Isn't this just a wonderful world
A wonderful world that we live in
And whoever made this wonderful world
Is someone that I can believe in
~09.04.2015: Geplant waren eigentlich 3 Nächte in Bangkok gewesen, aber unsere Pläne hatten sich geändert. Die nächsten 30 Tagen waren ja gebucht und so konnten wir uns auf eine entspannte Reise freuen ohne aufwendiges Suchen nach Bussen und Hostels. Und so verkürzten wir unseren Bangkokaufenthalt um einen Tag. Das billige Hostel war auch super entspannt, so dass wir die letzte Nacht, obwohl gebucht, nicht zahlen mussten.
Unseren letzten Tag verbrachten wir nun damit die nähere Umgebung unseres Hostels unsicher zu machen. Da wir recht weit abseits aller Attraktionen und der Innenstadt waren, fanden wir hier wenig Tourismus (wenn wir ehrlich sind: Keine Ahnung ob die Leute dort schon mal Touristen gesehen haben...) und ein paar wunderschöne, wie auch überraschende Fleckchen. Wir kamen an einem großen Sumpf vorbei - ja, wir sind immer noch in der Millionenstadt Bangkok - und fanden viele Kanäle und Hütten (Foto Mitte - und ja, über diese "Brücke" sind wir gegangen). In den kleinen Gassen, die üppig bewachsen waren, konnten wir der knallenden Sonne entgehen und bewegten uns langsam, mal hier, mal dort abbiegend, in Richtung Fluss vorwärts. Eigentlich wollten wir dort eine Fähre nehmen, doch irgendwie gingen wir weiter zu Fuß zu einem Tempel dort in der Nähe.
Schräg wurde es als wir plötzlich von einer alten Süßwarenverkäuferin verfolgt wurden. Sie schob einen kleinen Handkarren vor sich her und zwar in einem irren Tempo. Dabei schrie sie ziemlich ausdauernd immer wieder das gleiche. Entweder sie hatte die perfekte Beleidigung für uns gefunden oder sie pries ihre Waren an. Wer weiß. Egal wie schnell wir waren, sie war schneller. Sie war wahrscheinlich 100 Jahre alt und hatte in ihrem letzten Leben einen Drachen getötet. Bevor wir um unser Leben bangen mussten, bog sie an anderer Stelle ab und so wussten wir, dass sie nur zufällig den gleichen Weg gehabt hatte.
Später wurden wir von einem netten Taxifahrer abgeholt, der uns zu einem Büro brachte, wo wir unsere Bustickets abholten. Auf dem Weg dorthin fragte Martin ihn über das Leben in Thailand aus und so bekamen wir eine kostenlose Geschichtsstunde. Die Zeit bis zur Abfahrt konnten wir auf dem passenderweise direkt nebenan gelegenen Markt totschlagen.Endlich ging es los: Im Übernachtbus in den Norden Thailands, nach Chiang Mai. Praktisch war, dass das Essen (um Mitternacht! Keine Ahnung welcher normale Mensch zu der Zeit sein Abendessen isst) inklusive war. Wir hatten einen Gutschein, den wir in einem riesigen Rasthof, mit dutzenden Bussen auf dem Parkplatz, einlösen konnten. Scheinbar hatten wir uns für die richtige Reiseagentur entschieden, wir fuhren nicht mit der Holzklasse.
Beim Essen beobachtete ich leicht panisch die Busse draußen, damit unserer nicht ohne uns losfährt. Wir hatten nämlich nicht herausfinden können wie lang die Pause sein sollte. Natürlich war meine Angst vollkommen unbegründet und der Bus wartete sogar noch auf Nachzügler. Ich hoffe, dass die Zeit in Asien mir etwas mehr Gelassenheit schenkt und ich nicht mehr so angespannt sein werde, wie ich es momentan noch war. Wie gut, dass Martin entspannt war für 3. Oder 5. Oder alle.
10.04.2015: Langsam wurde ich wach, als es draußen heller wurde. Wir fuhren an grünen Wäldern vorbei, im Hintergrund niedrige Berge. Ein leichter, nebliger Dunst lag über den satten grünen Farben. Und plötzlich ließ eine blutrote Sonne hinter den Bergen ihre ersten Strahlen erblühen. Ich habe noch nie einen so wahnsinnigen Sonnenaufgang gesehen. Sind wir noch in der gleichen Dimension? Wie kann dies dieselbe Sonne sein, die ich sonst in Deutschland sehe?
Am frühen Mittag kamen wir in unserem neuen Hostel an: BMP Residence. Als wir das Zimmer betraten, meinte ich: "Wären wir nicht in dem anderen Zimmer gewesen, hätten wir den Luxus hier gar nicht so wahrgenommen." Das Hostel in Bangkok war zwar nicht mega schlimm gewesen, aber die zahlreichen Katzenbabys (soooo süß!) haben sich vermutlich wohler gefühlt als wir. Die Leute waren zwar super freundlich, aber hier riecht es nicht so streng und es ist sauberer und unser Raum ist sogar inklusive eigenem Bad! :D Luxus pur. ;)
Die Innenstadt von Chiang Mai ist super schön - quadratisch, auf allen Seiten umgeben von einem Kanal und teilweise alt aussehenden Stadtmauern. Als wir am Nachmittag durch die Straßen dort schlenderten, kamen wir an jeder Ecke an einem Tempel vorbei und jeder sah anders aus. Wer Tempel liebt, sollte auf jeden Fall Chiang Mai besuchen! (Siehe dazu das Bild oben und ganz unten.) :)
Einmal sprachen wir mit einem typisch orange gekleideten Mönch, der echt gut englisch konnte, und später wurden wir von einem Passanten eine viertel Stunde unterhalten, der uns die Vorzüge von Chiang Mai näher brachte und den weisen Satz sagte: "Wenn man das erste Mal in Thailand ist, lernt man."Und er hatte Recht. Man lernt wie viel man ausgeben sollte und wo es schön ist. Ich lernte alles entspannter zu sehen, mehr zu lächeln und das Leben einfach auf mich zukommen zu lassen. Natürlich lässt man sich zu Anfang eh viel zu viel Geld aus der Tasche ziehen, weil einem alles so billig vorkommt, aber wir lernen. Martin wurde zum geführchteten Handelspartner oder eher -gegner und handelte lächerlich niedrige Preise aus für alles was ich kaufen wollte. Das nennt man Arbeitsteilung! Ich kann einfach nicht nein sagen, wenn jemand mir einen Preis nennt. Aber immerhin erkenne ich meine Schwächen an. :D
Außerdem lernten wir langsam die wichtigsten Wörter auf Thai:
- Sawadhi Krap / Sawadhi Kha (Begrüßung, wobei das erste die männliche Variante ist und das zweite die weibliche)
- Khapunkrap / Khapunkha (Danke)Abends waren wir dann, nach einer erfrischenden Abkühlung im Pool, noch einmal in der Stadt. Wir gingen zu dem uns empfohlenen einheimischen Markt, von dort weiter zum Fluss und sind dann irgendwie in den touristischen 'Night Market' geraten. Da war unglaublich viel los und man konnte ALLES kaufen. Wieso sind wir überhaupt mit Gepäck gekommen?? Eine Plastiktüte mit Wechselklamotten für die ersten drei Tage hätte vollkommen gereicht! :D Und wer jetzt sagt "Ja, aber ein Reiserucksack..." - Den hätte man dort auch bekommen.
Chiang Mai ist quirlig und warm. Eine Kleinstadt, die wir sofort ins Herz schließen konnten. Im Gegensatz zu Bangkok, welcher ich immer noch etwas zwiegespalten gegenüber stehe.
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Der Sonne entgegen
Adventure"Mama, ich werde eine Weltreise machen." - Egal wie alt man ist, die meisten Mütter werden sich nicht über diesen Satz freuen. ;) Umso besser, wenn man es trotzdem sagt. Dies ist die Geschichte von mir und meinem Freund und wie wir alles liegen li...