Kapitel 6

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Zu meiner Schule gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Wir lernen viel über Panem und die Hungerspiele.
Schreiben hier und da ein paar Tests, machen Ausflüge und halten Referate.
Also im großen und ganzen eigentlich eine gute Vorbereitung für die Spiele.
Es gibt den Kurs "Panem", welcher der einzige ist, der im Klassenraum stattfindet und leider auch der einzige Kurs, den ich zusammen mit Noella und Jessy belege. Des Weiteren gibt es noch der Kurs "Hungerspiele" und "Allgemeinwissen". Ja, kinderleicht zu merken, trotzdem mag ich die Schule nicht wirklich und trainiere viel lieber.
Ich bin so froh, dass Cato nicht in diesem Kurs ist. Wenigstens kann ich ihm heute aus dem Weg gehen.
Ich setze mich auf meinen unbequemen Stuhl, hole meine Sachen heraus, und hoffe, dass ich diesen Schultag überstehe, denn der Unterricht ist sterbens langweilig, zieht sich unnötig in die Länge und ich will wirklich nur nach Hause.
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Endlich ist der Unterricht zu Ende, ich verabschiede mich von Noella und Jessy, indem ich die beiden flüchtig umarme.
"Man hab ich Hunger", denke ich. Ich habe heute nämlich kaum etwas gegessen.
Auf einmal klingelt mein Handy und ich ziehe es aus meiner Tasche heraus.
"Hallo?", frage ich.
"Hi Clove, hier ist Mom, könntest du zu Teresa kommen? Sie hat mich zum Essen eingeladen und ich möchte unbedingt, dass du sie kennenlernst. Sie wohnt in der Vogelsiedlung, das erste große, rote Haus", entgegnet sie fröhlich.
Schon wieder eine von Moms Freundinnen. Aber um ehrlich zu sein, wie bereits erwähnt, ich habe Hunger, also warum nicht?
"Ja...ist gut, ich werd' kommen, bin gleich da", antworte ich gelangweilt.
Ich lege auf.
Als ich nun schon fast da bin, sehe ich das große, rote Haus vor mir. Ja, es ist eigentlich kaum zu übersehen. Es sieht sehr gepflegt aus, besitzt einen großen, wunderschönen Garten, und einen schönen schlichten Eingang.
Mom öffnet mir die Tür, bevor ich sie überhaupt erreicht habe.
"Komm Schatz, Teresa kocht noch, du wirst es lieben", ruft sie glücklich.
Ich trete ein, und mustere sofort das Wohnzimmer. Es besteht hauptsächlich aus dunklen, düsteren Tönen, was mir jedoch ziemlich gut gefällt. Ich stelle meine Tasche ab und Mom führt mich in die Küche, welche etwas weiter hinten liegt.
Teresa schaut kurz hoch und mustert mich:"Ah, das ist deine Clove, hast' mir nie erzählt, dass sie so hübsch ist", sagt sie freundlich und rührt gerade die Suppe um. Ich lächele ihr dankend zu.
Teresa möchte, dass ich mich an den Tisch, welcher sich ebenfalls in der Küche befindet, hinsetze.
Wie gesagt, Teresa kenne ich zwar nich nicht gut, aber bis jetzt scheint sie wirklich nett zu sein.
Die beiden unterhalten sich gerade und ich bekomme nur Bruchstücke ihrer Konversation mit wie zum Beispiel:"Er wird gleich da sein, Clove kann gerne schon anfangen zu..."

Ich bekomme gerade eine leckere Hühnersuppe aufgetischt, die wirklich himmlisch schmeckt. Ich lobe Teresa.
Jetzt esse ich etwas von einem mir unbekannten Eintopf, welcher aber ebenfalls gut schmeckt. Diese Frau kann echt verdammt gut kochen!

Ich höre gerade einen Schlüssel in der Tür. Jemand ist gerade nach Hause gekommen. Ich kann die Person allerdings nicht sehen, da sich die Küche ja etwas weiter hinten befindet.

Ich esse ruhig weiter und versuche, die Person, die gleich in die Küche spaziert, nicht zu beachten. Ich spreche ungern mit Fremden und ich weiß meistens sowieso nicht, wie ich mich verhalten soll. Teresa allerdings ist schon von Anfang an ziemlich freundlich gewesen, weshalb ich denke, dass ich sie nicht mehr als eine Fremde bezeichnen würde.
Ich glaube, dass die Person nun gegenüber von mir sitzt, was ich allerdings nur vermuten kann, da ich noch immer nicht von meinem Essen hochgeschaut habe.
Ich spüre einen stechenden Blick auf mir. Es ist mir sehr unangenehm, ich halte es nicht länger aus, rücke meinen Stuhl ein wenig nach vorne, und schaue meinen Gegenüber an.
Ich hätte mich beinahe verschluckt, als ich sah, wer da vor mir sitzt.
Nicht im ernst jetzt. Es ist Cato. Und dies wiederum bedeutet, dass ich in seinem Haus sitze. Scheiße.
Er mustert mich, grinst spitzbübisch und flüstert so leise, sodass nur ich es hören kann:"Ich hätte mit jedem bei mir zu Hause gerechnet, nur nicht mir dir".
"Glaub mir, gleichfalls", lächele ich ihm mit einem falschen Grinsen entgegen.
Ich bin so wütend auf mich! Warum ist es mir nicht früher aufgefallen?!
Mom und Teresa begeben sich gerade nun in Richtung Wohnzimmer, was bedeutet, dass ich nun alleine mit ihm hier sitze. Toll.
"Schon komisch, dass du mein Haus suchst und auf mich wartest", entgegnet er schief grinsend, und nimmt gerade einen Schluck Wasser zu sich.
"Ja, träum weiter. Hätte ich gewusst, dass du hier wohnst, hätte ich die Einladung deiner Mutter sicherlich nicht angenommen. Und weißt du was, ich geh' jetzt, hab' nämlich echt keine Lust mehr!", sagte ich etwas lauter, lege das Besteck zur Seite, schnappe mir meine Schultasche und laufe davon.
So ein Idiot.
"Clove! Warte doch!", ruft er, doch an Stehenbleiben denke ich erst gar nicht.

Er hat mich jedoch eingeholt und sich vor mir aufgebaut. Jetzt kommt wahrscheinlich irgendeine billige Entschuldigung. Naja, hab ich jedenfalls gedacht.
"Du hast so lange auf much gewartet, kannst doch nicht einfach so verschwinden", sagt er in einer ironischen Weise.
Ich bin sehr wütend, ignoriere jedoch den Kommentar und will mich abwenden, werde jedoch an meinem Arm festgehalten und so gedreht, dass ich ihn ansehen muss. Es zuckt an der Stelle, an der er mich berührt.
"Nimm, dass doch nicht immer so ernst", sagt er in einem sehr ruhigen Ton.

Warte, ruhig?
Er schaut mir wieder so intensiv in die Augen, genau, wie beim Training,und ich...ich tue dasselbe.
"Clove", flüstert er meinen Namen schon fast und spricht weiter. Ich verstehe die Situation ganz und gar nicht und weiß nicht, was ich machen soll. Ich sehe keinen Hass. Das macht mir noch viel mehr Angst. Ich weiß nicht, was ich machen soll, da meine Gedanken wie verrückt spielen und ich nicht in der Lage bin irgendetwas auszurichten.
"Du bist echt ganz anders, als man glaubt und ich weiß nicht genau..uhm..aber...-"
" Lass mich einfach in Ruhe!", ich wende mich von seinen Augen ab, befreie mich aus seinem Griff und will nun endgültig nach Hause laufen. Ich spüre jedoch seinen Blick auf meinem Rücken und versuche ihn einfach zu ignorieren. Leichter gesagt als getan.
Im stillen laufen mir vereinzelt Tränen die Wange hinunter.
"Was ist denn in letzter los mit mir?", frage ich mich, denn um ehrlich zu sein, ich fühle mich wirklich überfordert....



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Different (Clato FF) | #ViaAward2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt