• Twentyfive: Justin, you grew up. •

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"Muss das wirklich sein, Mädels?" Maulte Justin schon das dritte Mal während des Vorspanns von Brokeback Mountain. Dieser war schon der vierte Film in dieser Nacht. Greta, Nikki und ich weinten schon wie Schlosshunde. Sieben LebenDas Streben Nach Glück und P.S. Ich Liebe Dich hatten wir schon träenreich hinter uns gebracht.

Justin hatte immer wieder mit irgendwelchen genervten Seufzern und erschöpften Stöhnern unterstreichen wollen, dass er die Filme nicht mochte. Als ich dann aber zwischendurch mal einen Blick zu ihm hinüber warf, hatte ich ihn dabei erwischt, wie er ganz gebannt den bewegten Liebesszenen, den gefühlvollen Abschieden, den zart besaiteten Küssen und den sentimentalen Streitzszenen mit seinen wunderschönen Augen folgte. 

Innerlich schmunzelte ich jedes Mal, wenn ich ihn ertappt hatte, weil ich ganz genau wusste, dass ich ihm sein Vorurteil, gegenüber diesen larmoyanten Filmen, genommen hatte. 

Er war so vertieft gewesen, dass er mich nicht ein einziges Mal erwischt hatte wie ich mich voller Stolz an seinem gefesselten Bild ergötzte. 

"Worum geht es in diesem Film?" Hörte ich Justin in mein Ohr murmeln. Ich lachte kurz. Wenigstens gab er sich Mühe. 

"Naja, es geht um zwei Männer, die sich lieben lernen und sich heimlich treffen. Jack will immer mit Ennis zusammen sei, aber Ennis will das nicht, aus Angst vor homophoben Anschlägen. Als Ennis erfährt, dass Jack sich außerhalb ihrer Treffen , mit anderen Männern getroffen hat, beendete er das Ganze. Einige Jahre später ringt er sich dazu durch, eine Bezihung mit Jack eingehen zu wollen und erfährt dann, dass Jack verstorben ist." Erklärte ich so kurz, wie es eben ging. 

Gerade, als ich meine Zusammenfassung beendete, erschienen die ersten Bilder des Films auf dem Bildschirm. 

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"Ich..uhh..geh' mal noch mehr P-Popcorn holen." Entschuldigte sich Justin, als gerade der Abspann über den Bildschirm lief. Irgendetwas stimmt da nicht. - Murmelte mein Unterbewusstsein argwöhnisch. 

"Ich geh' ihm mal helfen." Sprach auch ich mich los und folgte Justin in die Küche.

"Ist alles in Ordnung bei dir?" Fragte ich stutzig. 

"Ja alles Bestens." Ich hörte genau, dass er log. Genauso wie ich glaube zu hören, wie er ein leises Schluchtzen seine Kehle verließ. 

"Weinst du etwa?" Fragte ich schockiert, aber trotzdem mit einem Lächeln auf den Lippen. 

"Nein." Antwortete er trocken. 

"Jetzt komm' schon, gib' es wenigstens zu. Es ist doch kein verbrechen, wegen eines Filmes zu weinen." Versuchte ich ihn zu überzeugen. 

"Ich weine aber nicht." Beharrte er und wischte sich mit seiner Hand über seine Wange. 

"Doch tust du wohl." Kicherte ich. 

"Lily, lass es gut sein, hörst du? Ich habe ehrlich gesagt keinen Bock mehr auf diesen ganzen Mädchen-Scheiß. Viel Spaß euch noch." Schrie er beinahe und rannte in nach oben, vermutlich in sein Zimmer. 

"Ich hätte mich gar nicht erst überreden lassen sollen." Hörte ich ihn noch mäkeln. 

Geschockt stand ich in der Kücke. Das pure Unbehagen floss durch meinen Körper. 

Du hast es zu weit getrieben, jetzt war's das wohl. jetzt ist der ganze Abend im Eimer. -Meckerte mein Unterbewusstsein. Ich hasste es, von Menschen, besonders von denen die mir wichtig waren, angeschrien zu werden. Es trieb mir jedes Mal die Tränen in die Augen. Genauso, auch dieses Mal. 

Behind Bars - Justin Bieber (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt