Die Fraktion der Halbgötter [Percys Sicht]

Kapitel 3

Percy:
Nun war schon einige Zeit vergangen, seitdem die „Neuen", wie ich sie immer nannte, aufgetaucht waren, ungefähr eine Woche, in der sie nicht anerkannt worden sind, sich gut eingelebt haben und Freunde, aber auch Feinde gefunden haben. Letzteres hatte mit Clarisse' Initiationsritual zu tun. Ich war gespannt, wie die „Neuen" sich wehren würden. Da sie in den Fraktionen auch Initiationsrituale hatten, dachten sie sich nichts bei und so rief Clarisse einen nach dem anderen ins Mädchenklo. Die Halbblute wollte sie als letztes rufen.
Ich hatte euch ja schon erzählt, dass nur Tris und Four Halbblute waren. Clarisse hatte diesmal die Ausrede gefunden, dass sie den Unterschied zwischen Halbbluten, die trainierten und Sterblichen, die dies taten, ermitteln wollte, denn tatsächlich, hatten wir beschlossen, ausnahmsweise auch die Sterblichen auszubilden. (AN: Dieser Satz mit 31 Wörtern, ist nicht der längste, den ich geschrieben habe. Man mag es kaum glauben...)
Jedenfalls konnten sich nur die Angehörigen der Ferox kurz verteidigen, ehe Clarisse gewann. Nun kam Tris. Sie schaffte es ein paar Minuten nicht nass zu werden, bevor Clarisse gewann. Als schließlich Four reinkam, schaffte er es, nicht nass zu werden. Er verlor zwar gegen Clarisse, hatte sie aber deutlich geschwächt.
Als alle durch waren, schlug ich ihnen ein Wettschwimmen vor. Annabeth wolle grade etwas einwenden, als ich kaum merklich den Kopf schüttelte und grinste. Annabeth verstand und sagte zu. Von den „Neuen" sagten Four, Tris, Peter und Caleb zu. Marcus hatte keine Lust, wollte uns aber zugucken. Four flüsterte mir aber folgendes zu: „Eigentlich will er, aber für einen Altruan gehört es sich nicht, viel Haut zu zeigen. Selbst für Männer."

Als Marcus den Startbefehl gab, schwammen alle außer mir los. Four war an zweiter Stelle, direkt hinter Tris. Annabeth ließ sich hinter Peter langsam von der Strömung treiben. Caleb schaffte es nicht mal, Annabeth zu überholen. Sie waren nur gleich auf.
Als sie, nach ungefähr zwei Minuten, die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatten, begann ich ihnen zu folgen. Innerhalb von einer halben Minute, war ich gleich auf, mit Four, bevor ich in weitere 30 Sekunden später eine beträchtliche Führung hatte. Also ließ ich mich von der Strömung treiben, die zufälligerweise immer dort am stärksten war, wo ich mich befand. Ich betone das „zufälligerweise"! Ich hatte damit nichts zu tun. Übrigens spreche ich fließend Ironisch... nur so nebenbei!

Mittlerweile war ich im Ziel und Caleb hatte aufgegeben. Annabeth begann zu beschleunigen und überholte Peter, der sich langsam Tris und Four näherte und auch Tris und Four, welche nun gleichauf waren. Nur leicht außer Atem kam Annabeth nun an und beobachtete mit mir, wie Four Tris überholte.
Schließlich kam Four als dritter ins Ziel. Er war etwas schlimmer außer Atem, als Annabeth. Nach kurzer Zeit, kamen letztendlich auch Peter und Tris mit einem Photofinish ins Ziel, beide stark keuchend und wie ich fühlen konnte schweißüberströmt.
Nebenbei bemerkt konnte ich den Unterschied zwischen Meerwasser und Schweiß erkennen. Nur für die, die sich fragen, wie ich das erkennen konnte.
Ich hatte Caleb mittlerweile auch schon „gerettet". Ich sage das jetzt mal so, da er ein richtiges Drama daraus gemacht hatte. Zeus, hatte nun einen guten Freund, im Camp. Beide waren echte Drama-Queens. Es donnerte in der Ferne und ich verdrehte die Augen, während ich dachte: „Nimm's nicht so!"
Nachdem Wettschwimmen, gingen Annabeth und ich unsere jeweilige Hütte. Ich duschte und zog mir was Frisches an, bevor ich das Muschelhorn hörte und zum Essen ging.

Mein Essen saßen die „Neuen" immer bei mir am Tisch, da sie keinen eigenen hatten. Ab und zu gesellte sich Annabeth zu uns. Ich war grade am Essen, als neben mir, über Tris' Kopf etwas leuchtete. Ein zerbrochenes Rad, das Zeichen, der Nemesis. In ihrer Hand materialisierte sich etwas. Eine Stimme sagte: „Gebrauche in weise!" Dann erkannte ich, was es war. Leo sprang fast einen ganzen Meter zurück. Es war ein Glückskeks. Ich zwinkerte den Stollzwillingen nur zu und rief: „Conner, Travis! Ein Nemesis -Kind! Ihr wisst, was ich meine!" Die meisten guckten verwirrt. Nur Conner und Travis stiegen in mein Grinsen ein und rannten los.

„Heil dir, Tris Prior, Tochter der Nemesis, Göttin der Rache und des Gleichgewichts!" Alle knieten kurz nieder, erhoben sich und Annabeth erklärte Tris, wer ihre Mutter ist und das ganze Zeug eben.

Dann kamen die Stolls mit einem kleinen Paket in der Hand wieder und überreichten es mit. Ich gab es Tris und sagte: „Hier, für dich, Tochter der Rache" Bei diesem Titel, guckte die etwas komisch, öffnete aber das Paket. Als wir Halbgötter den Inhalt sahen, begannen wir alle zu lachen. Die „Neuen starrten uns verwirrt an. Wir lachten aber nicht nur über ihre Minen, sondern auch über den Inhalt des Päckchens und die Beziehung zu Tris. In der Verpackung lag eine schlichte, schwarze...Augenklappe. (AN: Für alle, die es nicht verstehen: Percy schenkt ihr die Augenklappe vorsorglich, falls Tris, wie ihr Halbbruder Ethan, ihr Auge gegen ein großes Schicksal tauschen sollte.)

Als sich alle beruhigt hatten, gingen wir zum Lagerfeuer. Es herrschte ausgelassene Stimmung und ein Paar Camper klärten die „Neuen" über den Insider mit der Augenklappe auf. Doch auf einmal, stieg grüner Rauch auf. Als ich mich nach der Quelle umsah, sah ich Rachel, aus deren Mund dieser quoll. Dann begann sie mit der Stimme des Orakels zu sprechen:
„Die Nacht wird kommen,

Wenn der Krieg begonnen.

Der Abgrund wird unterstützen,

Doch nicht nur mit Geschützen,

Auch Monster werden dort sein,

Und erst wollen sie vernichten, den Himmlischen Schein.

Dann, in der ewigen Nacht,

Wird keine Heldentat mehr vollbracht.

Denn dann hat sie schon gewonnen,

Und Rache schon genommen.

Also verhindert den Untergang des Lichts,

Dann passiert nichts.

Doppelte Weisheit, Rache und Meer sind die vier Helden,

Aus so unterschiedlichen Welten.

Und am Ende, die Unbestimmten vereint,

Die Fraktion der Halbgötter, in aller Pracht, erscheint."


Als sie zu Ende gesprochen hatte, brach sie zusammen.