Hat das hier einen Sinn?
Die Worte rauschen durch meinen Kopf und wirbeln Staub auf. Sie wollen gehört werden.
Ich sage ihnen "Schweigt still, ihr habt eure Chancen vermasselt! Es nützt nichts!"
Aber sie wollen mir einfach nicht gehorchen. Sie sind listig. Schon wieder ist es ihnen gelungen mich hierher zu schleifen und noch immer erfüllt mich eine leise Hoffnung. Ich naives Ding.Kennt ihr das?
Es nennt sich "Auseinanderleben".
Aus. Und vorbei.
Einander. Vergessen.
Leben. Allein.Neulich habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass in jeder Phase deines Lebens dich bestimmte Menschen begleiten. Menschen aus deinem Umfeld, auf die du einfach so triffst, je nachdem, wie sich die Dinge entwickeln.
Kindergarten.
Grundschule.
Oberschule.
Danach?
Wissen wir nicht.
Studium?
Ausbildung?
Juckt keinen.
Vielleicht haben wir auch gar keinen Abschluss?
Was sagt das schon über uns aus?Es sind Menschen, die du regelmäßig siehst. 5 Tage die Woche. Seid ihr sogar noch etwas besser miteinander befreundet, dann eventuell auch darüber hinaus.
Irgendwann endet das alles. Und ist vorbei. Einfach so? Ja. Manchmal einfach so.
Kein "Man verändert sich", "Umgezogen", "Streit".
Nein.
Stille.
Und Schweigen.Ein inhaltloses Nichts.
Wie ist das?
In letzter Zeit denke ich häufig über all die Menschen nach, die mir jemals wichtig gewesen sind.
Ihr habt sie auch, oder?
Jeder hat sie.Woran lag's? Fragt ihr euch das jemals?
Ich schätze, ich muss einfach damit leben, nicht war? Das ist normal, das gehört dazu. Menschen kommen und gehen.
Niemand bleibt für immer.
Wow. Okay.Aber, wisst ihr, könnt ihr mir eines verraten? Was mache mit den ganzen Erinnerungen? An euch, an alte Zeiten, an Momente, in denen nicht nur ich, sondern auch mein Herz lachte.
Kann ich sie euch geben? Vielmehr gesagt kann ich euch den Schmerz geben, der damit einhergeht, denn ich brauche ihn nicht.
Es ist unfassbar, wie viele Menschen kommen und gehen.
Ich frage mich, frage mich wirklich, ob sie je einen Gedanken an einen verschwenden.
Aber ja, ich muss damit leben, ich weiß. Und ich werde es vielleicht sogar schaffen.
Aber was ich nicht schaffen werde und womit ich nicht leben will ist das erneute Auseinanderdriften einer Beziehung.Wieso
Gibt es so etwas?
Wie
Kann so etwas überhaupt passieren?Ich habe es satt.
Ich habe dieses konsequente totschweigen, ignorieren und leugnen von Gefühlen so dermaßen satt.
"Oh Gott, lass uns bloß nicht über unsere Gefühle reden! Alles, bloß das nicht!"
Stattdessen
Schweigen wir
Bis ins Grab
Und tun so
Als hätte es das alles nie gegeben.Diese leicht frostig-kalte, angespannte Stimmung die zwischeneinander herrscht, weil man weiß, das Miteinander ist jetzt vorbei und man weiß zwar nicht warum, aber weil es so unfassbar peinlich ist es anzusprechen, ignoriert man es.
Die Blicke, die man meidet; alles andere ist interessanter als das Gesicht des anderen, und eigentlich kennt man sich besser als jeden anderen hier im Raum, aber das spielt jetzt alles keine Rolle mehr.
Lieber ein Vorbeihuschen der Augen, ein distanzierte, merkwürdig-fremde Umarmung und ein Stich, tief in einem drinnen, den man augenblicklich zu verharmlosen versucht.
Es ist alles nicht so schlimm, wie man denkt. Ich reagiere nur über.
Und es ist verrückt, denn die Zukunft, die man sich miteinander vorgestellt hat lacht einem plötzlich dreckig-grausam ins Gesicht und spielt gleich obendrauf auch noch mal einige der vielen gemeinsamen Momente ab.
Du denkst dir nur "Wieso passiert das alles gerade, das ist so unnötig?"
Aber das ist es nicht, denn du bist verletzt und du sagst dir Wieso soll ich anderen hinterherrennen, wieso soll ich für eine Gemeinsamkeit kämpfen, wenn ich einsam kämpfe?Denn wenn sich dein Stolz vor dich stellt und dir Einhalt gebietet
Er deutlich und unmissverständlich klarmacht, wer hier das Sagen hat
Und du wehrst dich, zerrst an deinen Ketten
Aber dein Stolz lacht nur und tritt dir ins Herz
Damit du dich an den Schmerz erinnerst
Eines der überzeugendsten Argumente
Dann
Ja dann
Lass uns einander verlieren
Nebeneinander sitzend
Und ferner als je zuvor
Wohlwissend
An das gleiche denkend
Und die Stille
Ja die Stille
Sie verschlingt uns
Also öffnen wir unseren Mund
Und herauspurzeln
Lauter belanglose WorteTu etwas
Nein.Die leise Stimme
Bedeute ich dir nicht genug?
War ich die Einzige, die so fühlte ... ?Lass mich nicht gehen
Flüsterte ich in Gedanken
Und zerbrach
Um ein weiteres Mal16/04/2017 - Sonntag [02:32 Uhr]
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Spiegelwörter
Poetry"Ich ertrinke unter der Last der Worte. Sie begraben mich unter ihrem Ballast, ich gehe unter, würge, ersticke. Sie zerbrechen wie Glas in meinem Mund und ich verletze mich an ihren zersplitterten Teilen. Ich treibe verloren auf einem Meer der Bedeu...