Kapitel 6

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»Du hast mich gerufen, mein König?«, fragte ich, als ich den Thronsaal betrat

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»Du hast mich gerufen, mein König?«, fragte ich, als ich den Thronsaal betrat.
»Nenn mich nicht so«, zischte Roan wütend und in voller Größe trat er auf mich zu. »Ich war niemals dein König. Für dich war ich nur ein Werkzeug, welches du brechen musstest, damit es unter deinem Willen steht.« Seine Finger umschlossen meinen Hals. Ich versuchte mich aus dem Griff zu befreien, doch Roan war weitaus stärker als ich. »Dass du ein Natblida bist, hast du mir nur erzählt, um mein Vertrauen zu gewinnen.«
»R-Roan ...«, krächzte ich, während ich panisch nach Luft schnappte.
»Doch hier ist meine Antwort: Unsere Allianz ist gebrochen.« Er ließ mich los und unsanft stürzte ich zu Boden. Tränen waren in meine Augen getreten und verzweifelt atmete ich ein und aus - und bei jedem Atemzug schmerzte meine Lunge umso mehr.
Roan wandte sich ab und schritt die Stufen zu seinem Thron hinauf. »Die Skaikru haben uns verraten. Sie sagten, sie würde sie uns helfen, stattdessen rüsten sie ihr Schiff neu auf, um gegen die Strahlung geschützt zu sein, und versuchen mithilfe von Experimenten an einem Natblida die Menschen resistent zu machen.«
»Ich wusste, davon nichts«, sagte ich und kämpfte mich zitternd auf die Beine.
»Du hast Kontakt zu deinen Leuten aufgenommen«, brüllte Roan aufgebracht. »Einer meiner Krieger hat es mir erzählt. Er hat es gesehen.«
»Ich habe nur mit Bellamy gesprochen. Er hat mir nichts davon erzählt«, verteidigte ich mich.
Der König Azgedas lachte. »Bellamy. Sicher weiß er nicht von dem, was du mir erzählt hast, oder? Was du mir gegeben hast?«
Ich schluckte schwer, antwortete nicht.
Ein Grinsen erschien in Roans Gesicht. »Hab' ich's mir doch gedacht. Was hälst du davon, wenn ich es ihm erzähle? Alles erzähle?«
Augenblicklich verfinsterte sich meine Miene. »Ai na frag yu op!«, schrie ich und wollte mich auf ihn stürzen, doch da wurde ich von einem seiner Wachen an den Armen gepackt.
»Hukop-de ste odon. Trikru en Skaikru laik baga. Em laik wor«, erklärte Roan, während ich grob aus dem Saal gezerrt wurde.
Ich wurde in die Kerker gebracht und in eine Zelle eingesperrt. Man legte mir Ketten um, die an den Gitterstäben befestigt waren und ließ mich dann allein.
»Rose?«, erklang auf einmal eine bekannte Stimme und erst jetzt bemerkte ich, dass Bellamy und Kane ebenfalls in der Zelle saßen.
»Bellamy, was machst du hier?«, fragte ich sofort.
»Man hat uns im Wald gefangengenommen und hierhergebracht«, erklärte er. »Sie haben Stephen ausgefragt und sind so an die Informationen gekommen. Er ist jetzt tot. Sie denken, wir kämpfen gegen sie.«
»Sie denken nicht«, zischte ich und spie aus. »Sie handeln nur.« Ich begann an den Ketten zu zerren und zu ziehen - vergeblich. »Breik nou au!«
»Rosana«, sagte Kane ruhig, »das wird nichts bringen.«
»Diese verdammten Mistkerle. Sie lernen's einfach nicht. Alles muss mit Krieg und Tod geregelt werden.« Ich sank zu Boden und lehnte mich gegen die Gitterstäbe.
»Hast du Octavia gesehen?«, fragte Bellamy mich.
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, schon eine Weile nicht mehr. Ich verlasse selten den Turm.«
»Konntest du in Zeit, als du bei Roan warst, irgendwas erreichen?«, wollte Kane von mir wissen.
»Meinst du, dass er mir vertraut hatte? Ja, das tat er. Und jetzt ist alles weg - nur euretwegen. Weil ihr nicht die Klappe halten konntet.«
»Hey!«, rief Bellamy mit düster Miene. »Gib uns nicht die Schuld daran. Stephen hatte Angst. Ich denke, das kennst du.«
»Ich würde lieber sterben, als mein Volk zu verraten«, zischte ich.
Überrascht von meinem Verhalten sah Bellamy mich an. »Du hast dich verändert«, bemerkte er.
Ich antwortete nicht, sondern wandte mich nur von ihm ab.

Die Zelle wurde aufgeschlossen und Roan, Echo und einige Krieger der Ice Nation traten herein. Ihre Gesichter trugen ihre Farben - sie waren gezeichnet für den Krieg.
»Auf die Beine«, befahl Echo uns und wir erhoben uns.
»Was tut ihr?«, verlangte Kane zu wissen.
»Wir bringen euch nach Hause«, erklärte Roan.
Ich musste ihn eindringlich und versuchte ihm mit Blicken deutlich zu machen, dass er nichts Bellamy und Kane verraten sollte. Gekonnt ignorierte er mich.
»Euer Schiff ist eine Zuflucht vor Praimfaya, also beabsichtige ich, es mir zu nehmen.«
»Das müsst ihr nicht tun«, meinte Kane. »Wir können gemeinsam eine Lösung finden.«
»Glaubst du, er geht darauf ein?«, fragte ich genervt. »Es interessiert ihn nicht.«
»Nicht so abgeneigt, Rosana. Vergiss nicht die schöne Zeit, die wir miteinander hatten.« Roan lächelte mich provokant an und ich musste mich sichtlich zusammenreißen, nicht etwas zu kontern. Dafür bemerkte ich Bellamys stechenden Blick ganz deutlich, der zwischen mir und dem König Azgedas wechselte.
»Macht sie für den Marsch fertig«, wies Roan an und wollte gehen.
»Octavia wird vorher da sein«, hielt Bellamy ihn zurück. »Sie wird sie warnen, dass ihr kommt. Ihr werdet verlieren.«
Roan stockte. Langsam wandte er sich um und warf Echo einen kurzen Blick zu. Obwohl ich ihr Gesicht nicht sehen konnte, wusste ich, dass irgendetwas nicht stimmte. Auch Bellamy schien das zu bemerken, denn seine siegessichere Miene verschwand augenblicklich.
Echo wandte sich uns zu und zog eine zerbrochene Klinge unter ihren Pelz hervor. Sie warf sie uns vor die Füße - es war Octavias Schwert. Ich sah deutlich, wie Bellamys ganze Welt im Innern zusammenbrach. Den Schock, der mich erfüllte, erfasste ich nur unterbewusst. Bellamys Leiden hingegen berührten mich umso mehr.
»Sie wollte nicht lebend mitkommen«, sagte Roan. »Es tut mir leid.«
Bellamy schüttelte unentwegt ungläubig den Kopf. Tränen stiegen in seine Augen.
»Es war ein guter Tod«, meinte Echo, und Bellamy drehte uns den Rücken zu, das Gesicht gegen die Gitterstäbe gedrückt und verzweifelt vor sich hinschluchzend.
»Nau, ai na frag yu op«, zischte ich an Roan gewandt.
»Falls du diese Ketten loswirst, versuch' es. Doch das letzte Mal hätte ich dich auch beinahe getötet«, meinte der Mann.
»Beinahe«, knurrte ich.
Roan erwiderte meinen Blick, dann nickte er seinen Kriegern zu. »Lid honon-de in«, wies er diese an und ging, gefolgt von Echo.
Man packte uns, löste meinen Ketten von den Stäben und führte uns davon, während Bellamy weiter mit der schlimmsten Nachricht seines Lebens zu kämpfen hatte - ein weitaus schlimmerer Kampf als jene, die er auf dem Schlachtfeld erlebt hatte.

1027 Wörter

Wer von euch hat eigentlich schon die neue Staffel geguckt? Und wenn, wo seid ihr gerade?

Wie würdet ihr Rose einschätzen? Also ihren Charakter? Schreibt es in die Kommis <3

Trigedasleng:

Ai na frag yu op! - Ich werde dich töten!

Hukop-de ste odon - Die Allianz ist gebrochen.

Trikru en Skaikru laik baga - Trikru und Skaikru sind Feinde.

Em laik wor - Es herrscht Krieg.

Breik nou au! - Lasst uns raus.

Nau, ai na frag yu op - Jetzt werde ich dich töten.

Radioactive || The 100 Staffel 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt