde ich zurück in meine Zelle gebracht und die Tür wurde hinter mir Verschlossen.

Schnell spürte ich wie ich stärker wurde und im Kampftraining mit den anderen mithalten konnte. Gleichzeitig Märkte ich auch das mir meine Mitgefangenen immer egaler wurden. Anfangs hatte ich noch immer gezuckt wenn jemand geschlagen wurde. Mit der Zeit wurde das jedoch zu Normalität und oftmals verspürte ich das Verlangen selbst zu zu schlagen. Ich gehorchte bedingungslos und verspürte immer mehr den Drang, meine Fähigkeiten unter Beweis zustellen. Egal, welche Folgen es für andere haben würde. Nur abends wenn ich alleine in meiner Zelle saß, würde ich wieder zu dem kleinen lieben Mädchen das ich eigentlich war. Traurig starrte ich stundenlang die Wand an und lass immer und immer wieder den Satz: "Ich bin ein guter Mensch." War ich wirklich noch ein guter Mensch?

Winter SoldierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt