Kapitel 18

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Das einzige Geräusch was im Haus zu hören war, war das knistern des Feuers im Speisesaal. Ein starker Schneesturm war über das Katzendorf, wie ein Dieb in der Nacht eingebrochen. Niemand hatte damit gerechnet, alle waren viel zu abgelenkt mit der Nachricht gewesen, das Gideon, der Anführer einer kleinen mordlustigen Gruppe von Verbannten, immer noch am Leben war und im Wald herum hauste, wie ein Gespenst. Jetzt saßen die acht Katzenwesen und ein Mensch dicht an einander, mit dicken Wolldecken, einander gedrückt um die Kälte auszuhalten. Auch wenn der Sturm sie erst vor zwei Tagen heimgesucht hatte, so brachen jetzt schon zwischen einigen, eine große Diskussion aus. Die Lebensmitteln im Haus reichten nicht aus und keiner konnte das Haus verlassen, geschweige sich betreten.
Wut kochten in Marinette immer wieder auf, wenn sich Victoria mal wieder mit einer von den restlichen sieben auseinander setzen musste, um das Thema wie sich diese Zeit überleben sollten besprachen! Der Stamm hatte am Anfang nicht genügend Nahrung für alle gehabt, was am sehr frühen Winterbeginn und auch daran lag das Chloe und ihr Vater André Bourgeois nicht richtig mit der Ente gehandelt hatten! Chloe genoss den vollsten Luxus im Dorf und hier kämpfte man ums überleben! Nun war es wie gesagt sehr leise zwischen ihnen. Die gesamte Aufmerksamkeit von den Kriegen und Kriegerinnen lag bei der ehemaligen schönen Holzuhr, die vor ein paar Minuten geopfert wurde und nun langsam von Feuer verschlungen wurde. Keiner wagte es ein mucks von sich zu geben, aus Angst eine erneute Diskussion zu starten. Mit jeder Minute die verging, umso schwerer wurde der Drück der auf jeden wie ein großer Felsen lag, zugleich würde es auch immer schwieriger eine erneute Ausbruch zu unterdrücken. Die Schwarzhaarige schrie immer wieder in sich hinein, doch anstatt sich freier zu fühlen, wurde die Belastung in ihrem Inneren nur noch schwerer! Sie konnte kaum schon klar denken und eine unerklärbare Angst klammerte sich wie, ein Ertrinkender an einen Rettungsring fest.
-Und was ist wenn das alles hier eine Bestrafung ist?-, flüsterte die Oberste Kriegerin und drückte dabei ihren Körper engeren an den ihres Bruders. Plötzlich schien sich etwas zu verändern, Marinette konnte das ganz gut spüren. Was eins wie Felsen sie unterdrückten, war zersprungen und nun engte sie Steine ein. Diese Wesen lebten im enger Harmonie zu ihrer Umgebung, sie nahmen sich nur das wichtigste um den Kreislauf nicht zu schaden. Nicht wie wir Menschen. Dieser Gedanke schoss es der Schwarzhaarigen über den Kopf. Erbeuten und andere schaden stand ganz oben auf der Liste.
-Bestrafen? Der ganze Schnee tut deinem Verstand nicht gut! Weshalb sollte uns der Wald bestrafen?-, zischte Plagg und drückten den schlafenden Körper von Adrien enger an sich. Denn auch wenn er den Worten der Weißen nicht so recht traute und sich immer als der stärkere ausgab, so beschützte er sein Bruder vor alles was ihm schaden könnte.
-Es gibt viele Möglichkeiten warum uns der Wald bestrafen möchte. Vielleicht haben wir jemand den etwas weggenommen, was wir nicht hätten nehmen sollen!", murmelte der Goldhaarige leise vor sich hin.
-Und was zum Beispiel?-, knurrte Plagg zurück.
Niemand antwortete, doch Marinette konnte spüren wie manche Blicke auf ihr lagen. Doch sie sah nicht auf, ihr Blick halt den dunklen Holzboden, sie wollte nicht das die Katzen dachten sie seien Schuld, in dem sie die Schwarzhaarige aus ihren Dorf, als Gefangene nahmen! Wenn die Blauäugige genauer darüber nachdachte, gefiel es ihr hier mehr als bei sich Zuhause. Nein im Dorf, denn das war ihr Zuhause!
-Können wir dieses Gespräch später weiter führen? Das Feuer geht langsam aus!-, mischte sich die Stimme der Anführers Tochter ein. Niemand widersprach. Stumm wurde der Befehl ausgeführt, ohne lange zu hinterfragen.
-Mach dir keine Sorgen...ich denk nicht gerade, dass du Schuld bist...", murmelte ihr die Rothaarige leise beim vorbei gehen, in Marinette's Ohr. Erstaunt blieb sie für ein kurzen Moment stehen. Es war das erste Mal, dass die Grünäugige ihr etwas aufmunterndes sagte, doch hatte sie das ernst gemeint? Wie oft hatte Chloe so ähnliche Sätze gebracht nur um später etwas noch viel verletzenderes zu sagen? Doch darum sollte es jetzt nicht gehen, zuerst musste das Feuer und die anderen versorgt werden!

Währenddessen. Nicht weit vom Menschen Dorf entfernt. Gab es Überreste von einem alten Wachturm, noch bevor die ersten Siedler das Dorf erbauten gab es diesen Turm. Niemand wusste wieso er da war noch wer ihn gebaut hatte. Doch wer immer dieser jemand war, die kleine Rothaarige war ihm oder sie mehr als nur dankbar. Der Turm bot guten Schutz vor Schnee und Wind, auch ließ sich ohne große Mühe ein Feuer drinnen anzünden! Hier konnte sie sich von dem Schock, der ihr vor ein paar Wochen wieder fahren ist ausruhen. Diesen Ort würde niemand besuchen den genau so wie in ihren vorigen "Zuhause" lag auch auf diesen angeblich ein Fluch. Bei den Gedanken, dass sie überall dort untertauchte wo es angeblich Spuck musste sie lachen.
-Wie ich sehe geht es dir schon besser, hier trink etwas kleine.- Holte sie eine Stimme aus ihren Gedanken. Vor ihr stand diese Katze, die ihr das Leben gerettet hatte! Was wohl mit ihr passiert währe hätte Molly nicht so ein wichtigen Einfluss auf Gideon gehabt hätte? Am besten erst garnicht darüber nachdenken!
-D..Danke...-
Schnell nahm sie ihr das grob zu einer Schalle geschnittenen Holzstück aus der Hand und trank daraus.
-Du kannst ja doch sprechen...willst du mir nicht dein echten Namen verraten?-, fragte Molly sanft.
Doch Tikki wusste nicht so recht. Irgendwie gaben sich beide nicht als die aus die sie waren. Molly eins zu Nachtschwarzes Haar wurde mit jeden Tag heller, an ihren Haaransatz konnte man sogar schon sehen, dass sie eigentlich Blond war.
-Okay ich verstehe du willst nicht.- Ein nicken kam als Antwort. -Na schön, ich gehe kurz raus um schau zu das wir was zu essen bekommen, bleib du hier und wärm dich auf!-
Wieder nickte Tikki und sah zu wie die Katze die Hölle verließ. Zu ihrem Glück, hatte hier der Schneesturm kaum etwas angerichtet. Dies war dem starken Winden, an der Schlucht zu verdanken. Somit konnte man in dem Teil des Waldes sich ohne große Probleme raus trauen und genau das wollte Tikki ausnutzen! Es war Nacht, somit waren wenige wenn sogar niemand mehr im Dorf wach, der ihr gefährlich werden konnte und so weit ihr bekannt war, arbeiteten ihre Eltern bis spät in die Nacht. Wenn es heute Nacht nicht eins dieser Tage war, wo Sabine und Tom sich früher schlafen legten wegen der vielen Arbeit, so konnte sie heute endlich ihre Mutter wieder sehen!
Vorsichtig streckte sie den Kopf um sicher zu gehen, dass Molly sich nicht doch gerade in der Nähe rumtreibet. Doch es war alles still, viel zu still konnte man sagen, doch Tikki wollte es wagen. Die Sehnsucht nach ihren Eltern zwang sie förmlich dazu und jetzt war die beste Gelegenheit.
Ihr gefiel das knirschen vom Schnee immer wieder wenn sie ein Fuß vordem anderen setzte. Wie es wohl war mit anderen Kinder ein Schneemann zumachen oder ein Schneeengel? Wie war es generell Freunde zuhaben? Sie wusste es nicht, vom Tag ihrer Geburt bist vor einem Monat, hatte sie versteckt leben müssen, angeschnitten von anderen Lebewesen. Wieso? Wegen ihren Haaren! Rot die Farbe der Hexen! Sie konnte sich genau erinnern als Marinette ihr immer Geschichten erzählt hatte, von einer Mitschülern wie Sabrina, Natahniel und Alix die sich die Haare färben mussten, um nicht verbrannt zu werden! Sabine hat es nicht übers Herz gebracht ihrer jüngeren Tochter die Haare zu färben. Die Mutter liebte die ihre Tochter so wie sie war und so sollte sie auch bleiben, mit diesen wunderschönen roten Haaren!
Vor dem Dorf blieb die Blauäugige stehen. Die Bäckerei war eines der wenigen Häuser die Nahe am Waldrand standen, somit musste sich nicht viel bezweifeln, das einzige Problem war, das Haus des Bürgermeisters. Das Fenster seiner Tochter hatte den perfekten Ausblick und die Bäckerei war das erste was man von dort oben sah. Auch noch brannte Licht von dort. Einige Sekunden wartete Tikki, sie suchte die Silhouette dieser für ihre Schwester so verhassten Person, doch sie sah keine. Schnell rannte sie zur Hintertür, immer wieder vergewisserte die Rothaarige sich, dass sie niemand sah. Leicht klopfte Tikki und hoffte das man sie gehört hatte. Ihr Herz fing schneller an zu schlagen, als die Tür tatsächlich geöffnet wurde! Die warme Luft von drinnen Schlug ihr ins Gesicht und ihr Grinsen wurde einfach breiter!
-Ja bitte?-, fragte die sanfte Stimme ihrer Mutter, wie sehr sie die vermisst hatte.
-Mama, ich bin wieder da.-, flüsterte die Kleine und unterdrückte so gut es ging einen Freudenschrei!
-Das ist unmöglich...Tikki, aber wie...das Haus...-, Sabine wich einige Schritte zurück.
-Keine Sorge Ma, ich bin kein Geist. Kurz bevor es angefangen hat zu brennen, bin ich in den Wald geflüchtet.-, erklärte die jüngste der Dupain Cheng Familie und trat in das Haus ein. Sofort schloss sie die Tür hinter sich und sah wieder zu der Frau die ihr das Leben geschenkt hatte.
-Tikki...meine Kleine Tochter lebt...- Ehe Tikki sich versah, hatte Sabine sie schon in den Armen. Die Chinesin weinte, nach all dem, hatte sich doch nicht alles verloren. Tikki lebte. Marinette ebenfalls und was wollte die Grauäugige mehr.
-Ich kann nicht die ganze Nacht hier bleiben Mama...-, die Rothaarige brach ab. Wie sollte sie ihrer Mutter erklären, dass sich eine Katze um sie kümmerte?
-Wieso?-
-Da ist... eine von diesen Katzenwesen! Sie hat mir das Leben gerettet! Auch möchte ich sie nicht erschrecken weil ich dich kurz besuchen gekommen bin.-
Sabine staunte nicht schlecht, doch sie begriff nicht was sich im Hintergrund alles zusammen tat.
-Komm rein, wärm dich auch und bei einer heißen Tasse Tee erklärst du mir alles.-
-Abgemacht!-
Und so wurde dieser Abend für Sabine der schönsten seit langem. Ihr Mann war heute nicht da, da er zur Stadt reisen musste um den Vorrat an Weizen wieder zu füllen. Doch Tikki fühlte diese Leere in ihrem Herzen.
Ihre kleinste Tochter erzählte ihr alles! Vom Plan Marinette zu suchen und wie sie sich dabei in den Klauen der Verstoßenen verfing bis zu dem Teil an dem sie sich in den Turm Ruinen Schutz suchten. Denn Teil mit dem Kampf, das sie von einer der Katzenwesen angegriffen worden ist und das Marinette dabei war, ließ sie aus.
-Und weißt du den Namen dieser Katze?-
-Sie heißt Molly und sie hat wunderschöne Grüne Augen!-
Sabine verschluckte sich, als sie den Namen hörte.
-Molly?-
Dies müsste alles ein sehr großes Missverständnis sein.
-Ja kennst du sie?-

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Ach endlich wieder ein Kap

*Hört von hinten Kriegsgeschreie* Wo zur Hölle warst du? Du kleine *******

Ja ich hab es hier sehr vermisst :)
Sorry, ich hatte die übelsten Schreib Blockade und auch ging es mir nicht so. Aber jetzt bin ich back!

Adrinette; Ruf der KatzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt