Düstere Zeiten

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Die Tage wurde zunehmend düsterer und die Winkelgasse zunehmend dunkler, verlassener und gefährlicher. Bald waren wir die Einzigen, die den Laden noch regelmässig geöffnet hatten. Die anderen Läden waren entweder ganz zu oder öffneten nur für die Schüler, die auch weniger wurden. Jeden Tag kam Molly, um nach dem Rechten zu sehen. Meine Besuche bei Dad wurden immer unregelmässiger, was mir wirklich leidtat. Ich sah ihn jetzt nur noch bei den wöchentlichen Ordenstreffen.

Eines Nachmittags tauchte plötzlich Arthur mit Dad in unserem Wohnzimmer auf. Ich und George sprangen auf und richteten unsere Zauberstäbe auf sie, senkten sie aber wieder, nachdem wir sie erkannten. „Was ist los?", fragte ich verwirrt. „Sie kommen." Das war das Einzige, was Dad uns sagte und wir verstanden. Ich rannte in Freds und mein Zimmer und packte zwei Sporttaschen, die wir schon seit Wochen für einen solchen Fall zurechtgelegt hatten. Ich trat zurück ins Wohnzimmer, wo George und Dad bereits auf mich warteten. Einen Moment später kamen Fred und Arthur zur Tür vom Laden herein.
Wir apparierten zum Grimmauldplatz, wo sich augenblicklich das Haus der Blacks zwischen die anderen Häuser schob. Hastig liefen wir hinein und verriegelten die Tür magisch. Ich liess die Taschen zu meinen Füssen fallen und nahm Dad in die Arme, um ihn eine Sekunde darauf wütend anzusehen. „Dad! Ich hatte dir doch verboten, das Haus zu verlassen!" Fred, George, Dad und Arthur brachen gleichzeitig in schallendes Gelächter aus und als mir auffiel, wie dämlich das klang, stimmte ich in ihr Gelächter ein, auch wenn der wahre Grund dieses Verbotes keineswegs lustig war. Als wir uns einigermassen erholt hatten, meinte Arthur: „So ihr Lieben. Ich muss zurück in den Fuchsbau und Mum sagen, dass es euch gut geht. Benehmt euch Jungs." „Dad! Wir benehmen uns doch immer!", sagte Fred. „Ausserdem sind wir keine kleinen Kinder mehr, sondern schon längst volljährig!", ergänzte George. „Deshalb sage ich euch das auch. Also dann..." Arthur winkte mir und Dad zu und warf den Zwillingen einen mahnenden Blick zu. Er entriegelte die Tür und trat ins Freie. Ich schloss die Tür, hörte, wie er apparierte und verriegelte die Tür wieder. „Also dann. Bringt eure Sachen in eure Zimmer und kommt in die Küche." „Du hast aber nicht schon wieder versucht, zu kochen." Sirius warf mir einen genervten Blick zu und verschwand in der Küche. Dank Daria sah es hier tatsächlich etwas heimeliger aus. Ich hätte es hier gut ein paar Monate aushalten können. Bei Fred und George war ich mir nicht ganz so sicher.

Ich sollte Recht behalten, was Fred und George anging, denn die Zwillinge wurden je länger, je nervöser.

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