Kapitel 5 ♡

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Nun standen wir vor der Eingangstür. Ich hörte die Musik, die dort lief.

Ayla: ,,Was muss ich genau machen?"

Davud: ,,Das gleiche wie im Café, nur dass die meisten dort Alkohol bestellen. Außerdem musst du die Tische putzen, die Shishas vorbereiten und die Kohle auffüllen. Aber das ist nicht schwer."

Ayla: ,,Okay."

Wir gingen rein. Davud winkte ein Mädchen zu uns, das auch hier arbeitete.

Davud: ,,Melisa, kannst du Ayla zeigen, wie man das mit der Kohle macht?"

Melisa: ,,Ja klar. Komm mit."

Sie zeigte es mir. Ich lernte schnell. Es war ja auch nicht allzu schwer.

Melisa: ,,Und ehm, wenn dir die Gäste zu aufdringlich werden, ruf einfach Caner."

Sie zeigte auf den Baarkeeper.

Zwinkerte er uns gerade zu?

Ach, ist auch egal. Ich musste arbeiten. Im Moment war nicht so viel los. Aber es war auch erst viertel nach 9.

Nach etwa eineinhalb Stunden ging es erst richtig los. Die Bar wurde immer voller. Inzwischen waren noch 2 weitere Kellnerinnen gekommen.

Ich fühlte mich beobachtet.

Ein unangenehmes Gefühl. Ich sah mich um und sah direkt in die Augen von diesem Mann. Das war der Mann, der mir am vorigen Tag im Café so viel Trinkgeld gegeben hatte.

Irgendwie hatte ich das Gefühl ihn schon länger zu kennen.

Er saß an einem Tisch mit 5 weiteren Männern. Davud war auch dabei. Sie rauchten Shisha und unterhielten sich.

Ich putzte die leeren Tische ab und räumte dort die Shishas ab.

Inzwischen war schon halb 2 und es waren fast keine Gäste mehr da.

Davud: ,,So Leute, ihr könnt nach Hause."

Er drückte allen Geld in die Hand. Mir gab er 80€.

Wow. Mit dem Trinkgeld zusammen hatte ich über 100€ verdient.

Ich ging zur Toilette um mich umzuziehen.

Aufeinmal kam Melisa rein.

Melisa: ,,Weißt du schon, wie du heim kommst?"

Ayla: ,,Nein."

Melisa: ,,Willst du bei uns mit fahren?"

Ayla: ,,Gerne."

Ich kannte sie zwar nicht, aber sie schien ganz nett zu sein. Also nahm ich meine Tasche und fuhr mit ihr und Caner mit.

Melisa: ,,Und wie fandest du es?"

Ayla: ,,Ganz gut. Bin nur müde."

Caner: ,,Daran gewöhnt man sich."

Melisa: ,,Wie alt bist du?"

Ayla: ,,Fast 17. Ihr?"

Melisa: ,,So jung noch? Also ich bin 18 und Caner ist 20."

Als ich endlich zu Hause war, sah ich, dass an meiner Zimmertür ein Zettel hing.

Darauf stand: Vergiss nicht, morgen mit Kenan um 11 Uhr zum Spielplatz zu gehen.

Liebe Grüße
Zeynep.

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Sonntag - der einzige Tag, an dem ich frei hatte.

Es war halb 10, ich war total müde und hatte keine Lust aufzustehen. Kenan rannte die ganze Zeit durch die Wohnung. Er freute sich wohl riesig, mit mir zum Spielplatz zu gehen.

Ich dagegen war noch voll fertig von der Arbeit. Das ganze Rumgelaufe hat mir Muskelkater in den Beinen gebracht.

Mit Mühen konnte ich aufstehen. Meine Tante saß am Küchentisch und aß ein Brötchen, während sie Zeitung las.

Sie schien nicht genervt von Kenan zu sein, sie war so vertieft in ihre Zeitung, dass sie mich nicht mal bemerkte.

Kurz vor 11 gingen Kenan und ich schließlich los.

Der Spielplatz war keine 500 Meter von unserem Haus entfernt.

Kenan: ,,Kennst du Emre?"

Ayla: ,,Nein. Wer ist das denn?"

Kenan: ,,Mein bester Freund. Er ist heute auch auf dem Spielplatz. "

Als er das sagte, war er sehr stolz. Er geht noch nicht lange in die KiTa und hatte bis jetzt auch noch keine Freunde gehabt.

Ayla: ,,Wenn das so ist, dann freue ich mich sehr, ihn jetzt gleich kennen zu lernen."

Aufeinmal rannte Kenan weg und schrie nach Emre.

Er saß auf einer Schaukel und wurde von einem jungen Mann angeschubst.

Es war Caner, der Barkeeper in der Shishabaar, der mich gestern nach Hause gefahren hat.

Caner: ,,So sieht man sich wieder."

Ayla: ,,Ich hätte nie gedacht, dass du was mit Kindern unternimmst."

Caner: ,,Emre ist mein Halbbruder."

Ayla: ,,Okay."

Ich setzte mich neben Caner auf eine Bank, die im Schatten stand.

Caner: ,,So siehst du also ungeschminkt aus."

Dabei lachte er.

Was will er damit andeuten?

Seh ich wirklich so scheiße aus?

Caner: ,,Denk nicht falsch. Du bist wunderschön."

Ayla: ,,Ah, danke."

Caner: ,,Wirklich. Ich hätte nicht gedacht, dass du so hübsch bist."

Zum ersten Mal schaute ich in seine tiefblauen Augen. Ich hatte noch nie so aussagekräftige Augen gesehen.

Sie waren wirklich unbeschreiblich.

Er sah allgemein richtig gut aus.

Er hatte einen 3-Tage Bart und einen Undercut. Er war ziemlich groß und trainiert. Sein Haar war schwarz wie die Nacht.

Sicherlich rannten ihm die Mädchen hinterher. Melisa ist bestimmt seine Freundin.

Ewiger SchmerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt