Sandra PoV
Mit Tränen in den Augen stand ich nun vor der Haustür. Ich schlug meinen Kopf erschöpft gegen das weiße Holz.
Jungkook Liebte mich nicht.
Er sah nur die kleine Schwester in mir.
IU würde ihn ausnutzen während ich nur hilflos dabei zusehen konnte.
Es war keine Wut mehr die ich fühlte sondern einfach nur noch Trauer.
Trauer die mein Herz umhüllte und es schmerzhaft zusammenzog.
Es tat weh. Und wie.
Ich wusste nicht das Liebe so weh tun konnte.
Ich hob überrascht meinen Kopf als die Tür sich öffnete und meine Mutter mich mit großen verwirrten Augen musterte.
„Sandra?"
Das war der Punkt an dem ich in innerlich zusammenbrach.
Ein schluchzen verließ meine Lippen.
„Mama!" ich umarmte meine Mutter und suchte verzweifelt bei ihr nach Schutz.
Schluchzend vergrub ich mein Gesicht in ihrer Halsbeuge und konnte nicht mehr aufhören zu wimmern und zu weinen.
Ich spürte wie sie mich fest an sich drückte und mir beruhigend über den Rücken strich. Doch es half nichts.
Ich musste zwischen meinen schluchzern immer wieder nach Luft holen.
Ich konnte und wollte einfach nicht mehr.
Jungkook
...{♥}...
„IU hat mich gestern übrigens gefragt, wann du mal wieder Zeit hast. Du bist in letzter Zeit so abwesend...wärs nicht toll wenn wir uns wieder zu dritt treffen?" fragte Kookie begeistert.
Ich konnte diesen Namen einfach nicht mehr hören.
Jeder zweite Satz von ihm beinhaltet ihren Namen, das macht mich noch verrückt!
Wieso will sich Jungkook so sehr mit uns beiden treffen, wenn er nurnoch von IU spricht. Soll er sich doch mit ihr treffen, wieso geht er mir damit so auf die nerven?!
„Mhm.." gab ich nur monoton von mir, woraufhin sich eine peinliche stille ausbreitete.
Seid wir aus dem Bus gestiegen waren, gingen wir einfach nur noch nebeneinander her. Niemand wagte die stille zu brechen.
Ich hatte nichts dagegen wenn Kookie einmal ruhig ist. So würde ich schnell nachhause kommen ohne mir noch irgendwas von IU anhören zu müssen.
Es hatte bereits angefangen leicht zu regnen, was mir den perfekten Grund gab schneller zu gehen.
Als wir Jungkooks Haus erreichten blieb Kookie stehen und ich ging direkt weiter. Doch meine Hoffnung schnell nachhause zu kommen verpuffte als er mich am Handgelenk fest hielt.
„Warte, Sandra." - „Hm?"
„Wie wärs wenn du zu mir kommst?" schlug er lächelnd vor. Ich sah ihn eine weile schweigend an.
„Ich muss meiner Mutter helfen. Du weißt schon...Renovierung." log ich und wollte mich auch direkt wieder umdrehen und weiter gehen doch sein Griff um mein Handgelenk verstärkte sich, weshalb ich stehen blieb.
„Ist noch irgendwas?" fragte ich langsam genervt. Er sah mich ernst an.
„Was ist los Sandra? Wieso ignorierst du mich?" - „Ich ignoriere dich doch gar nicht." - „Hältst du mich für so dumm? Den ganzen Tag gehst du mir aus dem Weg und immer wenn ich versuche ein Gespräch anzufangen blockst du ab. Wieso?"
Stille kehrte ein. Der Regen wurde immer stärker und prasselte auf den harten Boden.
„Ich muss gehen-" - „Du kannst mit mir über alles reden, das weißt du doch."
Er hielt immer noch mein Handgelenk fest und starrte mir mit fast schon verzweifeltem Blick in die Augen. Von seinen Haarspitzen tropfte es bereits und auch ich spürte wie das Wasser in meine Schuhe drang.
Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien doch es half nichts. Langsam immer wütender werdend starrte ich ihn an.
„Du willst wissen wieso ich kein Gespräch anfangen will? Na weil du nurnoch über IU sprichst und das schon seid Tagen! Wenn du sie doch so magst, wieso gehst du nicht einfach zu ihr? Was hält dich auf? Du brauchst mich doch gar nicht!" zischte und riss meine Hand so heftig zu mir das er mich los lassen musste um nicht nach vorn zu kippen.
„Was?!" stieß er aus und sah mich ungläubig an.
„Sandra, ich verstehe echt nicht-"
„Natürlich verstehst du es nicht. Dir fällt doch selbst nicht einmal auf das du seid Tagen nur noch von IU laberst!" unterbrach ich ihn immer lauter werdend.
„Wieso hast du denn plötzlich so ein Problem damit? Du hast doch IU zu uns gebracht, du hast ihr meine Nummer gegeben, du wolltest doch am Anfang das ich mich mit ihr verstehe, was ist mit dir? So kenne ich dich gar nicht!" rief er verärgert.
„Vielleicht kanntest du mich auch nie!!" ich machte eine kurze Pause um tief Luft zu holen.
„Genauso wenig wie du mich verstehst. Denn ich kenne dich Jungkook. Hättest du wirklich gewollt das ich mich mit euch beiden treffe, hättest du mich gestern dazu überredet, so wie du es immer getan hast. Aber du hast es ja nicht mal versucht! Und weißt du wieso ich gestern nicht mitgekommen bin?! Weil es sich bei dir doch sowieso nur noch um IU dreht! Du merkst gar nicht wie sehr es mich verletzt zu wissen das ich dir völlig egal geworden bin!"
Jungkook sah mich mit großen verwirrten Augen an.
Der Regen wurde immer stärker.
„Hau einfach ab Jungkook." - „Sandra.."
„VERPISS DICH DOCH EINFACH DIREKT ZU IHR WENN SIE DIR SO VIEL BEDEUTET!" schrie ich ihn mit vor Wut bebender Stimme an.
Jungkook zuckte stark zusammen und trat fassungslos einen Schritt zurück.
Er fasste sich jedoch schnell wieder und sah mich mit finsterer Miene an.
„Weißt du was? IU ist wirklich eine gute Freundin, aber wie kommst du drauf das du mir egal geworden bist? Für wie erbärmlich hältst du mich bitte?
Ich habe dich nie ausgeschlossen Sandra. Und IU genauso wenig.
Ich hab dich immer wieder aufs neue gefragt, ob du Lust hast was zu unternehmen. Du hast mich immer wieder abserviert. Du bist mir aus dem Weg gegangen und jetzt meinst du plötzlichich ich hätte dich verletzt?
Vielleicht hast du wirklich recht. Vielleicht kannte ich dich wirklich nie. Die Sandra die ich zu kennen geglaubt hatte, würde mir nie so was unterstellen nur, weil sie IU schlecht reden will..."
Mit jedem weiteren Wort von ihm zog sich mein Herz immer weiter zusammen.
Jungkook war sauer.
Er dachte ernsthaft ich würde das alles nur sagen, weil ich IU schlecht reden wollte.
„..ich glaub wenn du wirklich so denkst, sollte ich mich wirklich zu IU verpissen. Glückwunsch, Sandra." vollendete er seine Rede, drehte sich um und ließ mich allein im Regen stehen.
Tränen flossen über meine Wangen und vermischten sie mit den Regentropfen.
Er hatte mich wirklich allein gelassen.
Vollkommen bewusst.