Das wird sowas von schief gehen

119 8 1
                                    


P.o.V Fred

Nervös sah ich zur Uhr, die mir zeigte, dass es bereits zehn vor acht war. Ich knetete ungeduldig meine Hände. „Hey Mann, es wird schon schiefgehen", meinte George lachend. „Ich befürchte, dass du dieses Mal wirklich richtigliegen könntest", gab ich zurück. Immerhin begleitete ich das Mädchen zum Ball, das mich neben Filch und den Slytherins am meisten hasste. Alles fing mit diesem blöden Auswahlspiel an. Ich hatte den Ball nicht mit Absicht gegen sie geschlagen. Der Klatscher hätte mich glatt vom Besen gehauen, wenn ich ihn nicht zuerst gehauen hätte. Leider genau an Elaines Kopf. Es tat mir wirklich leid und ich wollte mich bei ihr entschuldigen, doch sie blockte immer ab. Dann hatte ich von der Wette zwischen ihr und George gehört und ihn gefragt, ob er es organisieren könnte, dass ich die Begleitung von Elaine sein konnte. Und es hatte geklappt. Jetzt war ich unheimlich nervös, denn, um ganz ehrlich zu sein, mag ich Elaine wirklich sehr. In letzter Zeit war mir immer ein Schauer über den Rücken gefahren, wenn ich mich mit ihr gestritten hatte. Ein Kribbeln hatte sich in meinem Bauch ausgebreitet, wenn ich ihre Stimme oder ihr wundervolles Lachen gehört hatte. Doch das Schlimmste war, dass ich richtig eifersüchtig gewesen war. Eifersüchtig auf meinen Zwilling, der ihr so nah stand, wie ich es mir nicht mal zu erhoffen wagte. Aber vielleicht änderte sich das ja. Vielleicht schon heute. George zog mich etwas beiseite. „Fred, bevor Elaine kommt, musst du mir etwas versprechen. Elaine ist sehr nett und manchmal etwas sensibel, wie du sicher bereits bemerkt hast. Sie konnte sich das Date nicht aussuchen, also sei nett zu ihr und versuch, dich nicht mit ihr zu streiten. Sie soll einen perfekten Abend mit dir verbringen. Ich will im Nachhinein keine Scherben einsammeln müssen. Weder von ihr noch von dir. Klar?" „Klar wie Nesselwein." George sah mich skeptisch an. „Keine Angst. Ich kümmere mich um sie», beruhigte ich ihn. Dann kam sie schon die Treppen hinunter. Neben ihr liefen Angelina, Alicia und Katie. Alle vier sahen wunderschön aus, doch ich hatte nur Augen für Elaine. Katie hatte sich sofort in Georges Arme begeben, der dann auf Elaine zuging und mich hinter seinem Rücken versteckt hielt. „Du bist sicher auf dein Date gespannt." „Um ehrlich zu sein, habe ich die Befürchtung, dass mir mein „DATE" nicht sonderlich gefallen wird." Ich trat neben ihn und grinste. „Und damit hat sich meine Befürchtung endgültig bestätig." Sie seufzte. Dann starrte sie eine Weile den Boden an. Autsch! Da war jemand ja sehr begeistert von seinem Ballbegleiter. „Gewettet ist gewettet. Ausserdem habe ich Fred schon gesagt, dass er sich anständig benehmen soll." Damit riss George sie aus den Gedanken, in denen sie gerade versunken war. Ich trat zu ihr und bot ihr meinen Arm an. „Möchtest du mit mir zum Ball gehen?", fragte ich. „Ich habe wohl keine andere Wahl, was?" „Natürlich hast du eine. Jeder Mensch hat die Wahl." Für einen kleinen Moment glaubte ich, ein trauriges Lächeln auf ihren wunderschönen, vollen Lippen zu sehen. Dann war der Moment und mit ihm die Traurigkeit vorbei. Stattdessen lächelte sie und sagte: „Dann würde ich gerne mit dir zum Ball gehen." In ihrer Stimme schwankte ein leiser, unsicherer Unterton mit. „Du siehst übrigens wunderschön aus", sage ich. Darauf setzte sie ihre übliche, leicht überhebliche Miene gegenüber mir wieder auf und meinte spottend: „Du auch. Jedenfalls besser als mit Bart und weissen Haaren." „Ah... da ist sie ja wieder. Die freche Elaine ist zurück." Sie wurde rot.

LebensentscheidungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt