Weißt du was? Ich bin es satt.
Ich bin es satt, dass du mich nicht ansiehst, wenn wir aneinander vorbeilaufen. Ich bin es satt, dass du nie mit meinen Freunden über mich sprichst. Ich bin es satt, dass du immer noch deine schreckliche Freundin hast. Ich bin es satt, jeden Morgen mit dir die gleiche Strecke zur Arbeit zur teilen und überall nach deinem Nummernschild zu suchen. Ich bin es satt, diesen Blitzschlag in meinem ganzen Körper zu spüren, wenn ich dein Nummernschild dann mal sehe. Ich bin es satt, ständig an dich denken zu müssen.
Und ich bin es satt, keine blaues Augenpaar so schön zu finden wie deins.
Du tust mir so viel Leid an und weißt es nicht mal. Du weißt nicht einmal, was hier in dieser kleinen Wohnung, zwei Kilometer von dir entfernt, mit mir passiert und das bin ich satt. Und ich bin es satt, dass du keinen einzigen Gedanken daran verschwendest.
Dann küss sie doch! Fick sie doch! Bekomm Babys mit ihr! Heirate sie! Liebe sie doch!
Es kotzt mich an, über dich und deine beschissene Freundin nachzudenken und spüren zu können, wie du deine Lippen auf ihre drückst. Ich hasse es, dass ich dein Flüstern höre, immer wenn du ihr sagst, dass du sie liebst.
Wieso hattest du nie die Kraft, mir zu sagen, dass du mich liebst?
Scheiße, ich verstehe jetzt, warum Liebe und Hass so nah einander liegen. Für mich war dieser Satz nur ein Vers aus einem kitschigen Buch, aber Gott verdammt, es stimmt!
Denn ich hasse dich dafür, was du aus mir machst, weil ich nicht aufhören kann, dich zu lieben.
Wenn ich ehrlich bin, warst du das Schrecklichste und Beste, das mir jemals hätte passieren können. Ich komme zu dem Punkt, an dem ich sage, ich wünschte, wir hätten uns niemals getroffen. Ich wünschte wirklich, wir hätten uns niemals geküsst. Ich wünschte, es hätte all die betrunkenen Nächte, in denen wir ehrlich waren niemals gegeben. Ich wünschte, du hättest dich niemals in mich verliebt und ich wünschte, wir hätten niemals existiert.
Du warst meine Muse, du beschissener Mistkerl. Du warst die Muse für all meine Geschichten, meine Fantasie, meine Bilder, meine Gedichte und all die Dinge, die in meinem Kopf herum gingen. Ich brauchte dich, auch wenn du mich nicht brauchtest.
Aber weißt du noch was? Fick dich. Du liebst sie mehr, also fick dich. Fick dich dafür, dass du nicht bemerkst, wie sehr ich versuche, dich zu mir zurückzuholen. Fick dich dafür, dass du nicht siehst, wie glücklich ich einst mit dir war, und wie unglücklich ich nun ohne dich bin. Fick dich dafür, dass du nicht begreifst, dass deine Ignoranz verdammt nochmal wehtut.
Und fick dich dafür, dass du mal sagtest, niemand könnte mich je so lieben wie du es getan hast.
Wie konntest du nur? Scheiße man, fick dich!
Du hast mich jahrelang durch die Hölle geschickt. Jeder, den ich traf, warst nicht du und es stellte sich raus, dass das ein riesiges Problem für mich war. Weil wir beide wussten nun, es gab niemanden, der mich je so lieben könnte wie du es getan hast.
Ich hasse es, dass ich dieses Kapitel überhaupt schreibe. Ich hasse es, dieses Buch über dich zu schreiben. Ich bin fertig damit. Ich bin fertig mit dir, denn ich bin es endgültig satt, jemanden nachzutrauern, der jetzt gerade seiner Freundin sagt, wie wunderschön sie ist, obwohl sie das nicht ist.
Eigentlich weiß ich schon seit Jahren, dass es vorbei ist. Nun, es hat nie wirklich angefangen, denn wir waren nie etwas, das andere für Liebe hielten, aber in meinem Herzen war es so real. Es war so verdammt real und du zeigst mir nun, dass die Realität anders aussieht.
Die Realität ist, dass ich hier sitze und schreibe und schreibe und schreibe und schreibe und schreibe und schreibe, darüber, wie traurig ich bin, wie einsam, wie verloren und verlassen, wie schrecklich ich mich nach dir sehne – aber im Endeffekt immer noch traurig bin.
Ich weiß, niemand wird jemals mein Herz so berühren wie du es getan hast, aber das ist okay für mich. Glaub mir, ich werde jemanden kennenlernen, der mich glücklich macht. Du wirst irgendwann heiraten und ich werde heiraten. Du wirst Kinder bekommen und ich werde Kinder bekommen.
Dann wirst du irgendwann in einer unglücklichen Stunde irgendwo meinen Namen lesen. Du wirst mich googlen. Du wirst mich sehen und mich anrufen, wenn du betrunken bist, weil du eine unglückliche Ehe führst und du dich erinnerst, wie frei wir einst waren. Und wie wir die waren, die für die Ewigkeit bestimmt waren.
Und oh ja, dann werde ich dir sagen, dass es vorbei ist. Ich werde hören wie sehr dich meine Worte erniedrigen und ich werde weiterhin glücklich sein. Denn das ist dafür, dass du mich jahrelang durch deine eigene Hölle gejagt hast.
Du warst meine beschissene Muse, verdammt, doch das hat nun ein Ende. Ich bin stark geworden, stark und unabhängig.
Ich liebe niemanden, der mich nicht liebt. Ich bin die Muse, die mich antreibt und mich atmen lässt. Nicht du.
Ich hoffe, dass du eines Tages an mich denken und bereuen wirst.
Denn im Endeffekt liegen Liebe und Hass ganz nah aneinander und irgendwann wirst auch du das verstehen. Du wirst mich dafür hassen, dass ich gelernt habe ohne dich zu leben.
Aber weißt du? Das ist mir egal.
Ich ertrage diesen Schmerz in meiner Brust nicht mehr. Ich ertrage es nicht mehr, dich ständig überall zu sehen und mich verstecken zu müssen. Ich ertrage dieses Rätseln nicht mehr, wenn ich mich frage, was du denkst und wen du wirklich liebst.
Ja. Ja, ich denke, das ist jetzt vorbei.
Das hier ist gerade ein guter Moment.
In den letzten vier Jahren hast du mir so viel Schmerz angetan, dass es nicht zu vergleichen ist mit dem, was ich dir damals angetan habe.
Mein zuhause ist ab sofort nicht mehr in deinen Armen, ich mache mir ein eigenes Heim. Ein eigenes Heim, in dem du niemals einen Platz haben wirst.
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P.S.: So schön waren deine Augen nicht. Sie sahen aus wie meine verschimmelte Himmeltapete. Arschloch.
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What I'd never tell you
Teen FictionEine Geschichte darüber, jemanden zu lieben, von dem man nicht zurückgeliebt wird. Cover von @Altlast