Strafe

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Cassandra: Wir erreichten den Bunker. Wie eine Gefangene würde ich hinein geführt. Man brachte mich in einen Trakt, den ich in meinem ganzen Zeit hier noch nicht gesehen hatte. Es roch nach Angst und ich hörte die angsterfüllten Gedanken der Menschen hinter den verschlossenen Türen. Man brachte mich in einen Raum, er war erstaunlich groß. Im Vordergrund stand ein Tisch, hinten im Raum standen Dinge die ich in dem Dämmerlicht nicht genau erkennen konnte. Die Soldaten setzten mich an den Tisch und dann gingen sie. Nachdem ich kurz gewartet hatte, kam mein Arzt, der oberste Offizier und ein Soldat herein. Sie waren in eine heftige Diskussion vertieft. Immer wieder musterte mich der oberste Offizier abfällig. Dann setzte er sich an den Stuhl gegenüber von mir.
Offizier: „Warum haben sie versagt, ich möchte einen Bericht, Soldat!"
Cassi: "Was kann ich dafür, falls es Ihnen noch nicht aufgefallen ist, ich tue nur das was sie befehlen!"
Offizier: "Ich verbitte mir diesen Ton"
Er hob den Arm und der Arzt sagte wieder die russischen Worte. Die Worte die mich zur Maschine machten. Dann befahl er mir einen vollständigen Bericht abzugeben. Mir war es nicht möglich mich dagegen zu wehren, also erzählte ich dem Offizier alles, auch von meinem Hilferuf. Während ich erzählte durchlebte ich den ganzen Tag noch einmal... nachdem ich meinen Bericht abgeschlossen hatte, war ich wieder befreit von den Befehlen.

Offizier: "Ein Hilferuf an einen amerikanischen Soldaten. Du glaubst doch nicht ehrlich das er dir helfen wird. Dummes kleines Mädchen... trotzdem musst du Konsequenzen aus dieser Erfahrung ziehen."
Er stand auf und verließ mit dem Arzt den Raum. Zurück blieb nur der Soldat den ich nicht kannte. Dieser zog nun seine Offiziersjacke aus und lies seine Handknöchel knacksen, mir wurde bewusst was jetzt passieren würde.

Der erste Schlag traf mich im Gesicht, meine Nase knackste verdächtig, und ich flog mitsamt dem Stuhl nach hinten um. Mein Kopf knallte heftig auf den Betonboden. Ich schmeckte das Blut in meinem Mund und mein Kopf begann zu dröhnen. Durch die Handschellen könnte ich mich nicht wären, weder mit Gewalt, noch mit meinen Fähigkeiten. Also versuchte ich in seinen Geist einzudringen, um ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Doch sein Geist war leer, es gab nichts in seinem Kopf was ich verändern konnte. Er hatte das gleiche Schicksal wie ich, nur das sein Geist hat nicht mehr vorhanden war. Dann zog er mich an den Handschellen hoch und schlug mir noch einmal ins Gesicht. Mir wurde kurz schwindelig, doch ich würde noch nicht ohnmächtig. Dann zog er mich hinter sich her, in den Teil des Raumes den ich zuvor nicht sehen konnte. Dort stand eine Becken mit Wasser. Wasser löscht Feuer und deshalb gab es nichts wovor ich mehr Angst hatte. Ich versuchte mich zu befreien, doch es gelang mir nicht. Der Soldat war stärker als ich und schubste mich ins Wasser. Es war eiskalt und tief. Ich konnte nicht stehen und auch nicht schwimmen, deshalb ging ich wie ein Stein unter, das Wasser umgab mich wie eine kalte und tödliche Mauer. Panik erfüllte meinen Körper, ein ungleicher Kampf, zwischen mir und dem Wasser. Doch immer wieder wenn ich dachte es würde zu Ende gehen mit mir. Tog mich der Soldat kurz wieder raus und ließ mich dann wieder fallen. Dieses Spiel spielte er einige Minuten mit mir. Zum Anfang hatte die Kälte des Wassers, meine Beine nur zum brennen gebracht, doch mit der Zeit wurden sie taub und ich verlor das Gefühl in den Beinen.
Irgendwann hörte der Soldat auf und zog mich raus. Neben dem Becken lieh er mich bibbernd liegen. Ich dachte, jetzt sei es vorbei und man würde mich in meine Zelle bringen, doch der Soldat zog mich abermals hoch auf meine Beine. Sie haben unter meinem Gewicht nach und ich fiel wieder auf den Boden. Hart schlug ich mit der Schulter auf den Boden auf und es knackste, dein breitete sich ein unerträglicher Schmerz in meiner Schulter aus. Der Soldat zog mich wieder hoch und zerrte mich hinter ihm her. Die Handschellen mit meinen Händen hängte er an der Wand auf. Wie ein Fisch beim Fischer hing ich nun dort. Meine Beine hielten mein Körpergewicht immer noch nicht und so lastete mein Körpergewicht an meine überdehnten Armen, allein die Haltung löste unglaubliche Schmerzen aus. Dann spürte ich etwas kaltes metallenes an meinem Rücken, es war ein Messer und der Soldat zerschnitt mein T-shirt damit. Nun lag mein Rücken frei und plötzlich hörte ich etwas durch die Luft zischen, dann landete es mit einem lauten Klatschen auf meinem Rücken. Ich schrie auf, der Schmerz war unmenschlich. Dann wieder zischte die Peitsche durch die Luft und traf meinen Rücken. Schon nach wenigen Peitschenhieben spürte ich wie warmes Blut meinen Rücken hinunter lief. Immer wenn ich dachte der Schmerz könnte nicht mehr schlimmer werden, kam der nächste Peitschenhieb und verdoppelte den Schmerz noch einmal. Langsam verlor ich das Bewusstsein. Es war als würde ich mich durch einen Tunnel von der Wirklichkeit entfernen und in die Dunkelheit eintauchen...

Winter SoldierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt