❀JUSTINS P.O.V. ❀
Ich hatte mir in meiner Zelle geschworen, nicht zu weinen, doch als ich meine Eltern und die beiden kleinen Kinder, die vermutlich meine Geschwister waren, an dem Tisch sitzen sah, konnte ich sie einfach nicht mehr zurück halten. Meine Füße waren wie angewurzelt und meine Muskeln waren wie eingefroren. Ich bewegte mich keinen Millimeter. Ich starrte nur auf die, mir so vertrauten, Personen, die mittlerweile aufgestanden waren. Ab und zu wurde meine Sicht unklarer, als die ein oder andere Träne meine Augen verlies. Jemand stubste meinen Rücken, was dazu führte, dass das Eis, zu welchem meine Muskeln gefroren waren, auftaute, als würde die Temperatur von -57°C auf +60°C steigen. Das Wasser, zu welchem das Eis taute, spiegelte sich in meinen Tränen wieder, die nun immer öfter, beinahe ununterbrochen, aus meinen Augen flossen. Ohne das ich es überhaupt realisierte, ging ich den ersten, jedoch immer noch unsicheren, Schritt auf meine Eltern zu. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Lily hatte mir zwar versichert, dass sie mich immer noch liebten, aber was, wenn sie angst vor mir hatten? Mich für meine Taten hassten? Mich verabscheuten, nachdem ich ihre ganze Erziehung ruiniert hatte? Ich kam nicht dazu, mir weitere Fragen zu stellen, da meine Mutter auf mich zugerannt kam, um mich in eine feste, liebevolle, von Sehnsucht tropfende, warme Umarmung schloss. Auch ich nahm all meinen Mut zusammen und legte meine Arme um ihren zierlichen Oberkörper.
''Justin. wir haben dich so vermisst.'' Weinte sie. Ihre Stimme war noch immer die selbe. So liebevoll und herzlich wie vor 11 Jahren. Ihre Stimme zu hören, löste ein Gefühl in mir aus, welches ich nicht beschreiben kann. Ich war überglücklich, meine Eltern wieder gefunden zu haben, wütend, weil ich nie zurück zu ihnen gegangen bin, traurig, weil ich sie weinen hörte.
''Es tut mir so leid, mom.'' Entschuldigte ich mich. Für was? Dafür das ich sie unglücklich gemacht hatte. Die Schuldgefühle brodelten in mir.
''Es ist nicht deine Schuld Justin.'' Hörte ich zum ersten mal, seit elf Jahren, meinen Vater sprechen. Meine Mutter löste sich aus der Umarmung und sah mich mit einem warmen Lächeln an. Ich hatte ihre Liebe nicht mehr verdient. Ich hatte meine eigene Familie traurig, unglücklich gemacht. Das würde ich mir nie verzeihen. Mein Vater kam auf mich zu und öffnete seine Arme. Ich war nie ein Mensch, der großen Umarmungen, doch ich hatte sie einfach zu seh vermisst. Nachdem mich mein Vater wieder loslies, fiel mein Blick auf die zwei kleinen Kinder, die das Geschehen interessiert beobachteten.
''Mommy? Ist das Justin?'' Fragte der Junge, Jaxon. Mein kleiner Bruder. Meine Mutter nickte. Vorsichtig kam das Mädchen, Jazmyn, auf uns zu und versteckte sich hinter meiner Mutter. Es brach mir das Herz, zu wissen, dass ich meiner Mutter nicht geholfen habe. In der Zeit, in der sie mich am meisten gebraucht hatte, war ich nicht da. Ich hätte sie beschützen müssen, egal vor was. Jetzt war ich in eine Schiene abgerutscht, in der ich nicht mehr sein wollte. Aber ich wusste, würde ich austreten, hätten selbst meine Jungs keine wahl. Sie müssten mich eiskalt umbringen. Ich wusste nicht wie ich Jazmyn und Jaxon gegenübertreten sollte. Immerhin haben sie vor einigen Tagen erfahren das sie einen kriminellen Bruder haben, auch wenn sie damit vermutlich nicht viel anfangen konnten. Ich wollte nicht, dass angst vor mir hatten. Ich beschloss den ersten Schritt zu machen. Ich kniete mich auf ihre Augenhöhe hinunte und wollte ihr gerade meine Hand reichen, damit sie sie schütteln konnte. Ich war überrascht, als sie ihre kleinen Arme um meinen Hals schlang.
''Mommy hat mir mehr von dir erzählt als Jaxon. Ich hab dich vermisst. Auch wenn ich weiß, dass du nicht immer ganz artig warst.'' Flüsterte Jazmyn kichernd in mein Ohr. Meine Arme hatten sich schon längst um ihren zierlichen, kleinen Oberkörper gewickelt und drückten sie fest an mich. ICh lies den Tränen erneut freien Lauf. Ich hörte kleine Schritte und kurze Zeit später, waren auch Jaxons Arme um meinen Hals geschlungen. Ich zog ihn auch in meine Arme und weinte hemmungslos.
''Mommy und Daddy haben dich vermisst.'' Sagte Jaxon.
''Ich weiß. Aber das müssen sie jetzt nicht mehr. Ich geh nie wieder fort.'' Sagte ich so laut, dass auch meine Eltern es verstehen konnten. Ich hörte ein Wimmern. Das Weinen meiner Mutter. Ich stand auf und lief zu ihr. Ich wickelte meine Arme um ihren Körper, kurz bevor sie fast vor Tränen zusammen brach.
''Mom, bitte hör auf zu weinen. Ich gehe nie wieder weg, hörst du? Nie wieder.'' Versprach ich ihr und streichelte ihren Kopf während sie ihre Tränen auf meinem Oberkörper verschüttete.
''Versprich mir uns nie wieder zu verlassen.'' Bat sie mit zitternder Stimme, nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte.
''Nie wieder. Elf Jahre waren lange genug. Ich hasse mich dafür, dass ich nie zurück gekehrt bin, Mom. Es tut mir so leid, das ich euch enttäuscht habe. So sehr. Könnte ich es rückgängig machen, würde ich es ohne zu zögern tun. Bitte hasst mich nicht.'' Versuchte ich ihr meinen Selbsthass zu erklären.
''Justin, wie könnte ich dich je hassen? Du bist mein Sohn, und das wist du auch immer bleiben.'' Versicherte sie mir und nahm mein Gesicht in ihre Hände, sodass sie mir direkt in die Augen sah. Ich sah die Ehrlichkeit und Liebe in ihren Augen. Umso länger ich ihr in die Augen sah, umso mehr Reue spürte ich durch meine Adern fließen.
Nach all dem Geweine, hatte ich vollkommen Lily vergessen. Ich musste ihr einfach danken. Sie hatte so viel für mich getan, obwohl sie wusste, was ich alles getan hatte. Ich rannte hinüber zu dem Telefon, von welchem sie mir erzählt hatte und drückte Kurzwahltaste eins. Ich lies es einige Male klingeln, bevor ich wieder auflegte.
Einen Augenblick später, stand sie auch schon im Raum. Ohne zu zögern rannte ich auf sie zu und legte meine Arme um ihren Oberkörper. Wieder durchzuckte dieses Kribbeln meinen Körper, welches ich immer spürte, wenn ich Lily auch nur ansah.
''Danke Lily.'' Sagte ich nur. Sie vestand sofort und legte ihre Arme um meinen Bauch und dückte mich fest. Sie sagte kein Wot, sie wusste wie dankba ich ihr war. Und sie wusste auch, dass sie nicht gegen mich ankommen würde, wenn sie dagegen argumentieren würde. Das Kribbeln wanderte bis zu meinen Zehenspitzen. In meinen Gedanken diskutierte ich mit mir selbst, ob ich ihr sagen sollte, dass ich Gefühle für sie entwickelte.
Angst machte sich in mir breit, dass sie mich gehen lassen würde, nachdem sie mich wieder zu meinen Eltern gefürht hat. Das konnte ich nicht zulassen, Ich brauchte sie. Ich entschied mich dazu, es ihr nicht zu sagen, aus Angst, sie würde mich nicht wollen. Ich wusste, dass sie meine Gefühle nicht erwiederte.
Ich musste die Freundschaft mit ihr aufrecht ehalten, selbst wenn das bedeutete meine Gefühle geheim zu halten oder zu unterdrücken.
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Behind Bars - Justin Bieber (German)
FanficJustin. Der meist gesuchte Verbrecher in ganz Amerika, festgenommen von ihrem Vater. Lily. Das brave Mädchen welches das Gute in ihm Sucht.