• Kapitel 5 •

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Auf dem Meer/ Neue Welt

Law's PoV

Ich saß zusammen mit Bepo und Penguin am Tisch. Wir redeten ein wenig über die letzten Geschehnisse und darüber, wie es weiter gehen soll. Plötzlich wurde die Tür von außen geöffnet und eine leise, weibliche Stimme fragte: "Darf ich reinkommen?" Dies bejahte ich, worauf sich Lenne auch schon zu uns setzte. Sie sah ziemlich nachdenklich aus, als sie so da saß und auf die Tischplatte schaute. "Also...ähm, Law", begann sie zögerlich. Mit einem kurzen Nicken bedeutete ich ihr, dass sie weiter sprechen soll.

"Ich habe nachgedacht. Wenn du mir bei etwas hilfst, wäre ich bereit, euch beizutreten", sagte sie, dabei sah sie mich an. "Bei was sollte ich dir helfen?", wollte ich als erstes wissen. Ihre Miene verfinsterte sich leicht. "Ich will, dass du mir hilfst, meinen besten Freund zu finden". Ich bestand darauf, dass sie mir etwas über ihren Freund erzählen sollte und warum sie ihn sucht. "Sein Name ist Kaito. Er ist ein Jahr älter als ich. Vor vielen Jahren kamen ein paar in schwarz gekleidete Männer auf unsere Insel", erzählte sie.

In schwarz gekleidet? Könnten das Agenten der Weltregierung gewesen sein? "Sie haben uns geschnappt und wollten uns auf ihr Schiff zerren. Kaito hat sich schlussendlich für mich eingesetzt. Er hat sich bereit erklärt, mit ihnen zu gehen, wenn sie mich dafür in Ruhe lassen. Aber ich habe die Hoffnung noch lange nicht aufgegeben, dass er noch am Leben ist".

Ich sah Lenne eine Weile an. Bisher war sie doch immer taff und hat sich nicht gehen lassen. Dieser Verlust musste wohl sehr schlimm für sie gewesen sein. "Und dafür würdest du Piratin werden?", war meine erste Frage dazu. Als Antwort bekam ich nur ein schnelles Nicken. Also, will sie, dass wir einen Mann suchen, von dem sie nicht weiß, ob er überhaupt noch am Leben ist?

Ich verschränkte die Arme vor der Brust. "Na gut. Ich bin einverstanden". Meine Crew sah mich ungläubig an, so als hätte ich den Verstand verloren, wobei ich zugeben musste, dass ich darauf nicht wirklich scharf war. "Echt jetzt?", rief sie wie ein Kind aus. "Vielen Dank, Käpt'n". Unweigerlich musste ich deshalb Lächeln. Da haben wir uns ja mal einen verrückten Floh geangelt.

"Dass unser Kapitän so gutmütig wäre, hätt ich nicht gedacht", äußerte sich Penguin und Bepo kicherte. "Seid still", fuhr ich sie an. Was dachten die denn von mir? Das ich Gefühle für Lenne entwickeln könnte? So was albernes. "Geht wieder an die Arbeit".

Ich ging mit Lenne zurück ins Krankenzimmer. Ich wollte sie noch mal untersuchen. "Ihr seid euch wohl sehr nah gestanden, oder?", fragte ich sie vorsichtig. "So ist es. Wie waren die besten Freunde und haben uns sogar ein Haus geteilt", antwortete Lenne.
Ich nickte zum Verständnis und ich musste zugeben, dass sie mir leid tat.

"So. Es ist soweit alles in Ordnung", sagte ich, nachdem ich die Untersuchung abgeschlossen hatte. Lenne lächelte freudig, offensichtlich, weil sie nun nicht mehr ständig im Bett liegen musste.

"Darf ich mir was von dir leihen?", fragte sie. Verwirrt sah ich sie an. "Was meinst du?" Langsam erhob sich Lenne von der Krankenliege. "Ein Oberteil", meinte sie. Mit einem komischen Lächeln fuhr sie fort: "Du weißt doch, wie lange ich dieses Shirt hier schon trage".

Das Mädchen war echt anstrengend, deshalb hoffte ich auch, dass wir bald die nächste Insel erreichen würden, damit sie sich eigene Klamotten kaufen konnte. "Okay, komm mit", sagte ich schließlich, bevor ich die Tür öffnete und das Krankenzimmer verließ. Ich führte Lenne in meine Kajüte, wo sie sofort anfing meinen Kleiderschrank zu durchwühlen.

"Wenn ich nur nicht so klein wär...", murmelte sie, während sie ein T-Shirt nach dem anderen aus dem Schrank zog und sich vor den Körper hielt. Sie reichten ihr fast bis zu den Knien. Wer hätte gedacht, dass mein Leben in so kurzer Zeit so kompliziert werden könnte?!

"Danke". Ich war überrascht, als sie mich plötzlich mit einem weichen Blick ansah. Bislang hatte sie mir ja immer die Zunge rausgestreckt oder andere Albernheiten gemacht. Nach diesen Worten ging sie an mein Bett. Sie bedeutete mir mit einer Geste, mich umzudrehen.

"Ich kann ja auch gleich gehen", meinte ich. "Nein. Ich kenn mich auf diesem U-Boot noch nicht wirklich aus", erwiderte sie. Im nächsten Moment kam Penguin von der Treppe runter. "Da seid ihr ja", begann er, hielt aber inne, als er Lenne im Zimmer hinter mir erblickte. "K-Käpt'n, wir nähern uns einer Insel". Das wurde aber auch langsam Zeit. "Lenne, komm mit hoch. Wir tauchen gleich auf", rief ich ihr zu.

Als wir dann endlich die Oberfläche erreicht hatten und die Luke geöffnet war, kletterte Lenne sofort nach draußen. "Tut das gut, wieder an der frischen Luft zu sein", sagte sie. Ihre braunen Haare wurden vom Wind zersaust, aber das schien sie nicht wirklich zu stören.

Auch Bepo war sichtlich erleichtert. Unter Deck war es ihm zu heiß und da konnte er einem schon auf die Nerven gehen.

Wir legten an einer kleinen Bucht an, von der ein Kiesweg in einen Wald führte. "Dahinter befindet sich vermutlich eine Stadt", äußerte sich Shachi. Jean Bart und Bepo bildeten den Schluss, während Lenne neben mir herlief. Seit ich ihr versprochen hatte ihr bei ihrer Suche zu helfen, war sie richtig fröhlich, eigentlich schon zu fröhlich.

"Erzähl mal was über dich", sagte sie plötzlich. Musste das jetzt sein?! "Warum interessiert dich das?", fragte ich sie monoton. Daraufhin legte sie den Kopf leicht schief. "Na ja, ich hab dir schon sehr viel von mir erzählt und du bist jetzt mein Kapitän, also will ich dich ja auch besser kennenlernen".

"Ich rede nicht gerne darüber", gestand ich. "Du musst ja nicht gleich alles verraten, aber sag mal, woher kommst du?", wollte die braunhaarige wissen. "Aus dem North blue", antwortete ich knapp. Ein paar Schritte vor uns hatte der Wald ein Ende und wie Shachi schon vermutet hatte, lag dahinter eine Stadt.

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Yeah, I' m still alive.

Silver Strike (One Piece)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt