Es war weg. Und trotzdem fühlte es sich falsch an, was er sagte. Er konnte nicht wegen mir seinen Rang aufgeben. Ich zweifelte kein Stück an Naruto und seinem Können.
Aber allein das macht einen nicht zu einem Hokage. Man muss sich dafür auch viel Wissen aneignen. Und dafür war der Uzumaki noch viel zu grünschnäbelig.
Mein Körper zitterte noch immer und auch meine Stimme war unsicher. "Kakashi...gib nicht wegen mir deinen Posten auf. Ich krieg das schon hin. Ausserdem komm ich doch...jeden Tag bei dir vorbei. Und du versuchst ja auch...abends nach Hause...", ein Hustenanfall unterbrach meinen Versuch, ihn von dieser dummen Idee abzubringen.
"Und was passiert, wenn es wieder so endet wie jetzt? Ich kann nicht noch jemanden verlieren, der mir etwas bedeutet. Nochmal kann ich das nicht durchmachen. Ich habe alle verloren, die mir wichtig waren und nur vier Personen sind noch übrig. Und du bist mir die wichtigste von allen. Naruto ist noch sehr jung, aber er ist vernünftig und stark genug, um dieses Amt zu übernehmen, daran hege ich keinen einzigen Zweifel. Ab morgen hat Konohagakure einen neuen Hokage."
Seine Worte taten so weh und waren doch so lieb. Sie nahmen mir eine Last von den Schultern und legten dennoch wieder eine neue darauf.
Ich fühlte mich verantwortlich für Naruto und würde einiges abbekommen, wenn er einen Fehler machte. Andererseits würde der Narabengel an seiner Seite agieren und Shizune war ja auch noch da.
Draußen wurde es bereits wieder dunkel, was bedeutete, dass ich fast den ganzen Tag geschlafen hatte. Und man siehe da, was dabei herauskam. Als Kakashi mich los ließ, füllte sich mein Inneres mit kalter Leere.
"Ich muss gehen und meinen Rücktritt bekannt geben. Ich komme morgen wieder", sagte er und stand auf. So schnell ich es konnte, umschloss ich sein Handgelenk.
Ich zog ihn zurück und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Das hatte ich so lange nicht mehr gemacht und trotz meines Zustandes zeichnete sich ein leichter Rotschimmer auf meinem Gesicht ab.
Ich erwartete, das Kakashi jetzt gehen würde, aber er zog seine Maske nach unten und tat das selbe wie ich eben. Ein Gefühl, als würden tausende Ameisen durch meinen Körper laufen, breitete sich in mir aus.
"Du musst los, Kakashi", flüsterte ich heiser und er zog die Maske wieder hoch. Ich lächelte noch leicht und dann ging er. Mein Blick senkte sich auf die weiße Decke, die über meinen Beinen lag.
Ich konnte mich noch nicht richtig bewegen und auch das schnelle Erwachen tat ungeheuer weh. Selbst Kakashis Wärme konnte nicht viel ausrichten.
Langsam legte ich mich wieder hin und starrte an die kahle Decke. Mein Kopf war leer, meine Gefühle wie vom Erdboden verschluckt. Ich fühlte mich einfach nur wie ein Eisblock.
Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne kündigten die baldige Ankunft des Mondes an. Und als auch diese verschwanden und der weiße Kreis sein gleisendes Licht durch das Fenster warf, überkam mich wieder die Müdigkeit.
Aber ich wollte nicht schlafen. Es würde nur wieder in einem Alptraum enden, bei dem man die Wiederholungstaste gedrückt hatte.
Schweigend starrte ich hinaus in den Nachthimmel, der zur Hälfte von dunklen Wolken bedeckt war. Und das rief eine sonst immer unterdrückte Angst in mir hervor.
Die Angst vor Gewittern. Denn diese holten meine schreckliche Vergangenheit wieder an die Oberfläche, die sonst nur in meinen Träumen ihr Unwesen trieb.
Ich hoffte, dass es nur ein paar graue Regenwolken waren und nicht mehr. Ich würde hier alles in Schutt und Asche legen, wenn es wirklich ein Unwetter wäre.
Ich konnte bei solchen Wetterschwingungen nicht alleine bleiben, ich wäre, wenn ich jetzt stark übertrieben hätte, schlimmer als ein Bijuu bei einem Amoklauf.
Mir tat alles weh, als ich mich wieder aufsetzte und ich musste für ein paar Sekunden still halten und Luft holen. Ob Kakashi den Befehl, mich vom Shinobidienst vorübergehend abzuziehen, an Naruto weitergibt?
Ich konnte nicht ewig hier bleiben oder zu Hause rumsitzen. Ich musste mit Hima trainieren, das war ihr gutes Recht. Plötzlich klopfte es an der Tür.
"Wer ist da?", fragte ich genervt und auf der anderen Seite der Tür antwortete eine mir unbekannte Stimme. Wer ist das?
"Liegt hier Yuriko Ketsami?" Und tief war sie auch noch. "Nochmal, wer will das wissen?", rief ich misstrauisch und stand mit schmerzenden Gliedern auf. Zur Sicherheit hatte ich immer ein Kunai dabei.
"Ibiki Mourino von der Informationseinheit", bekam ich meine Antwort. Von der Informationseinheit? Was wollten die denn von mir, ich hatte nichts angestellt. "Und warum kommst du mitten in der Nacht hierher? Ich versuche zu schlafen!", fauchte ich gereizt.
Die Tür wurde mit einem Ruck aufgerissen und zum Vorschein kamen Ibiki und drei Mitglieder der ANBU.
"Du stehst unter Verdacht, im Geheimen einen Plan für die Ermordung des Kazekagen geschmiedet zu haben", sagte er bedrohlich ruhig.Entsetzen breitete sich in mir aus. "Ich soll was?! Sag mal, hast du noch alle Latten am Zaun, Ibiki?! Ich bin eine ehemalige ANBU und die Frau des Rokudaime! Was fällt dir eigentlich ein mir sowas zu unterstellen?!", schrie ich ihn wütend an und insgeheim war ich froh, genug Chakra zu haben, um zu fliehen.
"Es ist nur ein Verdacht, Yuriko", redete er ruhig auf mich ein. Blitzschnell formte ich Fingerzeichen und sagte gefährlich ruhig: "Jutsu der wiederkehrenden Eiswölfe!" Hinter mir schossen drei der weißen Bestien hervor und ich nutzte den Nebel, um mich mit Shunshin no Jutsu aufzulösen.
Mein Ziel war das Büro von Kakashi. Vor dessen Tür tauchte ich auf und ich stürmte in den Raum. Shikamaru, Shizune und Kakashi unterhielten sich gerade. Vermutlich wegen seines Rücktritts.
Keuchend starrte ich in die überraschten schwarzen Augen. "Kakashi, warum bist du so überrascht mich zu sehen?", fing ich wütend an zu schreien. "Warum hetzt du mir die Informationseinheit und die ANBU auf den Hals? Die behaupten, ich würde planen, Gaara umzubringen!"
Die Augen des Silberhaarigen wurden noch größer. "Bitte was? Ich habe niemanden losgeschickt!", sagte er aufgebracht und stand auf. "Warum handeln Ibiki und Co dann im Alleingang? Gaara ist mein Freund, nie im Leben würde ich ihn umbringen wollen!", zischte ich.
"Das muss ein Missverständniss sein. Yuriko, du bleibst mit Shikamaru und Shizune hier. Wo sind sie gerade?", befahl Kakashi und fragte nach dem Standort der vier.
"Als ich geflüchtet bin, waren sie noch in meinem Zimmer im Krankenhaus", antwortete ich und Kakashi stürmte davon.
"Er hat wirklich keinen Befehl gegeben, dich wegen so etwas festzunehmen", erklärte Shikamaru. Ich nickte nur, denn mir war schwindlig und ich hatte Kopfschmerzen.
"Yuriko, ist alles in Ordnung?", fragte Shizune und ich schüttelte verneinend den Kopf. Ein Fehler, denn das Schwindelgefühl war so stark, dass ich schwankte und nach hinten fiel.
Hätte mich der Nara nicht aufgefangen, wäre ich unsanft auf dem Boden gelandet. "Was ist mit ihr Shizune?", fragte er scharf und legte mich auf dem Boden ab.
"Ich weiß nur, dass sie kaum noch Chakra hatte, als sie ins Krankenhaus kam. Sie wird sich unter Schmerzen hierher begeben haben, denn eigentlich kann sie sich kaum bewegen", erklärte die Schwarzhaarige.
Mir wurde schwarz vor Augen und die Kälte breitete sich wieder in mir aus. Wenn ich schlief, würde ich mich genug ausruhen können, um wieder zum Training von Hima zu kommen.
1200 Wörter. So eine Scheiße hab ich nun fabriziert, weil ich eine Schreibblockade habe. Ich überlege, das Kapitel nochmal neu zu schreiben.
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Sirai - New pain (Kakashi Ff) {Abgeschlossen}
FanfictionTeil 2 der Trilogie. Der vierte große Ninjaweltkrieg ist vorbei und die Ära eines neuen Hokage ist angebrochen. Wer der neue Hokage ist? Kakashi Hatake. Und Yuriko ist mehr als nur stolz auf ihn. Seit sie damals auf der Mission geglaubt hatte, sie...