Sandra
-one month later-
Einen Monat ist es nun her das ich Kookie kennengelernt hatte. Nach der ganzen Sache mit Chan Woo hatten Kookie und ich nach langer Diskussion beschlossen es dem Direktor zu melden.
Seit dem hatte ich nichts mehr von ihm gehört. Nur hin und wieder begegnete ich ihm im Schulflur und wechselten böse Blicke aus.
Meine Mutter hatte sich in der Zeit viel mehr um mich gesorgt und gekümmert.
Sie meinte, sie würde langsam anfangen, mit meinem Vater abzuschließen und schmiss alles weg was ihm gehörte oder an ihn erinnerte.
Sie war momentan so gar dabei, das Haus komplett zu renovieren, weshalb ich in der Zeit viel öfter bei Kookie war.
Seine Eltern waren sehr freundlich und freuten sich jedes mal, wenn sie mich sahen.
Kookie war mir sehr wichtig geworden in den vier Wochen. Er war mein bester Freund und ich liebte ihn wie einen großen Bruder.
„Ich wollte heute in die Stadt gehen, weil meine Mutter mich zum Deko-Laden schicken will, kommst du mit?" fragte ich meinen besten Freund, als wir gemeinsam in der Cafeteria saßen und unsere Nudeln aßen.
„Sorry, aber ich kann nicht. Heute ist Putztag..." antwortete er Augen verdrehend. Ich lachte.
„Okay, dann geh ich einfach allein." meinte ich schulterzuckend. Er schmollte beleidigt. „Aber ich wäre so gern mitgekommen. Im Deko-Laden gibt es immer so cooles Zeug." schwärmte er.
„Und dieses coole Zeug geht dann sofort kaputt wenn du es anfasst." er sah mich empört an. „Ich mach nicht immer alles kaputt."
Ich sah ihn skeptisch an. Er seufzte.
„Okay, vielleicht mach ich doch immer alles kaputt. Ich wäre aber trotzdem gern mitgekommen!" ich lachte belustigt. „Ach Kookie."
...{♥}...
Mit vollgepackten Tüten aus dem Deko-Laden, schleppte ich mich mühsam durch die Innenstadt und spürte schon einige Schweißperlen auf meiner Stirn.
Ich beschloss, einen Stopp bei Starbucks zu machen, um meinen Durst zu löschen und begab mich in das Cafe. Als ich mir einen Kaffee geholt hatte wollte ich auch wieder gehen, doch irgendjemand der anscheinend keine Augen hatte lief direkt gegen mich.
Wir beide vielen zu Boden, samt meiner Tüten, dessen Inhalt sich zur Hälfte auf dem Boden verteilte.
Mein Kaffee flog durch die Luft und landete zum krönendem Abschluss des Spektakels direkt auf meinem Shirt.
„Man, kannst du nicht aufpassen?!" rief ich aufgebracht und legte den Becher beiseite, wonach ich einen Blick auf das Mädchen riskierte.
Sie war etwa in meinem Alter, hatte schwarze lange Haare und war etwas kleiner als ich. Sie trug ein weißes Top, dazu eine helle Hose mit Löchern an den Knien. In ihrer rechten Hand hatte sie ein Handy, was wohl erklärte, warum sie gegen mich gelaufen war.
„Oh Gott, das tut mir echt voll leid!" jammerte sie nun und hockte sich hin. „Warte, ich helf dir, die Sachen aufzusammeln..." murmelte sie verzweifelt und räumte die ersten Sachen zurück in die Tüte.
Wenigstens war sie einsichtig.
„Schon okay, danke." seufzte ich und hockte mich ebenfalls hin, um die Sachen aufzusammeln. „D-das Shirt kann gewaschen werden oder?" fragte sie mich dann nervös und entschuldigte sich danach nochmal bei mir.
„Ich denk schon, es ist ja nur ein Shirt. Wenigstens ist es schwarz." lachte ich. Nachdem wir alle Sachen zurück in die Tüten gepackt hatten, standen wir auf und klopften uns den Dreck von den Klamotten.
„Danke, dass du mir beim Einsammeln geholfen hast." bedankte ich mich bei ihr und lächelte leicht.
„K-kein Ding, ist ja das mindeste was ich tun kann..." seufzte sie.
„Ich bin übrigens Ji-eun, aber du kannst mich einfach IU nennen." stellte sie sich schnell vor und lächelte freundlich. Der Name verriet mir das sie wohl aus Korea stammte, genau wie Kookie.
„Sandra." gab ich lächelnd von mir.
„Okay Sandra, ich bestelle dir jetzt einen neuen Kaffee und dann trinken wir zusammen einen. Das bin ich dir auf jeden Fall schuldig!"sprach sie und lachte.
„Das - das ist echt nicht..." wollte ich sie davon abhalten, doch sie stand schon vorne an der Schlange, drehte sich zu mir um und grinste mich breit an. Ich schüttelte grinsend den Kopf und setzte mich an einen freien Tisch.
Nachdem IU wirklich einen Kaffee mit mir getrunken hatte und wir damit fertig waren, über sinnlose Dinge zu reden, bemerkte sie, dass sie eigentlich ihre Tante besuchen gehen wollte.
„Also, Sandra es hat Spaß gemacht, mit dir zu quatschen." grinste sie und ich nickte. „Mir auch." lachte ich.
„Warte,ich geb dir meine Nummer." ich nickte und holte mein Handy heraus um sie mir aufzuschreiben.
„Also dann, man sieht sich!" rief sie mir lachend zu, als sie aus dem Cafe ging.
Ich schüttelte kichernd den Kopf und schnappte mir meine Tasche und die Tüten, um auch nachhause zu gehen.
...{♥}...
„Mama! Ich bin wieder..." - „SANDRA!" ich ließ vor Schreck die Tüten fallen als Kookie mich plötzlich umarmte.
„Jeon Jungkook, hör auf mich dauernd zu erschrecken!" rief ich empört und löste mich von seiner Umklammerung. „Was machst du überhaupt hier?" fragte ich nachdem ich die Schuhe ausgezogen hatte.
"Ich war mit dem helfen fertig und da wurde mir so langweilig. Deshalb bin ich her gekommen und – Wow was ist mit deinem Shirt passiert?!" fragte er erschrocken als ich meine Jacke auszog.
„Ach das. Ein Mädchen hatte mich angerempelt und mein ganzer Kaffee ist dann auf mein Shirt gefallen." - „Ein Mädchen?" fragte er skeptisch. Ich nickte.
„Sie heißt Ji-eun, aber ich sollte sie IU nennen. Das hat sie zumindest gesagt nach dem sie mir mit übertriebenen Schuldgefühlen geholfen hat, die Sachen einzusammeln." er nickte während er mir aufmerksam zuhörte.
„Ich hab jetzt ihre Nummer. Ich glaub wir sind Freundinnen." erklärte ich schulterzuckend.
„Und diese..." - „IU" - „Ja, IU...ist die hübsch?" ich starrte ihn fassungslos an weshalb er in lautes Gelächter ausbrach.
„JEON JUNGKOOK!" schrie ich ihm nach als er lachend davon rannte. Ich lief ihm hinterher und bekam so gleich ein Kissen ins Gesicht geworfen.
Ich sah den schwarzhaarigen beleidigt an als er sich vor lachen den Bauch hielt. „Ach Sandra, du weißt doch das du für immer die Nummer eins bleiben wirst." lächelte er schließlich. Ich setzte mich schweigend auf das Sofa und verschränkte meine Arme vor der Brust.
„Sandraaa~ sei nicht bö..." ich unterbrach ihn in dem ich ihm das Kissen womit er mich abgeworfen hatte ins Gesicht pfefferte.
„Okay das hab ich verdient." meinte er grinsend während ich ihn auslachte.
„Kookie?"- „Jaa?" - „Du bist so ein süßer Idiot." meinte ich Kopfschüttelnd was ihn schmunzeln ließ. „Ich weiß."
