Das Mädchen mit den grünen Augen

Kapitel 7: Ein böser, böser Traum

Nach der Aktion von Dean folgte ich den beiden die Treppe runter ins Foyer, doch da hab ich sie aus den Augen verloren. Wutentbrannt stürze ich mich auf mein Fahrrad und fahre nach Hause. Ich will nicht nach Hause. Ich habe Angst. Verdammte Angst. Ich stelle mein schwarzlackiertes Fahrrad gegen die Hauswand und öffne still und leise die Wohnungstür. Meine Mutter schläft. Und von meinem Erzeuger ist keine Spur zu sehen. Ein Glück! Geräuschlos schließe ich die Tür, gehe in mein Zimmer, werfe alle Sachen auf den Boden, schließe die Tür, ziehe die Rolläden runter und lege mich aufs Bett. Ich spüre, wie sich die Anspannung löst. Ich bemerke kaum, dass ich in einen tiefen Schlaf gefallen bin.

"Alice!"

"Alice!"

"Alice!"

"Nein!! Lass mich in Frieden!!"

"Alice!"

"Alice!"

"Nein!! Hör auf damit!! Lass es!! Nein!! AAAAH!!"

Ich erwachte aus meinem Traum, fuhr hoch, riss meine Augen auf und dank unkontrollierten Arm- und Beinbewegungen fiel ich vom Bett. Erst lag ich regungslos auf dem kalten Boden, der wie aus Holz aussah. Ich lag wie ein Seestern auf dem Boden: Meine Arme und Beine waren weitweg von meinem Körper, dennoch waren sie noch dran. Ich ließ zuerst nur mein linkes Auge aufschnellen, dann nach paar Sekunden mein anderes. Mein Kopf schmerzt als hätte man meinen Kopf als Spitzhacke für eine Metallwand benutzt. Langsam und ächzend stemmte ich mich wieder auf die Beine, doch mir wurde wieder etwas schwindelig. Schleppend bewege ich mich in Richtung Küche.

Mein Zimmer und die Küche trennt nur ein einziger Flur, doch dieser ist stockfinster. Ich halte mich mit einer Hand an der Wand fest, um zu wissen, wo ich überhaupt lang gehe. Plötzlich stolpere ich und fliege unelegant aufs Maul.

Ich bin so dumm und hab vergessen, dass Katzen nachtaktive Tiere sind. Na toll. Hab ich ja mal wieder prima hingekriegt. Ein zweites Mal in Folge verhelf ich mir selbst auf die Beine und erreiche endlich die Küche und betätige den Lichtschalter. Ich seh auf die Uhr. Fuck. Es ist kurz nach eins.