Kapitel 18: Ein wunderschöner Tag,...

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Wir saßen lange noch da, redeten, tranken Vodka und rauchten noch eine Runde Shisha. Nur wir zwei. Als wir alles nachher einräumten, kamen die anderen. Sie setzten sich hin und aßen. Ich steh auf. Ich mach das nicht mit. Ich geh langsam und 'gechillt' zur Brücke rüber und sehe auf den Teich. Es wird dunkel und die Abendröte färbt das Wasser. Er sieht nun aus als hätten Leichen drin gebadet. Ich weiß, dass es bald so sein wird. Ich werde gleich nicht mehr so lachen wie ich es eben getan habe. Er ist zu Hause. Und wartet auf mich. Ich will nicht. Ich kämpfe mit den Tränen und meinem Zitteranfall.

Plötzlich spüre ich zwei Hände auf meinen Schultern. Ich schrecke auf und dreh mich hastig um. Ein Glück! Es ist nur Jack. "Warum erschreckst du mich so?", flüstere ich. Ich und Jack lehnen sich wieder auf das Brückengelände. Ich lege meine Arme auf das Gestell. Es geht mir grade mal so über die Brust. So klein bin ich. "Was ist los? Warum isst du nicht mit uns?", fragt er mich. Mir war klar, dass das das erste seinen würde, was er fragte. "Ich hab keinen Hunger", flüstere ich. Ich lege meinen Kopf auf meine Arme und lasse meinen Blick über den 'Leichenteich' wandern. Ach. Wie oft ich diesen Satz schon gesagt habe. "Das stimmt nicht", wispert er. Scheiße. Er war der Einzige, der dies jemals zu mir sagte. Ich kämpfe erneut mit den Tränen. "Du hast doch was", fing er von neuem an. Ich seuftze, blicke ihm in seine wunderbaren Augen, die Kälte und gleichzeitig Wärme in sich trugen und lächle schwach. Mein Blick wendet sich wieder dem Teich zu. Ich spüre, wie er an mich heran ging und seinen Arm um meine Schulter legt. Wow. Ich kann es nicht fassen. Noch nie war er mir so nahe wie jetzt. Ich kann es nicht mehr halten. Es tut so weh. Mir rollt eine Träne über die Wange. Jack drückt mich näher an sich. Oh man, es tut mir so Leid. Ich konnte es nicht mehr verhindern.

Wir standen lange da. Es kam mir wie Stunden vor. "Warte kurz hier" Er ließ mich los und lief zu den anderen. Er holt seine Jacke aus dem Korb und läuft zurück zu mir. Zitter ich wirklich so stark? "Hier" Jack legt mir seine Jacke über die Schulter. Er wusste, dass ich nicht reden wollte. Das hat er damals warscheinlich auch nicht getan. Als er noch kleiner war. Nach dem sein Vater ging.

Das Mädchen mit den grünen AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt