Das Meer wurde schon vor acht Tagen hinter sich gelassen. Immer wieder mussten sie anhalten, was Jagen und den Drachen eine Auszeit gönnen. Drei bis vier Tage sind sie danach auch schon gelaufen. Wachen wurden regelmäßig gewählt und die Laune sank immer weiter. Die Reisenden vermissten die warmen Betten und vorallem die Gesellschaft. Hicks hatte sich sowas eigentlich gewünscht. Aber Träume können auch zu Albträume werden. Er hat sich so dermaßen daran gewöhnt, sich um alle im Dorf zu kümmern, dass dies sein Alltag wurde. Doch ab diesem Zeitpunkt vermisste er das Dorf. Und sie haben wahrscheinlich nicht mal die Hälfte des Weges geschafft. Sie waren jetzt schon weiter als jede Karte es ihnen ermöglichen konnte. Damit beschäftigte sich Hicks am meisten. Sie mussten auch wieder zurück kommen. Natürlich gab Rotzbakke an, dass er dies besser konnte. Wolkenpfote wurde immer Schweigsamer. Wenn Ruhe in die Gruppe eingekommen ist, schwirrte in allen die selben Worte von Wolkenpfote. Respektierten sie ihre Drachen genug? Vorallem das sie sich fragten genug, machte ihnen schon ein schlechtes Gewissen. Wieder einmal waren Hicks und Ohnezahn an der Reihe mit der Wache. In dem Himmel starrend sprach er Ohnezahn an. "Ob sie recht haben wird Kumpel?" "Frrrrruuu?" Ohnezahn sah zu ihm runter. Hicks blick wanderte zu der Drachendame, die sich auf einer Baumkrone geschlängelt hatte und den Mond ansah. Wieder einmal schien sie nicht schlafen zu gehen. Doch Hicks erklärte es sich mit der Art ihres Wesens. Er wusste nicht viel von den Drachen. Generell waren Drachen immer seltener geworden. Sie haben bisher zwei neue Arten gesehen. Einen auf zwei Beinen gehenden Käfer, der glatte drei Meter groß war. Sein Oberkörper war wuchtig und seine beiden Arme waren Zangen. Dieser war jedoch ein Pflanzenfresser und machte sich nichts aus den Fremden. Generell schien er keine Feinde zu haben. Dann noch ein kleiner Fellbeutel. Kaum 50cm groß und leuchtete hellblau. Damit lockte er Beute an oder warnte seine Kameraden. "Werden wir irgendwann miteinander Reden? Werden sich Drachen und Menschen irgendwann auf der gleichen Ebene sehen wie ihr Volk?"
Zwei weitere Wochen traten ein. Sie wussten, sie waren näher gekommen. Woran sie dies erkannten? Das Land wurde kahl. "Es ist Krank." meinte Wolkenpfote. Schließlich machten sie Halt auf einer Gebirgskette, von wo aus sie beste Sicht auf das Land hatten. "Meine Freunde. Darf ich euch Willkommen heißen? Dies ist das Land Ragnar. Mein zu Hause." "Könnte nen Frühjahrsputz verkraften." "Echtmal oder gleich alles in die Luft jagen." "Ab jetzt ist Vorsicht geboten." gab Astrid an. Ja. Das Land war nicht einladend. "Ja. Es hat bessere Tage gesehen. Solange ihr tut, was ich euch Sage, kann hier nichts schiefgehen." "Wo befindet sich der Höllentör?" "Dort wo wir es ausgegraben haben. Es liegt noch gut 2 Flugtage entfernt." "Das bedeutet wir treffen höchstwahrscheinlich auf feindliche Drachen?" fragte Fischbein. "Kann sein. Doch dies ist dann eher an mangelndem Glück. Es gibt wie gesagt die Rebellen, die 'Gefangenen', die Wahnsinnigen und die Verdorbenen." "Gut das du zu den Rebellen gehörst." kam von Hicks. "Ja... ja das tue ich." Etwas stimmte nicht. Wieso kam da ein kleines Zögern? "Auf was müssen wir uns gefasst machen?" "Auf alles und gar nichts." "Wie meinst du das?" "Ich kann euch nicht sagen was hier noch so vor sich geht. Die Wahnsinnigen sind relativ ausgerottet. Wie gesagt, sie haben sich mit jedem angelegt. Drei der vier Verdorbenen halten sich in der Nähe vom Höllentor auf, zusammen mit den Gefangenen. Und es gibt noch einen Stützpunkt der Rebellen." "Wie viele Seiten sind auf der jeweilige Seite?" "Wir waren mal ein Volkgröße von 300.000. Nach der Epedemie waren wir auf 1/3 reduziert. Den Wahnsinn haben vier Drachen unter Kontrolle. Drei von denen haben eine Gefolgschaft von 20.000. Darunter knapp 15.000 gefangene." "Hochgerechnet sind das also 45.000 Gefangene und 15.000 Untertanen." "Genau. Diese haben eine wesentlich bessere Überlebenschance gehabt als wir. Sie hatten Lebensmittel und ärztliche Versorgung. Wir waren bei meiner Abreise knapp 40.000. Lass jetzt noch die Hälfte übrig sein. Bei den anderen können sich auch welche dahingerafft haben." "Du sagtest drei Drachen haben Untertanen. Was ist mit dem vierten?" "Dieses Exemplar ist am gefährlichsten. Er ist das Oberhaupt. "Also der Höllentor selber." "Genau." "Wir sollten uns mit den Rebellen zusammen tun." "Das geht leider nicht." "Warum?" "Niemand darf sich länger außerhalb der Schutzmauer befinden. Es besteht die Gefahr angesteckt zu sein." "Verstehe. Tja, dann müssen wir uns wohl alleine Durchschlagen." "Es reicht wenn wir einen aufs Korn nehmen. Damit kommen wir direkt zum Höhllentor." "Es wird also ernst. Wir sollten weiter reisen. Vielleicht schaffen wir noch vor morgen Abend dort anzukommen. Dann können wir uns in Ruhe einen sicheren Schlafplatz suchen." Sie flogen weiter. ein halber Tagesflug später kribbelte es Wolkenpfote am ganzen Körper. "Etwas ist nicht ganz richtig hier. Alle sofort auf den Boden und in die Höhle da unten rein!" sie folgten der Ansage. Sie kannte sich hier am besten aus. Sie verkrochen sich und lugten vorsichtig raus. Sie sahen nichts, bis auf einen kleinen schwarzen Fleck am Himmel. Es kam näher. Man erkannte eine reptilische Gestallt. Eine Art Cameleon. Seine unterschiedlichen Augen suchten verwirrt den Himmel ab. Es schien verletzt zu sein. "Was ist das?" "Ein Hypnaton. Er ist eine meister des Gedankenspiels. Ihm direkt in die Augen zu schaun, wenn man sein Feind ist, ist relativ bescheiden. Er kontrolliert deine Gedankengänge und gaukelt dir alles Mögliche vor. Aber. Er scheint ein Verdorbener zu sein. Seht ihr das?" "Ja... er schäumt aus dem Mund und er hat einen großen schwarzen und vorallem ekligen pulsierenden Fleck am Hals." "Er ist aber verletzt." bemerkte Astrid. "Er blutet." "Vielleicht hat er gerade... seid wann fliehen sie von einem... Oh nein!" "Was ist Pfote?" fragte gespannt Fischbein. Doch bevor sie es aussprechen konnte stürzte sich ein weißer Drache auf dem verletzten, entriss ihm seine Flügel und riss ihm den Brustkorb auf. Saphira bekam es schier mit der Angst zu tun. Sie zitterte am ganzen Körper. Sie sahen ihn sich genauer an. Dieser Drache hatte mehrere aneinandergereite dreieckige Formen. Das letzte Stück sah abgeschnitten aus und der Hals war dort angebracht. Der Kopf kam der einer Echse gleich. Zum Schwanz hin wurden diese immer kleiner.
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Drachen zähmen leicht gemacht - Der Höllentor
AventuraEine wahrscheinlich etwas kürzere Geschichte als meine LDW. Sie spielt zwei Jahre nach dem zweiten Film. Hicks hat es nun endlich geschafft. Die Drachen konnten nun endlich ohne Angst leben. Und mit der Unterstützung seiner Freunde, seiner Mutter, s...