Kapitel 32

532 37 0
                                    

Kurzerhand entschloss ich mich dazu, Kurai in seiner Wohnung aufzusuchen. Er war ein guter Freund von mir geworden, seit ich in der ANBU war und er wusste fast alles über mich.

Mit einem Rucksack, in den ich ein paar Klamotten und meine Waffen packte und meinem Schlüssel in der Hand, verließ ich die Wohnung wieder.

Kurai wohnte nicht weit von hier und schon nach kurzer Zeit stand ich vor seiner Tür. Ich klingelte bei ihm, auch wenn es schon dunkel war und rieb mir die Arme, damit mir warm wurde.

Es war eiskalt und ich hatte meinen schwarzen Mantel vergessen. Als die Tür aufging und mir zwei grüne statt blaue Augen entgegen blickten, war ich etwas überrascht.

"Wer bist du denn?", fragte mein Gegenüber und sah mich misstrauisch an. Aus einem Zimmer trat Kurai und sah mich verwirrt an.

"Schon gut, Arika, das ist Yuriko. Die Frau vom sechsten Hokage. Sie ist eine gute Freundin von mir, lass sie rein", erklärte er dieser Arika, die mich jetzt viel freundlicher ansah und zur Seite trat.

Ich ging durch die Tür ins Innere und ein kurzer verletzter Blick von mir reichte, um Kurai zu erklären, dass ich mit ihm alleine reden wollte.

"Arika, ich muss kurz mit Yuriko allein sprechen. Geh doch schon ins Schlafzimmer", bat er die Frau, die eindeutig jünger war als ich.

Als sie weg war, realisierte ich erst, dass die beiden eben ins Bett gehen wollten. "Warum bist du hier, Yuriko?", fragte er mich und mein Blick verdunkelte sich. "Kakashi ist auf einer Mission und kommt erst in einer Woche wieder zurück. Du weißt über meine Angst bescheid, du kennst meine Albträume. Deshalb bin ich hier. Ich wollte dich fragen, ob ich so lange bei dir bleiben kann, bis er wieder da ist."

Fast sofort nickte Kurai. "Ich hab zum Glück immer noch ein Gästezimmer, dann musst du nicht im Wohnzimmer schlafen. Klar kannst du hier bleiben. Es ist oben, gleich rechts neben meinem Schlafzimmer", antwortete er und ich sah ihn erleichtert an.

"Danke Kurai."
"Nicht dafür."

Er führte mich zum Gästezimmer und ging dann. Ich stellte meinen Rucksack unter dem Fenstersims ab und ließ mich erschöpft ins Bett fallen.

Ich streifte, schon halb schlafend, noch meine Schuhe von meinem Füßen und fiel keine Sekunde später in einen unruhigen Schlaf.

Zu zweit. Sie waren zu zweit. Beide kamen sie auf mich zu und riefen immer wieder meinen Namen. "Yuriko!", zischte meine Schwester, es hörte sich traurig und verzweifelt an. "Warum?", fragte mein ehemals bester Freund niedergeschlagen. "Warum?", knurrten sie jetzt gleichzeitig.

Vor Angst schreiend rannte ich weg. Rannte durch den Regen davon, in der Hoffnung, dass sie mich nicht einholen würden.

Fest umklammerte ich mein Schwert, schaute über meine Schulter zurück, doch beide waren Weg. Ich sah wieder nach vorne und im selben Augenblick durchbohrte ich Sairo mit meinem Katana.

Vor Schreck ließ ich es los, stolperte rückwärts und prallte wieder gegen jemanden. Ich drehte mich um und blickte in das tote Gesicht von Sirai.

Schreiend und nach Luft ringend riss ich die Augen auf. Ich atmete schwer und sah mich verwirrt um. Wo war ich hier?

Dann fiel es mir wieder ein. Kakashi war auf einer Mission und ich war zu Kurai gegangen. Ich sprang aus dem Bett, meine Arme und Hände, mein ganzer Körper, fühlte sich klebrig an.

Ich riss die Tür auf und rannte, auf der Suche nach dem Badezimmer, durch die ganze Wohnung. Als ich es endlich fand, stürmte ich wie eine Wahnsinnige zur Dusche.

Ich stellte mich darunter und machte das Wasser an. Eiskalte, tausende kleine Tropfen prasselten auf mich nieder.
Ich wusch energisch meinen rechten Arm, mein Gesicht, meinen Kopf, einfach alles.

Es geht nicht ab, dachte ich traurig. "Es geht nicht ab!", wimmerte ich und sank auf den Boden der Dusche. Lange saß ich noch so da, bis ich halb bewusstlos Schritte hörte.

Eine zierliche Stimme rief meinen Namen und ich nahm an, dass es Arika war. Plötzlich spürte ich kein Wasser mehr, das meinen Körper betäubte.

Ich gab einen vor Schmerz klingenden Laut von mir, als sie versuchte, mich aus der Dusche zu ziehen. Diese Frau war mit Sicherheit keine Kunoichi.

"Kurai!", hörte ich sie panisch schreien und wieder vernahm ich Schritte, die schnell näher kamen. "Yuriko, hörst du mich?", fragte sie unsicher und legte mich auf dem Boden ab.

Natürlich hörte ich sie, aber meine Lunge brannte, ich war unfähig, ein Zeichen meinerseits zu geben. Auch Kurais Stimme drang nun an meine Ohren.

"Arika, hol eine Decke, schnell!" Die Präsenz der jungen Frau verschwand und ich wurde hochgehoben. "Bleib bloß wach Yuriko!", sagte er energisch und lief, so schnell es irgendwie ging, irgendwohin.

Kurai legte mich auf etwas weichem ab und ich hörte wieder Arikas Stimme. "Geh raus, Kurai. Sie muss sich andere Sachen anziehen!", befahl sie und ich konnte mir vorstellen, wie sie den jungen Mann aus dem Zimmer scheuchte.

812 Wörter.

Kaputter_Stern

Sirai - New pain (Kakashi Ff) {Abgeschlossen}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt